Die unter dem Namen "Rasse-Günther" bekannt gewordene "Rassenkunde des deutschen Volkes" stammt von dem ordinierten Sozialanthropologen Hans Friedrich Karl Günther. Er trat 1932 der NSDAP bei und machte Karriere. Das Buch erreichte zwischen 1922 und 1943 eine Auflage von 270.000 Exemplaren. Günther ordnet den verschiedenen Rassen bestimmte Merkmale zu: Der "nordischen Rasse" spricht er Urteilsfähigkeit, Wahrhaftigkeit, Tatkraft und Gerechtigkeitssinn zu und stellt ihr die seiner Auffassung nach "minderwertigeren Rassen" gegenüber. Ihnen ordnet er Eigenschaften als Hauptattribute zu, die jedoch - wie auch bei der "nordischen Rasse" - individuelle menschliche Verhaltensweisen beschreiben und auf alle "Typen" zutreffen können. So sei etwa die "ostische Rasse" sehr "empfänglich für Leitung und Führung" und entwickle eine besondere "Anhänglichkeit an Familie und Örtlichkeit". Diese Aussagen wurden als wissenschaftliche "Rassentypologie" gelehrt. Günther wurde nach Kriegsende zwar durch die Militärregierung vom Universitätsdienst suspendiert, erreichte jedoch 1949 die Entscheidung der Spruchkammer Freiburg, als "minderbelastet" eingestuft zu werden. In einem Berufungsverfahren wurde er 1951 als bloßer "Mitläufer" freigesprochen.
Dieses Objekt ist eingebunden in folgende LeMO-Seite:
Wissenschaft und Forschung
Anfragen wegen Bildvorlagen bitte unter Angabe des Verwendungszwecks an: fotoservice@dhm.de