Während im Frühjahr 1941 die deutschen Planungen für den Überfall auf die Sowjetunion auf Hochtouren liefen, sah sich Adolf Hitler gezwungen, dem italienischen Bündnispartner zur Abwendung einer Niederlage auf dem Balkan militärische Hilfe zu leisten. Die Italiener, die im Oktober 1940 Griechenland angegriffen hatten, waren nach griechischen Gegenoffensiven im März 1941 weit nach Albanien zurückgedrängt worden. Gleichzeitig landeten mehrere zehntausend britische Soldaten zur Unterstützung der griechischen Truppen in Griechenland. Für die deutschen Militärs bedeutete die Landung der Briten eine strategische Gefahr: Die deutsche Südflanke war beim bevorstehenden Angriff auf die Sowjetunion durch die Eröffnung einer britischen Front in Südosteuropa ebenso bedroht wie die rumänischen Erdölfelder. Deutschland war vom rumänischen Öl abhängig und konnte es sich daher nicht erlauben, die Ölfelder in den Aktionsradius britischer Bomber gelangen zu lassen.
Ende März 1941 entschloss sich Hitler, den Feldzug auch auf Jugoslawien auszudehnen. In Belgrad war es zu einem von Großbritannien eingefädelten Putsch gegen die deutschfreundliche Regierung unter Dragiša Cvetković (1893-1969) gekommen, der den deutschen Einfluss auf dem Balkan erheblich minderte, den britischen hingegen enorm begünstigte. Am 6. April 1941 griff die Wehrmacht mit insgesamt 680.000 Soldaten Griechenland und Jugoslawien von der Steiermark und Kärnten sowie von den Dreimächtepakt-Staaten Ungarn, Rumänien und Bulgarien aus an.
Weitaus schwieriger als die bis zum 17. April militärisch abgeschlossene und von deutschen Gräueltaten wie in Pančevo - dort erschoss und erhängte die Wehrmacht als Strafe für den Tod zweier Deutscher drei Dutzend Einwohner der Stadt - begleitete Besetzung von Jugoslawien gestaltete sich für die deutschen Truppen der Krieg in Griechenland. Er war erbitterter und verlustreicher geführt worden, als es die Propagandafotos von ausgeruhten Wehrmachtssoldaten auf der Akropolis glauben machen wollten. Erst als die griechischen Divisionen an der albanisch-griechischen Grenze am 21. April kapitulierten, brach der verbissene Widerstand der Griechen zusammen. Die Wehrmacht und italienische Verbände besetzten bis zum 30. April das griechische Festland. Die Einnahme der Insel Kreta, auf die sich die britischen Truppen zurückgezogen hatten, erfolgte durch die Luftlandeoperation Merkur Anfang Juni 1941.
Bis zum Sommer 1941 verlor die Wehrmacht in Jugoslawien und Griechenland zusammen über 12.000 Soldaten. Mit dem Rückzug der Briten aus Griechenland war das strategische Kriegsziel des Balkanfeldzugs erreicht. Die griechische Regierung floh nach London ins Exil. In Athen wurde ein deutsches Besatzungsregime gebildet, das mit starken Widerstandsbewegungen konfrontiert war. Auch gegen die deutschen und italienischen Besatzungsmächte im territorial neu gegliederten Jugoslawien tobte ein für beide Seiten verlustreicher Partisanenkrieg.