Die Ratte in der Biologie


Ratten gehören zu der Gattung der echten Mäuse. Sie haben ein extrem starkes Nagergebiss, wodurch sie zu den Nagetieren gehören, auch Muridae genannt. Alle Ratten sind nachaktiv und durch ihre gute Anpassungsfähigkeit sind sie im Laufe der Jahrhunderte einen Teil der menschlichen Kultur geworden. Insgesamt gibt es 280 Arten der Ratte mit 550 Unterarten, womit sie die größte und umfangreichste Nage- und Säugetiergattung ist. Bei uns in Europa sind davon zwei Arten vertreten. Da wäre einmal die Wanderratte ( lat.:rattus norvegicus) und die Hausratte ( rattus rattus). Beide unterscheiden sich in Aussehen und Lebensweise, jedoch stammen beide aus der Region Ostasien.

Die Wanderratte hat eine Schwanzlänge von 15-22cm und eine Körperlänge von 18-26cm, wodurch sie wesentlich größer als die Hausratte ist. Ihr Fell ist oben bräunlich und am Bauch schmutzig-weiß. Da Wanderratten sehr gute Schwimmer sind, gelangten sie vor 200 Jahren aus Asien mit Schiffen nach Europa, wo sie sich schnell verbreiteten. Auch heute noch leben Wanderraten meist an Bächen und Gewässern. Dabei haben sie ihre eigene Art, Nahrung zu fangen: Sie seihen das Wasser mit den Händen und holen die essbaren Brocken heraus, was man Suchgreifen nennt. Dadurch zeigt sich die hohe Intelligenz der Ratten. Öfters greift die Ratte auch Fische aus, welche sie frisst, da sie zu den Allesfressern gehört. Erstaunlich ist, dass die Wanderratte nicht frisst, wenn sie keine wasserhaltige Nahrung hat oder kein Wasser findet. Aber sie kann auch in Nahrungsmittellagern große Schäden anrichten und so für den Menschen gefährlich sein, indem sie die Pest oder die Tollwut überträgt. Die Fortpflanzung läuft folgendermaßen ab: Die Rattenweibchen werden mehrere Mal begattet, nachdem sie geschlechtsreif geworden sind. Die Nester für die Neugeborenen legen sie in Gewäsernähe oder auf Müllplätzen an, wo ausgedehnte unterirdische Gänge gegraben werden. Nach einem Monat werden die jungen Ratten dann geboren. Sie haben nur sehr kurzen Fell, Augen und Ohren sind fest verschlossen. Doch bereits nach 19 Tagen können sie sehen und schon nach ungefähr nach einem Monat sind sie geschlechtsreif. Deshalb können Ratten bis zu 7 Mal pro Jahr Junge bekommen, meistens vier bis acht auf einmal. In einer neusten Forschung hat man sogar herausgefunden, dass Rattenmütter eine deutlich bessere Lern- und Gedächtnisleistung als Weibchen ohne Nachwuchs haben, und somit ihre Intelligenz gesteigert haben. Das komme dadurch, dass auf die Weibchen eine Fülle neu zu lernender Aufgaben zukommt, wenn Nachwuchs im Anmarsch ist. Wenn die Wanderratten nicht mit ihren Wohnsitz zufrieden sind, so, es sagt schon ihr Name, wandern sie einfach mit ihrem Rudel weiter. In diesen Familienverbänden herrscht eine strenge Rangordnung, und man verteidigt auch das Territorium gegenfremde Artgenossen. Leider werden Wanderratten in der biologischen und medizinischen Forschung als Versuchstiere benutzt und gequält, in dem man aus ihnen Albinos züchtet und sie nach Versuchen qualvoll dahinvegetieren lässt. Und natürlich sind sie am meisten dadurch bekannt, dass sie Krankheiten wie Tuberkulose oder die Rattenbisskrankheit verbreiten.

Die kleinere Hausratte, die sich rein pflanzlich ernährt, besitzt nur eine Körperlänge von 16-23cm und hat braun-schwarzes Fell. Sie stammt ursprünglich aus den Tropen und ist bereits seit dem 13. Jahrhundert in Europa durch den Menschen verbreitet wurden. Nach Nordamerika kam sie im 16. Jahrhundert .Die Hausratte pflanzt sich ähnlich wie die Wanderratte fort, nur dass sie pro Wurf 11 Junge zur Welt bringen kann.
Sie ist am stärksten an Häuser gebunden, bevorzugt dabei trockene und warme Räume und bewohnt meistens die Dachböden, wo sie, wenn die Bedingungen entsprechend gut sind, dort ihr ganzes Leben lang verbringt. In wärmeren Regionen lebt sie auf Bäumen, denn die Hausratten besonders gut klettern und springen.
Sie liebt die Dämmerung und vor allem ein sehr geselliges und anhängliches Tier, weshalb sie als Haustier sehr beliebt ist. Da auch diese Rattenart Krankheiten verbreitet und sie beschuldig wird ein Schädling zu sein, hat der Mensch sie durch Fallen und Gifte fast ausgerottet. Hier in Deutschland nur noch in den nördlich Regionen und Teilen der neuen Bundesländer verbreitet. Man überlegt schon, ob sie nicht geschützt werden sollte. Doch da viele Menschen vor ihr und den Krankheiten, die sie nicht überträgt, Angst haben, wird das schwer möglich sein.

 

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