„Sehen heißt glauben?“ – Dialogische Themenführung für Studierende „Gewalt ausstellen: Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945-1948“
- Studierende
- Seminarverband (pro Student*in) 1,00 €
Wie begann das öffentliche Gedenken an den Holocaust und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen in Europa? Welche Bilder prägten das kollektive Gedächtnis der Beteiligten? Welche Rolle spielten die ersten Ausstellungen bei der Aufarbeitung der Verbrechen und der Erinnerung an die Opfer? Und wie wirken diese Inszenierungen bis heute nach? Zwischen 1945 und 1948 entstanden in London, Paris, Warschau, Liberec und Bergen-Belsen Ausstellungen, die mit Fotografien, Filmen, Kunstwerken und historischen Gegenständen über die Gräueltaten berichteten.
Eine Uhr und eine kleine Madonnenfigur zeugen von dem Massaker in Oradour-sur-Glane, während originale Zeitungsartikel und Gästebuchseiten aus den damaligen Ausstellungen die gesellschaftlichen Debatten jener Zeit dokumentieren. Gezeigt werden auch Ausschnitte aus Dokumentarfilmen, die die damaligen Ausstellungen sowie die teils erschütterten Reaktionen der Besuchenden anschaulich festhalten. Die Präsentation thematisiert auch, warum ein jüdisches Amulett für Babys in Bergen-Belsen damals nicht gezeigt werden konnte. Oder welche Exponate über jüdische Widerstandskämpfer präsentiert wurden. Über 280 Objekte und Reproduktionen zur Konzeption dieser frühen europäischen Ausstellungen veranschaulichen die tragische Geschichte der Opfer anhand von Zeugnissen der Täter und persönlichen Gegenständen. Im Dialog mit dem Referententeam werden neue Forschungsperspektiven eröffnet und individuelle Schwerpunkte sowie Interessen der Studierenden aufgegriffen.
90 Minuten
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch (weitere Sprachen auf Anfrage)