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Das Aufkommen der Artillerie entwertete die Burgen. Geschütze wurden treffsicherer, ihr Guss günstiger. Mit gezielten Schüssen wurden Mauern, Türme und Tore zum Einsturz gebracht, die Burg »sturmreif« geschossen. Gleichzeitig schwand die militärische Rolle des Adels. Infanterie, Kavallerie und Artillerie entschieden die Schlacht. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden viele Burgen zerstört, einige wenige zu modernen Festungen ausgebaut. Die kleineren Burgherren waren zu diesen Aufrüstungen nicht in der Lage. Sie verharrten bei älteren Bautypen, die Burg wandelte sich zum Amts- oder Familiensitz. Die Zeit, in der Burgen dem Adel zugleich zur Verteidigung und als Herrschafts-, Verwaltungs- und Wohnsitz dienten, ging zu Ende. Im Selbstverständnis vieler adliger Familien aber spielen Burgen bis heute eine Rolle, als Ort, der ihren Namen bildet: Habsburg, Guttenberg, Putlitz. Der letzte Ausläufer der Burgenzeit sind Rechtsbegriffe, Wappen, Dienstsiegel – und der Begriff des »Bürgers«.