Um 1800 überzog eine Welle der Gründung landwirtschaftlicher
Vereine alle Teile Deutschlands. Ziel war die Verbreitung praxisorientierter
agrarwissenschaftlicher und ökonomischer Erkenntnisse. In Rostock
konstituierte sich die "Mecklenburgische Landwirtschaftsgesellschaft"
am 20. Januar 1798. Die Tätigkeit der Gesellschaft, 1817 umbenannt
in "Mecklenburgischer Patriotischer Verein", blieb nicht auf
die Landwirtschaft beschränkt, sondern schloß gleich alle
übrigen Gewerbe ein. Angestrebt wurden die Verbesserung des Landschulwesens,
eine Förderung ländlicher Feuerlöschanstalten, die Entwicklung
neuer landwirtschaftlicher Geräte, die Gründung von Sparkassen
und die Erhöhung der Marktchancen für Inlandprodukte.
Daneben veranstaltete der Verein Landwirtschafts-, Industrie- und Gewerbeausstellungen,
Tierschauen und Pferderennen zur Popularisierung der bedeutenden Zuchterfolge
in Mecklenburg. Für ausgezeichnete Leistungen in Ackerbau und Viehzucht
wurden seit 1832 Medaillen aus Gold, Silber und Bronze, aber auch Geldpreise
vergeben. Die vorliegende Medaille zum 50jährigen Stiftungsfest
zeigt um einen eichenlaubbekränzten Bienenkorb acht kleine Symboldarstellungen
aus Acker- und Gartenbau, Viehzucht und Waidwerk. Für die in der
Biedermeierzeit sehr beliebte Miniaturbilderwand ließ sich der
ehemalige Besitzer seine Medaille gefällig einrahmen, ein Ausdruck
deutlicher Wertschätzung sowohl des Vereins als auch der Prägung.