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Max Kirnberger (1902-1983)

Fotografieren bedeutete für Max Kirnberger, 1902 in Landsberg/Lech geboren, eine lebenslange Leidenschaft. Obschon er Autodidakt war, sind seine durchweg farbigen Dia-Aufnahmen beeindruckende Zeitdokumente.

Der Sohn eines Postmeisters, dessen zweites Hobby die Kunstgeschichte war, wurde Lehrer. Nach einer Zusatzausbildung zum Gehörlosenlehrer war er fortan in Straubing an der Gehörlosenschule tätig.

Während des Krieges diente er als Offizier bei einer Fernmeldetruppe, unter anderem auch in Polen. Aus dieser Zeit stammen seine Aufnahmen des Lebens in jüdischen Ghettos (Rzeszów, Zamość, Izbica, Lublin), die Seltenheitswert besitzen. Ein Zwölffingerdarmgeschwür beendete 1942 seinen Fronteinsatz, und er arbeitete als Sprachheillehrer im Hirnverletztenlazarett in Homburg/Saar.

Nach dem Krieg nahm er seine Tätigkeit am Gehörloseninstitut in Straubing wieder auf. Die Kamera blieb jedoch seine ständige Begleiterin, und er gab auch Fotografie-Kurse für seine Schüler. Daneben hielt er kunstgeschichtliche Vorträge und schrieb zahlreiche Beiträge für Zeitschriften und Buchveröffentlichungen.

Max Kirnberger lebte bis zu seinem Tode 1983 in Straubing, war Ehrenbürger seiner Stadt und gehörte dem dortigen Berufsverband Bildender Künstler an.

 
    BA: *
  • 480 D (color);
  • Z: 1937-1941
    Lit:
  • "Dokumente aus einer zerstörten Welt", in: Berliner Morgenpost vom 11.2.1997
 
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