Chronik 1941

JANUAR
  • 5. 1.
    Die britische Armee erobert das libysche Bardia und nimmt 40.000 italienische Soldaten gefangen.
  • 10. 1.
    Die deutsche und die sowjetische Regierung schließen ein Abkommen über Wirtschaftsaustausch und die Umsiedlung von Deutschen aus den baltischen Republiken.
  • 11. 1.
    Adolf Hitler befiehlt die Entsendung deutscher Truppen zur Unterstützung der italienischen Armee in Nordafrika.
  • 13. 1.
    Martin Bormann verfügt als Stabsleiter von Rudolf Heß die Umwandlung von Klöstern in staatliche Einrichtungen, u.a. Erziehungsanstalten und Urlaubsheime.
  • Der Sicherheitsdienst der Schutzstaffel (SS) berichtet über Klagen der Bevölkerung wegen des starken Kohlenmangels.
  • Tod des irischen Schriftstellers James Joyce in Zürich.
  • 14. 1.
    Die rumänische Regierung bietet dem Deutschen Reich im Falle eines Kriegs gegen die Sowjetunion ihre militärische Hilfe an.
  • 19. 1.
    Hitler und Benito Mussolini beschließen, ihre bisherige Politik der getrennten Kriegführung aufzugeben und vor allem im Mittelmeerraum zu kooperieren.
  • Britische Truppen beginnen eine Offensive zur Eroberung der italienischen Kolonie Abessinien (heute: Äthiopien).
  • 20. 1.
    In Rumänien wird ein Regierungsputsch der faschistischen Eisernen Garden von der Armee niedergeschlagen.
  • 21. 1.
    Die britische Regierung verbietet zwei kommunistische Zeitungen, weil sie sich gegen die Fortführung des Kriegs ausgesprochen hatten.
  • 29. 1.
    Nach dem Tod seines Vorgängers Franz Gürtner wird Franz Schlegelberger (1876-1970) neuer Reichsjustizminister.  
FEBRUAR
  • 4. 2.
    Die deutschen Schlachtschiffe "Gneisenau" und "Scharnhorst" gelangen, von der britischen Marine unbemerkt, in den Atlantik. Sie versenken dort zahlreiche Handelsschiffe der Alliierten.
  • 6. 2.
    Hitler befiehlt die Verlagerung der Kriegführung gegen Großbritannien auf den Handelskrieg.
  • 9. 2.
    Die Polizei der Vichy-Regierung in Frankreich liefert die beiden Sozialdemokraten Rudolf Hilferding und Rudolf Breitscheid an Deutschland aus. Hilferding stirbt drei Tage später in Gestapohaft.
  • 12. 2.
    Generalleutnant Erwin Rommel trifft in Libyen ein und übernimmt im Afrikafeldzug das Kommando über die Truppen.
  • 20. 2.
    Griechenland lehnt ein deutsches Vermittlungsangebot im Krieg mit Italien ab.
  • 22. 2.
    In Warschau wird der Verkauf von Lebensmitteln an Juden außerhalb des Ghettos mit Zwangsarbeit bestraft.
  • Der Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, betont, dass eine höhere Geburtenrate "nationale Pflicht" der Deutschen sei.
  • 26. 2.
    In Rom wird ein deutsch-italienisches Wirtschaftsabkommen geschlossen, das einen Warenaustausch ohne Berücksichtigung der Zahlungsbilanz vorsieht.
  • 27. 2.
    Das britische Parlament billigt mit großer Mehrheit die Politik Winston Churchills zur Fortführung des Kriegs.
  • 28. 2.
    Der deutsche Reichskommissar Arthur Seyß-Inquart führt in den Niederlanden den Zwangsarbeitsdienst ein.  
MÄRZ
  • 1. 3.
    Bulgarien tritt dem Dreimächtepakt bei. Daraufhin rücken deutsche Truppen am folgenden Tag in das Land ein.
  • Himmler ordnet die Verpflichtung von Zwangsarbeitern aus dem KZ Auschwitz für das dortige IG-Farben-Werk an.
  • 4. 3.
    Großbritannien beginnt mit der Stationierung von Truppen in Griechenland.
  • Der jugoslawische Prinzregent erklärt die Bereitschaft seines Landes, sich dem Dreimächtepakt anzuschließen.
  • 5. 3.
    Tod des Historikers und Friedensnobelpreisträgers Ludwig Quidde in Genf.
  • 7. 3.
    Das Deutsche Reich und Finnland schließen einen Handelsvertrag und erklären die geplante Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen.
  • 8. 3.
    Wegen der andauernden Proteste der Bevölkerung wird über Nordholland das Kriegsrecht verhängt.
  • 9. 3.
    Die italienische Armee in Albanien beginnt eine neue Offensive gegen Griechenland, die jedoch in wenigen Tagen scheitert.
  • 15. 3.
    US-Präsident Franklin D. Roosevelt verspricht in einer Rede den europäischen Demokratien seine Hilfe.
  • 17. 3.
    In einer Besprechung mit Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch ändert Hitler die Aufmarschplanung für den Krieg gegen die Sowjetunion. Er will nun auf einen Einmarsch von Rumänien aus verzichten und den Angriff von Polen aus starten.
  • 19. 3.
    Der Exilvorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bildet mit anderen sozialistischen Gruppen in Großbritannien eine Exilunion.
  • Auf Betreiben der großen Montankonzerne wird der deutsche Kohlebergbau in einer Reichsvereinigung zusammengeschlossen.
  • 22. 3.
    Die beiden deutschen Schlachtschiffe "Gneisenau" und "Scharnhorst" treffen in Brest ein. Auf ihrer Atlantikoperation haben sie insgesamt 22 Schiffe versenkt.
  • Der französische Staatspräsident Henri Philippe Pétain ordnet den Bau einer Eisenbahn durch die Sahara an, wofür vor allem Kriegsgefangene und Juden eingesetzt werden sollen.
  • 24. 3.
    Das deutsche Afrika-Korps unter Rommel erobert die libysche Stadt El Agheila.
  • 25. 3.
    Der nationalsozialistische Chefideologe Alfred Rosenberg eröffnet in Frankfurt (Main) das "Institut für die Erforschung der Judenfrage".
  • 27. 3.
    Ein Staatsstreich der Armee in Jugoslawien bringt eine proalliierte Regierung an die Macht.
  • Hitler befiehlt die Besetzung Jugoslawiens zusammen mit der geplanten Offensive gegen Griechenland.
  • Mit antisemitischen Gesetzen ordnet Rumänien die Trennung der Juden von der übrigen Bevölkerung an.
  • 28. 3.
    Die Schriftstellerin Virginia Woolf begeht in Lewes (England) Selbstmord.
  • 30. 3.
    Hitler kündigt in einer Rede vor 200 Befehlshabern der Wehrmacht einen rassenideologischen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion an.  
APRIL
  • 2. 4.
    Die Heinkel HE 280, das erste mit Düsentriebwerken ausgestattete Flugzeug, unternimmt ihren Jungfernflug.
  • 3. 4.
    Der ungarische Ministerpräsident Pál Graf Teleki (1879-1941) begeht Selbstmord. Die Nationalsozialisten hatten ihn gedrängt, sich am Krieg gegen die Sowjetunion zu beteiligen.
  • 5. 4.
    Die britische Armee erobert Addis Abeba, die Hauptstadt der italienischen Kolonie Abessinien.
  • 6. 4.
    Die deutschen Truppen in Ungarn, Rumänien und Bulgarien beginnen den Überfall auf Griechenland und Jugoslawien.
  • Die sowjetische und die jugoslawische Regierung schließen einen Beistandspakt.
  • Himmler lässt alle Tanzveranstaltungen im Deutschen Reich verbieten.
  • 9. 4.
    Die deutsche Armee erobert das griechische Saloniki.
  • Der Film "Die schwedische Nachtigall" mit Ilse Werner wird in Berlin uraufgeführt.
  • 10. 4.
    Im italienisch und deutsch besetzten Zagreb wird der neue Staat Kroatien unter Führung der faschistischen Ustaschabewegung gegründet.
  • 12. 4.
    Deutsche Einheiten nehmen die jugoslawische Hauptstadt Belgrad ein.
  • 13. 4.
    Japan und die Sowjetunion schließen ein Neutralitätsabkommen.
  • 17. 4.
    Jugoslawien kapituliert vor den Achsenmächten.
  • 19. 4.
    In Zürich hat das Schauspiel "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht Premiere.
  • 23. 4.
    Die Weisung des bayerischen Kultusministers, die Kruzifixe aus Schulen zu entfernen, wird von einem beachtlichen Teil der Bevölkerung boykottiert.
  • 24. 4.
    Die britische Armee beginnt ihren Rückzug aus Griechenland.
  • 27. 4.
    Die deutsche Wehrmacht besetzt Athen.
  • 30. 4.
    Nachdem die deutschen Truppen das gesamte griechische Festland erobert haben, legt Hitler den Überfall auf die Sowjetunion auf den 22. Juni fest.  
MAI
  • 1. 5.
    In New York wird der Film "Citizen Kane" von Orson Welles (1915-1985) uraufgeführt.
  • 2. 5.
    Mussolini propagiert die Annexion Sloweniens als italienische Provinz.
  • 6. 5.
    Josef W. Stalin wird Vorsitzender des Rats der Volkskommissare und damit auch offiziell Regierungschef der Sowjetunion.
  • Die amerikanische Regierung untersagt wegen der formellen Anerkennung der japanischen Expansion in Südostasien durch die Sowjetunion jeglichen Rüstungsgüterexport in die UdSSR.
  • 10. 5.
    Heß, Stellvertreter Hitlers in der NSDAP, fliegt nach Schottland, um mit der britischen Regierung über einen Friedensschluss zu verhandeln. Er wird als Kriegsgefangener interniert und kurz darauf von Hitler aus allen Parteiämtern entlassen.
  • Die deutsche Luftwaffe fliegt mit 500 Maschinen einen letzten Großangriff auf London. Danach wird ein Großteil der Flotte nach Osten verlegt.
  • 12. 5.
    Der Ingenieur Konrad Zuse stellt die erste programmgesteuerte Rechenmaschine der Welt vor.
  • 13. 5.
    Hitler sichert völlige Straffreiheit für völkerrechtswidrige Terrormaßnahmen gegen die sowjetische Bevölkerung zu.
  • 18. 5.
    Der Hauptteil der italienischen Streitkräfte in Ostafrika kapituliert vor der britischen Armee.
  • Der Nationalökonom und Soziologe Werner Sombart stirbt in Berlin.
  • 20. 5.
    Deutsche Fallschirmtruppen beginnen mit der Eroberung der von Großbritannien besetzten Mittelmeerinsel Kreta.
  • 27. 5.
    US-Präsident Roosevelt verkündet den "Nationalen Notstand".
  • Das deutsche Schlachtschiff "Bismarck" wird im Atlantik von der britischen Flotte versenkt. Dabei sterben 2.000 Mann.  
JUNI
  • 4. 6.
    In seinem niederländischen Exil im Haus Doorn stirbt Ex-Kaiser Wilhelm II. im Alter von 82 Jahren.
  • 6. 6.
    Das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) ordnet im "Kommissarbefehl" die sofortige Liquidierung von gefangengenommenen politischen Kommissaren der Roten Armee an.
  • 12. 6.
    Hitler und der rumänische Regierungschef Ion Antonescu (1882-1946) einigen sich auf eine Beteiligung Rumäniens am Krieg gegen die Sowjetunion.
  • 14. 6.
    Die amerikanische Regierung friert alle deutschen Guthaben in den USA ein und verfügt kurz darauf die Schließung der deutschen Konsulate.
  • 15. 6.
    Die "Nürnberger Gesetze" werden auch auf die besetzten Gebiete in Osteuropa ausgedehnt.
  • 22. 6.
    Ohne Kriegserklärung beginnen die deutschen Truppen auf einer Linie zwischen der Ostsee und den Karpaten mit dem Einmarsch in die Sowjetunion. Den Truppen folgen Einsatzgruppen zur systematischen Ermordung der jüdischen Bevölkerung, KP-Funktionäre, Sinti und Roma und Kriegsgefangenen.
  • Italien und Rumänien erklären der Sowjetunion den Krieg.
  • Rapid Wien besiegt Schalke 04 mit 4:3 und wird Deutscher Fußballmeister.
  • 23. 6.
    Slowakische Truppen unterstützen den deutschen Überfall auf die Sowjetunion.
  • 26./27. 6.
    Finnland und Ungarn erklären der Sowjetunion den Krieg.
  • 29. 6.
    Die sowjetische Regierung ruft den "Großen Vaterländischen Krieg" zur Verteidigung des Landes aus.
  • In einem Geheimerlass bestimmt Hitler im Falle seines Todes den Reichsluftfahrtminister Hermannn Göring zu seinem Nachfolger.
  • 30. 6.
    Hitler fährt in das Hauptquartier "Wolfsschanze" (bei Rastenburg/Ostpreußen).
  • Stalin übernimmt die Leitung des neu gegründeten Verteidigungskomitees der Sowjetunion.  
JULI
  • 2. 7.
    Einheiten der SS ermorden bei einem Massaker in Lemberg 7.000 Menschen.
  • 4. 7.
    Die Kommunistische Partei Jugoslawiens unter Führung von Josip Broz Tito beschließt einen Partisanenkrieg gegen die faschistische Besatzung.
  • 7. 7.
    Amerikanische Einheiten treffen in Island ein und verstärken die dortigen britischen Truppen.
  • 9. 7.
    In zwei erfolgreichen Kesselschlachten bei Bialystok und Minsk bricht ein Teil der sowjetischen Front zusammen. Über 300.000 Soldaten gehen in deutsche Kriegsgefangenschaft.
  • Der Staat Jugoslawien wird von der italienischen und deutschen Regierung für aufgelöst erklärt.
  • 10. 7.
    Mit dem Stab der zentralen Partisanenbewegung wird der Widerstand der sowjetischen Bevölkerung gegen die deutsche Besetzung organisiert.
  • Die finnische Armee beginnt ihre Offensive in Nordrußland.
  • 12. 7.
    Großbritannien und die Sowjetunion schließen ein Beistandsabkommen, das einen einseitigen Frieden mit dem Deutschen Reich nicht zulässt.
  • 16. 7.
    Deutsche Truppen erobern Smolensk. Bei Liosno wird der älteste Sohn Stalins gefangengenommen.
  • 17. 7.
    Alfred Rosenberg wird zum Reichsminister für die besetzten Gebiete in Osteuropa ernannt.
  • 21. 7.
    Erstmals bombardieren deutsche Flugzeuge die sowjetische Hauptstadt Moskau.
  • 30. 7.
    Die amerikanische Regierung schickt einen Unterhändler in die Sowjetunion, um über die Lieferung von Kriegsmaterial zu verhandeln.
  • 31. 7.
    Der SS-Gruppenführer Reinhard Heydrich wird beauftragt, die Vernichtung der Juden in West- und Mitteleuropa vorzubereiten.
  • In Kischinjow ermorden SS-Einheiten 12.000 Juden.  
AUGUST
  • 1. 8.
    Nach Sabotageakten wird im besetzten Norwegen der Ausnahmezustand verhängt.
  • 3. 8.
    Der Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen bezeichnet in einer Predigt die von der NSDAP angeordnete Massentötung von Geisteskranken als "Ermordung Unschuldiger".
  • 4. 8.
    Der Reichsarbeitsdienst für Mädchen wird um sechs Monate Kriegshilfsdienst verlängert.
  • 7. 8.
    Stalin ernennt sich zum Oberbefehlsheber der Roten Armee.
  • 11. 8.
    In Japan wird die Generalmobilmachung verkündet, nachdem sich der Konflikt mit den USA durch die japanische Expansion in Asien weiter verschärft.
  • 14. 8.
    US-Präsident Roosevelt und der britische Ministerpräsident Churchill verkünden die " Atlantik-Charta" mit Prinzipien für eine Nachkriegsordnung.
  • Im amerikanischen Parlament wird die Verlängerung der Wehrdienstzeit um 18 Monate auf viereinhalb Jahre mit einer Stimme Mehrheit angenommen.
  • 17. 8.
    Die Wehrmacht nimmt die russischen Städte Narwa und Nowgorod ein.
  • 21. 8.
    Hitler lehnt die vom OKW geplante schnelle Eroberung Moskaus zugunsten des Vorstoßes auf die Krim ab.
  • 22. 8.
    Alle niederländischen Kinos werden zur Aufführung des antisemitischen Propagandafilms "Der ewige Jude" verpflichtet.
  • 23. 8.
    General Charles des Gaulle gründet in London ein "Nationalkomitee für die Befreiung Frankreichs".
  • 25. 8.
    Mussolini trifft zu einem Besuch bei Hitler in der "Wolfsschanze" ein.
  • 28. 8.
    Die sowjetische Regierung beschließt die Zwangsumsiedlung der Wolgadeutschen nach Sibirien. Auf ausdrücklichen Befehl Stalins wird der 1932 fertiggestellte Dnepr-Staudamm vor Ankunft der deutschen Armee gesprengt.  
SEPTEMBER
  • 1. 9.
    Im Deutschen Reich wird Juden das Verlassen ihres Wohnorts verboten.
  • An den deutschen Schulen wird die lateinische Antiqua-Schrift eingeführt.
  • 3. 9.
    Im KZ Auschwitz werden erstmals Juden mit dem Gift Zyklon B vergast. Im KZ Sachsenhausen werden sowjetische Kriegsgefangene mittels einer Genickschussanlage systematisch ermordet.
  • 8. 9.
    Leningrad (heute: St. Petersburg) ist von der deutschen Armee eingekesselt und von allen Landwegen abgeschnitten. Damit beginnt die mehrjährige Belagerung der Stadt.
  • Der ungarische Reichsverweser Miklós Horthy (1868-1957) trifft zu Gesprächen mit Hitler in der "Wolfsschanze" ein.
  • 9. 9.
    Britische und kanadische Truppen besetzen die norwegische Inselgruppe Spitzbergen.
  • 11. 9.
    US-Präsident Roosevelt befiehlt der Marine, deutsche und italienische Schiffe in amerikanischen Hoheitsgewässern sofort zu beschießen.
  • 15. 9.
    Der Entwicklung von Lenkraketen in Peenemünde unter der Leitung Wernher Freiherr von Brauns wird von der deutschen Regierung die Sonderdringlichkeitsstufe zugeteilt.
  • Auf der Insel Fehmarn beginnt der Bau der Verkehrsverbindung "Vogelfluglinie" zwischen Hamburg und Kopenhagen.
  • 16. 9.
    OKW-Chef Wilhelm Keitel ordnet an, dass in den besetzten Gebieten für jeden getöteten deutschen Soldaten "die Todesstrafe für 50-100 Kommunisten als angemessen gelten" müsse.
  • 17. 9.
    Im Deutschen Reich werden erstmals Todesurteile für das Hören ausländischer Rundfunksender verhängt.
  • 19. 9.
    Die Polizeiverordnung zum Tragen eines "Judensterns" tritt in Kraft. Fortan müssen alle Juden über sechs Jahre in der Öffentlichkeit auf der linken Brustseite der Kleidung einen gelben Stern tragen.
  • Die ukrainische Hauptstadt Kiew wird von deutschen Truppen eingenommen.
  • 22. 9.
    Zur Demonstration ihrer Bündnistreue lässt die britische Regierung alle in dieser Woche produzierten Panzer direkt in die Sowjetunion transportieren.
  • Der Reichskommissar Seyß-Inquart ordnet die Übernahme aller deutschen Judenbestimmungen für die Niederlande an.
  • 24. 9.
    Die sowjetische Regierung erklärt ihre Zustimmung zu der britisch-amerikanischen "Atlantik-Charta".
  • 27. 9.
    Heydrich wird von Hitler zum neuen Reichsprotektor für die besetzte Tschechei ernannt. Einen Tag später verhängt er den Ausnahmezustand.
  • 28. 9.
    In Babi Jar bei Kiew kommt es nach der deutschen Besetzung zu Massakern an Juden, bei denen 33.000 Menschen ermordet werden.
  • 30. 9.
    Uraufführung des Films "Der Malteser Falke" mit Humphrey Bogart (1899-1967) und Peter Lorre (1904-1964).  
OKTOBER
  • 2. 10.
  • 9. 10.
    Die NSDAP erklärt gegenüber Pressevertretern, dass "die militärische Entscheidung im Osten gefallen" sei.
  • 14. 10.
    Die ersten Anordnungen zur Deportation deutscher Juden nach Osteuropa werden erteilt.
  • 16. 10.
    Die sowjetische Regierung und die Diplomaten verlassen Moskau.
  • Rumänische Truppen besetzen Odessa.
  • Frankreichs Regierungschef Pétain verkündet die Festungshaft für die ehemaligen Ministerpräsidenten Édouard Daladier und Léon Blum.
  • 21. 10.
    Als Rache für Partisanenangriffe erschießen deutsche Polizeieinheiten in Jugoslawien im Oktober über 9.000 Geiseln.
  • 23. 10.
    Juden wird die Auswanderung aus dem Deutschen Reich verboten.
  • 30. 10.
    Die Belagerung der Hafenstadt Sewastopol auf der Krim durch die Wehrmacht beginnt.
  • 31. 10.
    Der Personenverkehr der Eisenbahn wird zugunsten von Lebensmitteltransporten stark eingeschränkt.
  • In Berlin wird der erste deutsche Farbspielfilm "Frauen sind doch bessere Diplomaten" mit Marika Rökk vorgestellt.  
NOVEMBER
  • 4. 11.
    Für die Eheschließung wird in Deutschland ein "Unbedenklichkeitszeugnis" des Gesundheitsamts zur Pflicht.
  • 12. 11.
    Der britische König Georg VI. (1895-1952) ruft dazu auf, den Krieg bis zum Sieg weiterzuführen.
  • 13. 11.
    Ein deutsches U-Boot versenkt den britischen Flugzeugträger "Ark Royal".
  • Die USA beschließen die Bewaffnung von amerikanischen Handelsschiffen.
  • 15. 11.
    Als erster Teil der "Atriden-Tetralogie" wird in Berlin das Drama "Iphigenie in Delphi" von Gerhart Hauptmann uraufgeführt.
  • In Mexiko erscheint die erste Ausgabe der Zeitschrift "Freies Deutschland", die von Exilschriftstellern unter der Leitung von Anna Seghers herausgegeben wird.
  • 17. 11.
    Generalluftzeugmeister Ernst Udet begeht nach Auseinandersetzungen mit dem Reichsluftfahrtministerium Selbstmord.
  • 24. 11.
    In Theresienstadt wird ein KZ eingerichtet.
  • 25. 11.
    US-Präsident Roosevelt bricht die Verhandlungen mit Japan über die Asienkrise ab.
  • Mit einer Gesetzesverordnung wird in Deutschland die Ausbürgerung und Enteignung von zur Deportation bestimmten Juden ermöglicht.  
DEZEMBER
  • 2. 12.
    Deutsche Truppen erreichen die Moskauer Vorstädte, werden von starken sowjetischen Verteidigungseinheiten jedoch am weiteren Vordringen gehindert.
  • 4. 12.
    Für die dem Deutschen Reich eingegliederten Ostgebiete wird ein Sonderstrafrecht für Polen und Juden mit der Möglichkeit von Standgerichten eingeführt.
  • 5. 12.
    In der Nähe von Bromberg (heute: Bydgoszcz) beginnen SS-Einheiten planmäßig, Juden in Lkw mit Vergasungsanlagen zu ermorden.
  • Stalin schließt mit der polnischen Exilregierung in London ein Freundschaftsabkommen, das auch eine Zusammenarbeit nach dem Krieg vorsieht.
  • 6. 12.
    Auf Drängen der Sowjets erklärt Großbritannien den Ländern Rumänien, Finnland und Ungarn den Krieg.
  • 7. 12.
    Japan greift ohne Vorwarnung den US-Militärstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii an und versenkt mehrere Schlachtschiffe. Einen Tag darauf folgt die gegenseitige Kriegserklärung.
  • 11. 12.
    Hitler verkündet in einer Rede vor dem Reichstag die deutsche Kriegserklärung an die USA.
  • 12. 12.
    Juden wird die Benutzung öffentlicher Telefone untersagt.
  • 14. 12.
    Truppen der Wehrmacht müssen sich vor der vorrückenden Roten Armee aus der Stadt Kalinin zurückziehen.
  • 16. 12.
    In Hamburg hat der Film "Quax, der Bruchpilot" mit Heinz Rühmann Premiere.
  • 19. 12.
    Hitler entlässt während der Winterschlacht 1941/42 von Brauchitsch als Oberbefehlshaber des Heers und übernimmt selbst die Führung der Armee.
  • 22. 12.
    Bei einem Treffen vereinbaren Roosevelt und Churchill die Grundlagen für die Vereinten Nationen und bilden einen gemeinsamen Kriegsrat.
  • 24. 12.
    Der emigrierte Schriftsteller Thomas Mann mahnt die deutsche Bevölkerung in einer Sonderansprache des britischen Rundfunks zu einer Beendigung des Kriegs.
  • 29. 12.
    Nach einer Offensive der Roten Armee müssen sich die deutschen Truppen von der Krim zurückziehen.
  • 30. 12.
    In Berlin wird die Komödie "Die lustigen Weiber von Windsor" in der Inszenierung von Gustaf Gründgens uraufgeführt.  
AUSSERDEM:
  • Jean Cocteau (1889-1963): Die Schreibmaschine (Schauspiel)
  • Alfred Hitchcock (1899-1980): Verdacht (Film)
  • Theo Lingen: Hauptsache glücklich (Film)
  • Michail Scholochow (1905-1982): Der stille Don (Roman)
  • Upton Sinclair (1878-1968): Zwischen zwei Welten (Roman)
  • Elio Vittorini (1908-1966): Gespräch in Sizilien (Roman)
  • Stefan Zweig: Schachnovelle (Novelle)
Dorlis Blume/Manfred Wichmann
30. April 2015

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