Als Teil der historischen Überlieferung verwahrt
das Deutsche Historische Museum (DHM) in seinen Depots
eine Fülle von Zeugnissen und Bildern über
die Jagd.
Die Jagd war ein Privileg des Adels. Ihre Ausübung
basierte auf dem Besitz an Grund und Boden, und die
Fürsten demonstrierten damit ihren sozialen Rang
und ihre Ansprüche an die Macht in ihrem Territorium.
Sie verfügten über ausgedehnte Wälder
und prunkvoll aus-gestattete Jagdschlösser sowie
über eine große Anzahl von Bediensteten,
die ausschließlich mit der umfangreichen Vorbereitung
der Jagd und ihrer Ausübung betraut waren.
Die Hofjagd unterlag einem ganzen System althergebrachter
Regeln und Traditionen, die weit in das Mittelalter
zurückreichen. Neben der Pirsch auf Hochwild gab
es Gesellschaftsjagden, die der Landesherr im Herbst
und Winter veranstaltete.
Die Ausstellung, die nach den Jagdarten - Hetzjagd,
eingestelltes Jagen, Vogel- und Falkenjagd und Parforcejagd
zu Pferde - gegliedert ist, stellt neben Gemälden,
Graphiken, Büchern und Dokumenten vor allem kostbare
Waffen vor. Sie geben eine Vorstellung von der Prachtentfaltung
der adeligen Jagden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert,
die imposante Inszenierungen landesherrlicher Macht
darstellten. Demonstrativ gepflegt wurde die Hochwildjagd,
die ein Privileg des Landesherren und Teil der Staatsrepräsentation
war.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Jagdwaffen,
die entweder einfache Gebrauchs-waffen waren oder Herrschern
wie Kaiser Maximilian I., König Friedrich Wilhelm
I. oder Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz als
persönliche Stücke dienten. Viele der gezeigten
Sammlungsgegenstände stammen aus süddeutschen
Reichsstädten und wurden von berühmten Meistern
gefertigt. Kostbare Waffen und Jagdausstattungen machte
sich der Adel häufig gegenseitig zum Geschenk und
repräsentative Stücke waren oft Bestandteil
fürstlicher Kunstkammern.
Die Objekte der Ausstellung zur Jagd stammen aus der
Militaria-Sammlung des DHM, die auf der Zeughaus-Sammlung
basiert. Neben den Objekten zur Hofjagd sind ausgewählte
Beispiele zur Staatsjagd im 19. und 20. Jahrhundert
zu sehen.
Einige der Waffen werden in der ständigen Ausstellung
des DHM im Kontext der Kulturgeschichte Deutschlands
und Europas gezeigt. Andere sind später –
ab 2004/2005 - dazu bestimmt, im Schloss Grunewald in
Berlin ausgestellt zu werden.
Katalog zur Ausstellung
Edition Minerva Hermann Farnung: 143 Seiten, 100 zumeist
farbige Abbildungen, 20,- €
Der
Katalog ist über den Museumsladen des Deutschen
Historischen Museums zu beziehen und kann per email
unter verkauf@dhm.de
bestellt werden.
Sonderführungen durch die Ausstellung
mit dem Kurator Dr. Gerhard Quaas
Sonntag, 22. Februar 2004, 11 Uhr Pei-Bau
Sonntag, 28. März 2004, 11 Uhr Pei-Bau
Hörführung
Hörführung in deutscher Sprache: 2 €
Vortrag
25.2. Mittwoch 18.00
Dr. Gerhard Quaas
Prunkvolle Jagdwaffen aus der
Sammlung des Deutschen Historischen Museums
Link: DHM-Magazin Jagdwaffen
- Aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums
zu bestellen im Museumsladen
des DHM.
Link: Internetpräsentation
des DHM-Magazins Jagdwaffen - Aus den Sammlungen
des Deutschen Historischen Museums
Link: Panoramafotografien
der Ausstellung Hofjagd
im Knauf-Museum Iphofen
(03. September - 03. November 2002)
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