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Wir sammeln Dinge. Was sammelt ein Museum?

Warum sammelt ein Museum Dinge von früher? Was können uns diese Gegenstände über das Leben der Menschen erzählen? Wie werden diese Dinge aufbewahrt? Wir begeben uns auf eine Entdeckungsreise durch das 18. und 19. Jahrhundert und erforschen originale Ausstellungsstücke. An Spielstationen kann die Vergangenheit ertastet werden.
5-7 Jahre, mit Familie/Begleitperson
90 Minuten
1€ pro Kind zzgl. Eintritt für die Erwachsenen (Begleitpersonen bei Kita-Gruppen frei)

Kooperationsprojekt

Titel: Frühe Sachbildung im Museum
Kooperationspartner:
Universität Siegen, Lehrstuhl für Erziehungswissenschaften, Prof. Dr. Bernd Wagner
Joliba – Interkulturelles Netzwerk in Berlin e.V., Katharina Oguntoye
Zielgruppe: Kinder zwischen 5 und 7 Jahren
Laufzeit: September 2012 bis Oktober 2014, die Führung ist seit Mai 2013 buchbar
Auszeichnung mit dem ICOM-CECA Best Practice Award in der Bibliotheca Alexandrina, Oktober 2014

Das Kooperationsprojekt „Frühe Sachbildung im Museum“ des Fachbereichs Bildung und Vermittlung des Deutschen Historischen Museums mit Prof. Dr. Bernd Wagner vom Lehrstuhl für Erziehungswissenschaften der Universität Siegen verfolgte das Ziel, das museumspädagogische Angebot des Museums didaktisch und methodisch speziell auf die Spiel- und Lernbedürfnisse von Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren anzupassen. Das Projekt wurde mit dem ICOM-CECA Best Practice Award 2014 ausgezeichnet.

In der ersten Projektphase (September 2012 bis Mai 2013) ist für die Dauerausstellung die 90-minütige Themenführung „Wir sammeln Dinge. Was sammelt ein Museum?“ entstanden, die den folgenden Fragen nachgeht: Warum sammelt ein Museum Dinge von früher? Was können uns diese Gegenstände über das Leben der Menschen erzählen? Wie werden diese Dinge aufbewahrt? Die Kinder begeben sich auf eine Entdeckungsreise durch das 18. und 19. Jahrhundert und erforschen originale Ausstellungsstücke. An Spielstationen sind Exponate durch speziell angefertigte didaktische Materialien erfahrbar. Dabei werden verschiedene Sinne angesprochen, in dem die Kinder Geschichte ertasten, hören und nachspielen. Über den historischen Kontext hinaus werden Gegenwartsbezüge und Vergleiche zur Alltagswelt der Kinder hergestellt. Die Führung wurde bereits in das museumspädagogische Standardangebot übernommen und ist buchbar für Kindergarten- und Grundschulgruppen sowie Familien.

In der zweiten Projektphase (Mai bis Oktober 2013) wurden Führungen gefilmt und in der dritten Projektphase (Mai 2013 bis Oktober 2014) videoethnographisch ausgewertet, um Erkenntnisse über das Museum als Lern- und Erfahrungsraum im Elementar- und frühen Primarbereich zu gewinnen. Ziel ist es, didaktische Ansätze zu überprüfen und frühe Sachlernprozesse zu identifizieren, um das museumspädagogische Angebot von Museen zielgruppengerecht weiterzuentwickeln.

Die Forschungsergebnisse sind in wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert worden, u.a. Diskurs Kindheits- und Jugendforschung (Jg.8. H.4-2013. S. 451-465) und Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell (Nr. 97. Dezember 2013. S. 34-39). Außerdem erschien eine Projektpräsentation im ICOM-CECA-Band Best Practice 3. A tool to improve museum education internationally (Rome 2014. S. 21-30).

Für die vierte Projektphase (März bis Juni 2014) sind zusammen mit dem Projektpartner Joliba – Interkulturelles Netzwerk in Berlin e.V. Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher durchgeführt worden. Diese dienen zur Etablierung von Museen als Lern- und Erfahrungsraum im Elementar- und frühen Primarbereich und einen Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Multiplikatorengruppen anregen. Zu diesem Zweck wurde eine Informationsbroschüre für Erziehungs- und Lehrkräfte erarbeitet, die neben dem aktuellen erziehungswissenschaftlichen Forschungsstand auch die Vermittlungsziele und -methoden der Frühen Sachbildung im Deutschen Historischen Museum zusammenfasst.

Auszeichnung mit dem Bildungspreis von ICOM-CECA 2014

Dem Deutschen Historischen Museum wurde am 11. Oktober vom Weltverband der Museen in der Bibliotheca Alexandrina (Ägypten) der Bildungspreis „ICOM-CECA Best-Practice Award 2014“ verliehen. Preisgekrönt wurde das gemeinsam mit der Universität Siegen, Arbeitsbereich Sachunterrichtsdidaktik konzipierte Führungsangebot durch die Dauerausstellung „Wir sammeln Dinge. Was sammelt ein Museum?“ für Kindergarten- und Vorschulkinder. In der Laudatio würdigte die Präsidentin von CECA und Juryvorsitzende Prof. Dr. Emma Nardi: „the originality and relevance of the proposed early-childhood-education-project and cooperation, the theoretical consistency with the thematic areas of the collection, the methodology of the „grounded theory“ and the appropriateness of the research tools and the broad variety of the permanent educational and mediational facilities of the Deutsches Historisches Museum in Berlin.”

Der Preis besteht aus einer Urkunde und der Projektpublikation in der internationalen, englischsprachigen Schriftenreihe des Museumsweltverbandes: Best Practice 3, A tool to improve museum education internationally, edited by Emma Nardi & Cinzia Angelini, Rome 2014.