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»Wie fast alle
Jahre, so sucht Kaiser Wilhelm auch in diesem Sommer
wieder Erholung von den Anstrengungen des letzten Jahres
(...) auf einer Seereise nach den großartig schönen und
romantischen Gefilden des hohen Nordens. Alles übt dort
einen erquickenden und erfrischenden Einfluß auf den
Kaiser aus: das tiefblaue Meer, die teils rauhen und
kahlen, teils auch schön bewaldeten Berge, die
Eisgefilde, die Fjorde, der biedere Menschenschlag echt
germanischen Stammes, der dem Kaiser große und ehrliche
Verehrung entgegenbringt.« Über die
Nordland-Reisen Wilhelms II. wurde in der
Presse regelmäßig berichtet. Der vermutlich vom Kaiser
selbst geprägte Begriff Nordland lehnte sich
an das mythisch-utopische Hochland an, wie
das im 19. Jahrhundert verklärte Schottland häufig
genannt wurde. |
Kat.-Nr. 144:
Der Kaiser nebst Gefolge auf S. M. S.
Sleipner im Sognefjord,
Postkarte, 8,5 x 13,6 cm (Berlin, Deutsches Historisches
Museum) |
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Über des
Kaisers Norden- und Wikingerschwärmerei machte man sich
in zahlreichen Karikaturen immer wieder lustig. Hier
heißt es dazu: »Wenn der Kaiser auf seiner
Nordlandreise träumend auf den Fjord blicken wird,
werden sich seinen Augen Wikingerschiffe, bemannt mit
riesigen Helden, zeigen. Eine sächsische
Reisegesellschaft hat diese sinnige Huldigung erdacht.« |
Kat.-Nr. 164:
Olaf Gulbransson, Unter
der Mitternachtssonne, in: Simplicissimus,
Bd. 16, 1911, S. 219 (Berlin, Deutsches Historisches
Museum) |