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    Vertreibung der polnischen Bevölkerung aus Zywiec (Saybusch), 1940/41

> Der Zweite Weltkrieg > Völkermord

Der "Generalplan Ost"

"Lebensraum im Osten" und die Verdrängung der dort lebenden Bevölkerung zählten zu den grundlegenden Zielen nationalsozialistischer Politik. Im Krieg gegen die Sowjetunion fanden diese Vorstellungen ab Sommer 1941 ihre grausame Verwirklichung. Entsprechend dem deutschen Kriegsziel, Osteuropa bis zum Ural als deutsches Siedlungsgebiet in Besitz zu nehmen, sah der von Heinrich Himmler in seiner Funktion als Leiter des "Reichskommissariats für die Festigung deutschen Volkstums" in Auftrag gegebene "Generalplan Ost" nach der Vertreibung der "rassisch unerwünschten" Einheimischen die Besiedelung mit Deutschen vor.

Der von SS-Oberführer Konrad Meyer (1901-1973) erarbeitete Plan, am 15. Juli 1941 in der ersten Fassung vorgelegt, enthielt in einer Verbindung rassenideologischer und ökonomischer Zielvorstellungen Überlegungen zur ethnischen Umstrukturierung und dauerhaften "Germanisierung" sowie zur wirtschaftlichen Ausbeutung der besetzten Ostgebiete.

Über 30 Millionen Russen, Polen, Tschechen und Ukrainer sollten nach Sibirien zwangsumgesiedelt werden, um die "deutsche Volkstumsgrenze" nach Osten zu verschieben. Dafür wurde von der NS-Propaganda die Diffamierung der Osteuropäer als "Untermenschen" ohne Recht auf Selbständigkeit betrieben. Ein kleiner Teil der einheimischen Bevölkerung sollte vor allem in der Landwirtschaft Zwangsarbeit leisten. Ausgebaute Stützpunkte deutscher Siedler sollten die NS-Herrschaft im Osten sichern. Allerdings fanden sich nur wenige Deutsche, die ein Interesse an der geplanten Umsiedelung bekundeten.

Linde Apel
14. September 2014

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