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    Propagandaplakat zum Eintopfgericht, 1935-1940

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Eintopfsonntag

Zugunsten des kurz zuvor gegründeten Winterhilfswerks (WHW) fand am 1. Oktober 1933 der erste so genannte Eintopfsonntag im Deutschen Reich statt. Während des NS-Regimes wiederholte er sich jeweils am ersten Sonntag der Monate Oktober bis März. Die Bevölkerung und die Restaurants waren auf Anordnung der Reichsregierung verpflichtet, nur einfache Eintopfgerichte zu verzehren oder anzubieten, deren Preis pro Kopf eine halbe Reichsmark nicht überschreiten sollte. Der Differenzbetrag zum höheren Preis einer gewohnten Sonntagsmahlzeit sollte dem WHW gespendet werden.

 

Mitarbeiter der NS-Volkswohlfahrt (NSV) nahmen die Spenden in den Haushalten entgegen, die zu verweigern sich kaum jemand getraute. Die Haussammlung erbrachte im Winter 1935/36 über 31 Millionen Reichsmark. Allein in Berlin sammelten im Oktober 1935 rund 75.000 Helfer 375.000 Reichsmark für das WHW.

An den "Eintopfsonntagen" veranstaltete die NSV in größeren Städten Gemeinschaftsessen auf öffentlichen Plätzen. Diese dienten nicht allein dazu, ärmeren Bevölkerungsschichten zu einer billigen warmen Mahlzeit zu verhelfen. Zugegen waren auch stets Repräsentanten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), um die Bedeutung der "Eintopfsonntage" zu unterstreichen. Die solidarische Volksgemeinschaft sollte im Sinne eines "Sozialismus der Tat" gefördert werden. Auch Adolf Hitler nutzte die Volkstümlichkeit der Hausmannskost, um durch sein öffentliches Eintopfessen eine scheinbare Gleichsetzung von "Volk und Führer" zu demonstrieren.

Arnulf Scriba
15. Juli 2015

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