NS-Politiker
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19079. Mai: Baldur von Schirach wird als Sohn des Rittmeisters und Theaterdirektors Karl von Schirach und dessen amerikanischer Ehefrau Emma in Berlin geboren.
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1924Eintritt in eine Wehrjugendgruppe.
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192529. August: Nach einer Begegnug mit Adolf Hitler im Elternhaus Schirachs wird er Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
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ab 1927Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in München. Schirach schließt das Studium nicht ab.
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1928Berufung in die NSDAP-Reichsleitung als Führer des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds (NSDStB).
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1929Januar: Schirach gründet den "Akademischen Beobachter".
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193130. Oktober: Ernennung zum Reichsjugendführer der NSDAP. Damit untersteht Schirach dem Obersten SA-Führer (OSAF) und erhält zugleich einen hohen SA-Rang.
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1932März: Heirat mit Henriette Hoffmann, der Tochter des Hitler-Fotografen Heinrich Hoffmann.
Juni: Schirach übernimmt die Leitung der Hitler-Jugend (HJ).
ab 31. Juli: Mitglied des Reichstags.
2. Oktober: Organisation des "Reichsjugendtags" in Potsdam mit 70.000 Teilnehmern. -
193329. Januar: Schirach erhebt mit der Verkündung des "Manifests der Jugend" Anspruch auf die Übernahme der gesamten Jugendführung im Dritten Reich.
5. April: Besetzung der Geschäftsstelle des "Reichsausschusses der deutschen Jugendverbände" und Übernahme des Vorsitzes durch Schirach.
17. Juni: Mit der Ernennung zum Reichsjugendführer ist Schirach für die gesamte außerschulische Jugenderziehung zuständig. -
1933-1935Gemeinsam mit Heinrich Hoffmann gibt Schirach eine Reihe von Bildbänden heraus: "Der Triumph des Willens. Kampf und Aufstieg Adolf Hitlers und seiner Regierung", "Jugend um Hitler", "Hitler, wie ihn keiner kennt".
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19361. Dezember: Mit dem Inkrafttreten des Jugendgesetzes ("HJ-Gesetz") wird Schirach zum Staatssekretär ernannt, die Reichsjugendbehörde wird zur Obersten Reichsbehörde aufgewertet. Zugleich erfolgt die Zusammenfassung der gesamten deutschen Jugend in der HJ (1936: ca. 6 Millionen Mitglieder). Die HJ wird neben Eltern und Schule dritter Erziehungsfaktor. Ihre politischen Ideale sind Disziplin und sowie ein unbedingter, strikter Antisemitismus. Die Jugendlichen sollen durch Spiele und Abenteuer an den Nationalsozialismus herangeführt werden.
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193925. März: Einführung der Jugenddienstpflicht und der Pflichtmitgliedschaft der Jugendlichen in den einzelnen Unterorganisationen der HJ.
Dezember: Schirach meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst. Nach einem kurzen Einsatz als Leutnant an der Westfront wird er mit dem Eisernen Kreuz, Zweiter Klasse, ausgezeichnet. -
1940Schirachs Bemühungen, die gesamte Jugenderziehung zu kontrollieren, führen zu parteiinternen Streitigkeiten. Artur Axmann übernimmt von Schirach das Amt des Reichsjugendführers.
8. August: Ernennung Schirachs zum Reichsstatthalter, zum Gauleiter von Wien und zum Beauftragten für die Inspektion der gesamten HJ.
ab September: Schirach wird mit der Leitung der Kinderlandverschickung beauftragt. Während des Zweiten Weltkriegs werden etwa 5 Millionen Kinder und Jugendliche aus den durch Luftangriffe bedrohten Städten evakuiert. -
ab 1941Schirach zeichnet verantwortlich für die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus dem Gau Wien.
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194324. Juni: Er fordert von Hitler eine bessere Behandlung der Osteuropäer.
Seine Frau kritisiert gegenüber Hitler die Art der Durchführung der Judendeportation. Schirach verliert daraufhin das Wohlwollen Hitlers. -
194520. November: Schirach wird vor dem "Internationalen Militärgerichtshof" in Nürnberg angeklagt.
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19461. Oktober: Wegen seiner erwiesenen Beteiligung an den Judendeportationen wird er zu zwanzig Jahren Haft verurteilt. Ihm kann keine paramilitärische Vorbereitung der Jugend auf die nationalsozialistischen Eroberungskriege nachgewiesen werden.
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1950Die Gnadengesuche seiner drei Söhne und seiner Tochter bleiben ohne Erfolg.
Schirach wird von seiner Frau geschieden. -
196630. September: Er wird aus dem Berlin-Spandauer Kriegsverbrechergefängnis entlassen.
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1966-1974Schirach lebt zurückgezogen in Südwestdeutschland.
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1967Veröffentlichung seiner Memoiren "Ich glaubte an Hitler". Schirach behauptet, keinerlei Kenntnis von den Vernichtungslagern gehabt zu haben.
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19748. August: Baldur von Schirach stirbt in Kröv an der Mosel.
Susanne Eckelmann
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014