3. Antipäpstliche Spottmedaille, 1543

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3,85 cm; Silber 15,52 g (Guß)
Inv.-Nr.: N 77/307
Literatur: Katz 298 a; Barnard 163; Schnell 31


Zu den häufigeren und ehedem weit verbreiteten antipäpstlichen Spottmedaillen aus der Reformationszeit zählen die doppelseitigen Kopfmedaillen, bei denen durch Drehen der Medaille um 180 Grad aus dem Papst der Teufel und aus dem Kardinal ein Narr wird. Die vorliegende Medaille soll auf den bekannten Augsburger Renaissance-Medailleur Friedrich Hagenauer zurückgehen und Bezug nehmen auf den sogenannten Naumburger Bischofsstreit von 1543. Sie zeigt auf der Rückseite statt des Doppelkopfes eine ebenso leicht zu verstehende Wendefigur aus Bischof mit Kelch und Frau mit Bibel und Leuchter. Ein Zentrum der Herstellung dieser Medaillen bestand wohl
in der erzgebirgischen Münzstätte Joachimstal, wo die Stempelschneider Milicz eine bedeutende Werkstatt unterhielten. Durch zahllose Nachgüsse vervielfältigt und etwa 20 Jahre lang ausgegeben, blieben die antipäpstlichen Spottmedaillen von einprägsamer Propagandawirkung im Kirchenkampf des 16. Jahrhunderts.


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