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aufbau west - aufbau ost
Die Planstädte Wolfsburg und Eisenhüttenstadt in der Nachkriegszeit


Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums, Berlin
in Zusammenarbeit mit dem Institut für Museen und Stadtgeschichte, Wolfsburg, und dem Städtischen Museum Eisenhüttenstadt
Berlin, Zeughaus, 16. Mai bis 12. August 1997
"Stadt des Morgen", "Symbol unseres Lebens", "Stadt ohne Beispiel"
sollten sie sein, zwei junge, moderne, vorwärtsstrebende Städte. Auf dem Reißbrett entstanden, verkörperten Wolfsburg und Eisenhüttenstadt im geteilten Deutschland Zuversicht und Aufbau-Euphorie der Nachkriegszeit, das Vertrauen in Fortschritt und Modernität, vor allem aber die Überzeugung ihrer Planer, daß nur ihrem Staat die Zukunft gehöre. Die Industriestädte Wolfsburg und Eisenhüttenstadt sind die wohl bedeutendsten Stadtgründungen im Deutschland des 20. Jahrhunderts. Beide waren zugleich als Modell- und Musterstädte wichtig: in Architektur und Städtebau, in Politik und Wirtschaft, in Kunst und Kultur. Sie sind damit ein aufschlußreiches Zeugnis für den Aufbau im geteilten Deutschland.
 
"Town of Tomorrow", "Symbol of our Life", "City without Precedent"
that is what they were supposed to be, young, modern, forward-looking towns. Designed on the drawing board, the two towns Wolfsburg and Eisenhüttenstadt embody the confidence and euphoria of reconstruction in the divided Germany of the post-war period, the trust in progress and modernity, but especially the conviction of their planners that the future belongs to their country alone. The industrial towns of Wolfsburg and Eisenhüttenstadt, the one just under 60 years old, the other 12 years younger, are no doubt the most important towns to be founded in Germany in the 20th century. Both were significant as exemplary model towns: in architecture and town planning, in politics and economy, in art and culture. They are instructive evidence for the nature of development in divided Germany.
 
"Une cité industrielle"

Reproduktionen aus: Tony Garnier, Une cité industrielle, 1917
Mit farbenprächtigen Entwürfen legte der junge französische Architekt Tony Garnier seine Vision einer vorbildlichen Industriestadt dar. Für die Wohngebiete griff er Ideen der Gartenstadtbewegung auf: Mit Häusern im Grünen wollten auch andere Städtebauer die Trennung von Stadt und Land überwinden und eine Alternative zur Mietskasernenstadt entwickeln. Neuartig an Garniers Entwurf war, daß er eine komplette Stadt plante, mit Industriewerk, öffentlichen Gebäuden und Wohnbezirken. Er verband das Wohnen im Grünen mit einer modernen Industrieanlage, in der die Bewohner einen nahen Arbeitsplatz finden sollten. Die Suche nach einer idealen Form der Industriestadt prägte seit den Anfängen dieses Jahrhunderts den internationalen Städtebau.
 
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