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Ende der fünfziger Jahre machte
die junge Bundesrepublik eine für sie neue Erfahrung: Zum ersten Mal gab
es auf dem Arbeitsmarkt weniger Arbeitssuchende als offene Stellen. Eine
neue Arbeitsmarktpolitik mußte eingeleitet werden, die in der massenhaften
Anwerbung von "Gastarbeitern" aus dem Mittelmeerraum ihren Ausdruck fand.
Es begann "eine hektische Jagd der Firmen nach in- und ausländischen Arbeitskräften"
(1) - besonders
nach Italienern, die an erster Stelle, vor Griechen, Spaniern, Türken
und später Jugoslawen den beispiellosen Mangel an Arbeitskräften der sechziger
Jahre ausglichen.
Zu Hunderttausenden wurden sie von der italienischen Regierung aufgefordert,
ihr Land in Richtung Deutschland zu verlassen. Bereits in der frühen Nachkriegszeit
war Rom bemüht gewesen, die Emigration nicht nur nach Nord und Südamerika,
sondern auch nach Westeuropa zu fördern. An die italienischen Arbeitslosen
- besonders aus Süditalien, Sizilien und Sardinien - richtete sich der
damalige Ministerpräsident De Gasperi mit der Losung "Lernt eine andere
Sprache und geht fort" (2).
Seit Ende 1953 bemühte sich das italienische Außenministerium um eine
Wanderungsvereinbarung mit der Bundesrepublik, um durch den "Export" überzähliger
Arbeitskräfte aus dem sogenannten Mezzogiorno, dem Süden Italiens, eine
Verbesserung der italienischen Handelsbilanz zu erreichen.
Schon im neunzehnten Jahrhundert waren Aufforderungen zur Massenauswanderung
ein bewußt eingesetztes Mittel, die Soziale Frage zu exportieren. Nach
dem Ende des Zweiten Weltkrieges bildete sich jedoch mit der Entwicklung
bilateraler Anwerbeabkommen, diktiert durch die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes,
ein völlig neues Phänomen heraus.
Nach zunächst vergeblichen Bemühungen der italienischen Regierungsvertreter
wurde am 20. Dezember 1955 die italienisch-deutsche Wanderungsvereinbarung
beschlossen. Trotz anhaltender Wachstumsschübe in der Industrie kamen
anfangs jedoch nur Anfragen nach wenigen tausend Arbeitskräften, meist
aus der deutschen Landwirtschaft. Erst als die Produktionsausweitungen
nicht mehr allein durch Zuwanderung von Vertriebenen, Flüchtlingen oder
durch Binnenwanderung abgedeckt werden konnten, begann die Massenanwerbung
für die deutsche Industrie, die ab 1960 durch weitere Anwerbeverträge
mit Ländern aus dem Mittelmeerraum effektiver gestaltet werden sollte.
Entsprechende Regierungsvereinbarungen wurden 1960 mit Griechenland und
Spanien abgeschlossen. Ein Jahr später richtete die Bundesanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung eine Dienststelle in der
Türkei ein, der neue Einrichtungen in Marokko, Tunesien und zuletzt 1968
in Jugoslawien folgten.
Wolfsburg - "das größte italienische Dorf jenseits der Alpen"
Die Entscheidung der VW-Leitung, der stetig sich verbessernden Auftragslage
durch ausländische Arbeitskräfte gerecht zu werden, fiel erst etwa zwei
Jahre später, im September 1961, also einen Monat nach dem Bau der Berliner
Mauer. Daß das Volkswagenwerk erst sechs Jahre nach Unterzeichnung der
Vereinbarung begann, "Gastarbeiter" anzuwerben, hängt sicherlich mit seiner
geographischen Lage in unmittelbarer Nähe zur damaligen DDR zusammen,
deren Arbeitskräfte in Massen in die Westzonen beziehungsweise in die
Bundesrepublik kamen. (3)
Hand in Hand damit ging die nicht zu unterschätzende Sogkraft der schon
damals legendären "Autostadt" Wolfsburg, die vergleichsweise leichter
als andere Städte im Bundesgebiet Arbeitssuchende anzog.
Anfängliche Überlegungen, neben Italienern auch Spanier aus Katalonien
anzuwerben, die man nach der Überzeugung von Generaldirektor Nordhoff
"zusammen verwenden könnte, ohne daß das große Reibungen gibt", wurden
bald fallengelassen. (4)
Was waren schließlich die Gründe, sich auf die Anwerbung von ausschließlich
italienischen männlichen Arbeitskräften zu konzentrieren, trotz Warnungen
eines VW-Mittelsmannes vor einem anstehenden Arbeitskräftemangel in Italien?
Der VW-Mitarbeiter schätzte die Möglichkeiten der Arbeitskräftebeschaffung
seit dem erstaunlichen Wirtschaftsaufschwung besonders in Norditalien
als problematisch ein, da sich dort die Zahl der Arbeitslosen beträchtlich
reduziert hatte.
Trotz der unübersehbar
starken Binnenwanderung aus dem Süden Italiens in das sogenannte industrielle
Dreieck - Mailand, Turin und Genua - gab es bis Mitte 1970 keine Schwierigkeiten
für die VW-Personalabteilung, genügend Arbeitsmigranten aus dem italienischen
"Arbeitskräftebecken" zu werben. Ganz im Gegenteil zogen binnen kürzester
Zeit erstaunlich viele italienische Produktionsarbeiter nach Wolfsburg:
Schon wenige Monate nach dem Eintreffen der ersten Italiener Ende Januar
1962 konnte das Volkswagenwerk weit über 3 000 und drei Jahre später sogar
über 5 000 italienische Zugewanderte registrieren.
Zur Erklärung, warum die VW-Leitung alle Kräfte der Anwerbung auf Italien
konzentrierte, ist zunächst auf die Geschichte der italienischen "Frembarbeiter"
zu verweisen, die seit dem Sommer 1938 zu Tausenden am Aufbau der Stadt
und des Werkes des KdF-Wagens beteiligt waren. (5)
Die nochmalige Anwerbung von Italienern in den sechziger Jahren könnte
damit in Verbindung gebracht werden, erklärt jedoch nicht, warum auf derartig
problemlose Weise so zahlreiche italienische Arbeitskräfte nach Wolfsburg
kamen. Erwähnenswert ist, daß die Vermittlungskapazität der beiden deutschen
Anwerbebüros in Neapel und Verona wesentlich höher war als die der deutschen
Dienststellen in Madrid, Athen, Saloniki und Istanbul, deren Mitarbeiter
zur Zeit der VW-Entscheidung wesentlich jünger und unerfahrener waren:
Bis zu 4 500 italienische Arbeitskräfte konnten wöchentlich an deutsche
Betriebe vermittelt werden, wohingegen sich die Kapazität aus Spanien,
Griechenland und der Türkei mit zwischen 250 und 750 Arbeitsmigranten
in der Woche deutlich niedriger belief. (6)
Ausschlaggebend für das VW-Werk, sich auf Italien zu konzentrieren, waren
schließlich die Verbindungen des Katholiken Nordhoff zum Vatikan in Rom
und die dort signalisierte Kooperationsbereitschaft zur Vermittlung der
angeforderten Arbeitskräfte.
In einem Schriftwechsel vom Oktober 1961 mit zwei deutschen katholischen
Funktionsträgern im Vatikan fragte VW-Generaldirektor Nordhoff an, ob
es mit Hilfe der katholischen Kirche möglich wäre, 3 000 italienische
Arbeiter anzuwerben. Zwischen ihm und dem Papst bestanden persönliche
Kontakte. Am 17 Januar 1956 wurde Nordhoff von Papst Pius Xll. zu einer
Privataudienz empfangen und mit dem katholischen Orden "Ritter des heiligen
Grabes" ausgezeichnet. Wenig erstaunlich ist darum die eindeutige, sofortige
Antwort des Vatikans auf die Anfrage des VW-Werkes in den Worten, daß
"es - nach einem kurzen Anruf beim päpstlichen Werk der Assistenz (PCA)
- wohl möglich sein werde, über die ACLI die von Ihnen gewünschten italienischen
Jungarbeiter zu erhalten" (7).
Bei der ACLI (Associazione cattolica dei lavoratori italiani) handelt
es sich um die noch heute bestehende katholische Vereinigung der italienischen
Arbeiter, die 1944 als Gegenbewegung zu den italienischen Gewerkschaften
vom Vatikan gegründet wurde. Einer ihrer Aufgabenschwerpunkte war die
aktive Betreuung der Auswanderung sowie die Sozialbetreuung der italienischen
Emigranten in den Aufnahmegesellschaften.
Die Bedeutung der katholischen Konfession für die VW-Werkleitung sowie
deren Verbindungen zum Vatikan und zur lokalen katholischen Kirche sind
gewiß zur Erklärung verschiedener betrieblicher Entscheidungen von Bedeutung.
Sowohl die auffällig restriktive Beschäftigungspolitik gegenüber deutschen
Frauen, besonders verheirateten Frauen, als auch die bis zum Jahre 1978
aufrechterhaltene Entscheidung, keine italienischen Arbeitsmigrantinnen
im Werk arbeiten zu lassen, hängen damit höchstwahrscheinlich zusammen.
Ob es nun gelang, die gesamte Anzahl von 3 000 angeforderten Italienern
über das Organisationsnetz des Vatikans zu mobilisieren, bleibt zweifelhaft;
eindeutig ist jedoch, daß sich durch die Verbindung zum Vatikan Möglichkeiten
für VW auftaten, sehr viele Italiener in sehr kurzer Zeit für Wolfsburg
zu gewinnen. Üblicherweise hätte das VW-Werk, als ein deutsches Unternehmen
unter vielen, bei der Anwerbekommission der Bundesanstalt für Arbeit in
Verona nach Arbeitskräften anfragen und je nach "Angebot" auch länger
auf die angeforderten Arbeitskräfte warten müssen.
Mit Hilfe des Vatikans verkürzte sich die Wartezeit für das Volkswagenwerk
jedoch auf ein Minimum:
Es schickte für mehr als zwei Jahre einen Anwerbemann nach Italien, dem
von Seiten der Kirche ein katholischer, für die Übersetzungen zuständiger
Würdenträger zur Seite gestellt wurde. Gemeinsam bereisten sie Dörfer
der damaligen "wirtschaftlichen Passivräume" - die Abbruzzen und die südlich
davon gelegenen Landstriche -, die zuvor vom Vatikan ausgesucht und informiert
worden waren. Die Kirchengemeinden sollten für die Ankunft des VW-Anwerbemannes
die männlichen Arbeitssuchenden der Umgebung zusammentrommeln, die dieser
dann für die Produktionsanforderungen im Wolfsburger Werk auswählte und
namentlich auflistete. Da eine direkte Anwerbung seitens eines Unternehmens
ausdrücklich untersagt war, mußten die jungen Männer anschließend zur
deutschen Anwerbekommission nach Verona geschickt werden. Von dort ging
es, nach der ärztlichen Tauglichkeitsprüfung, über die sogenannte "namentliche
Anforderung" direkt nach Wolfsburg. (8)
Es handelte sich um eine "kostenlose Werbekampagne" des Vatikans,
"alles andere" wäre "zu teuer" geworden. "Wir haben für eine Vermittlung
nur 100 DM bezahlt - bei der Deutschen Kommission. Das war ein Spott-Geld
mit Verpflegung, mit Übernachtung, mit Bahn-Fahrt, mit allem, was
dazu gehört." Diese in Italien einmalige Arbeitsvermittlung mit Unterstützung
des Vatikans könnte erklären, weshalb ein Großunternehmen mit hohem Bedarf
an ausländischen Arbeitskräften es mehr als zehn Jahre lang schaffen konnte,
nur eine bestimmte Gruppe von Arbeitsmigranten aus einem einzigen Anwerbeland
einzustellen. Eine - aus Unternehmersicht derartige Ersparnis an Kosten
und Arbeitsaufwand ist bei anderen deutschen Anwerbungsunternehmen nicht
zu beobachten. In der Regel waren die Unternehmen zur Deckung des wachsenden
Arbeitskräftebedarfs auf die Vermittlung aus verschiedenen Ländern des
Mittelmeerraumes angewiesen.
Erst im Spätsommer 1970 entschied sich die VW-Führung, zusätzlich auch
Tunesier anzuwerben. Wolfsburg war bis dahin als "größtes italienisches
Dorf jenseits der Alpen" in die Geschichte eingegangen. Am Jahresende
1971 zählte die Personalabteilung 7 417 Italiener im Werk, fünf Monate
zuvor hatte das Volkswagenwerk den Höchststand von 9 161 italienischen
Beschäftigten verzeichnet, der nie wieder erreicht wurde. Nun sollte zu
der außergewöhnlichen Konzentration von italienischen "Gastarbeitern"
im Werk und in den Gemeinschaftsunterkünften, deren Kapazität von 6 000
Betten längst erschöpft war, noch eine zweite Arbeitsmigrantengruppe hinzukommen.
Nach neun Jahren Massenwanderung aus dem Mezzogiorno in die "Käferstadt"
war es nun nach offizieller Erklärung nicht mehr möglich, genügend Italiener
für das Volkswagenwerk anzufordern.
Das bundesrepublikanische Rotationsmodell und seine Praxis:
Strukturen der Massenimmigration nach Wolfsburg
Zum Verständnis des Ausmaßes der Arbeitswanderungsbewegung von Italienern
sowie später von Tunesiern nach Wolfsburg ist die Zählung der täglichen,
wöchentlichen und monatlichen Zu- und Abwanderungen von zentraler Bedeutung.
(9)
Für den Zeitraum von 1962 bis zum konjunkturellen Tiefpunkt 1974 / 75
beschäftigte das VW-Werk meiner Zählung nach 37 570 Italiener, von
denen jedoch 34 643, also 92,2 Prozent, wieder entlassen wurden.
Die Mehrzahl kehrte nach der Entlassung endgültig oder für mehrere Jahre
in die Heimat zurück. Diejenigen, die nach der Krise im Zeichen des Ölpreisschocks
weiterhin in Wolfsburg blieben, holten meist ihre Familie nach. So stellten
1975 die 2 928 im Werk beschäftigten Italiener nicht einmal mehr
die Hälfte der italienischen Wohnbevölkerung (6 692), während für den
Zeitraum von vor 1973
die Zahlen der italienischen Beschäftigten mit denen der Wohnbevölkerung
noch annähernd übereinstimmten. (10)
Dies bedeutete für die Anwerbephase der sechziger Jahre, daß die italienische
Wohnbevölkerung in Wolfsburg fast ausschließlich aus Männern im arbeitsfähigen
Alter bestand.
Bei den Tunesiern waren es vom Anwerbungsbeginn im September 1970 bis
November 1973, dem letzten Einstellungsmonat vor dem Anwerbestopp, "nur"
2 600 Einstellungen, bis Ende 1975 wurden allerdings 2 408 Arbeiter wieder
entlassen. Im Unterschied zu den Italienern war bei den Tunesiern die
Rückkehr in die Heimat nicht vorrangig. Ihre Nicht-EG-Mitgliedschaft erschwerte
gegenüber den italienischen EG-Bürgern die Rückkehrmöglichkeit für die
Tunesier. Viele wurden von der VW-Personalabteilung in andere deutsche
Unternehmen, zumeist aus der Bekleidungs- und Schiffbauindustrie, weitervermittelt,
andere suchten eigenständig eine neue Beschäftigung, wovon einige mit
dem erneuten Konjunkturauftrieb nach der Erdölkrise in die VW-Stadt zurückkehrten.
Überaus deutlich tritt in diesen Zahlen der ungeheuer hohe Mobilitätsgrad
der beiden Arbeitsmigrantengruppen bei VW zu Tage. Handelte es sich dabei
um einen "Normalfall" oder eher um einen "Sonderfall" in der bundesrepublikanischen
Geschichte der "Gastarbeiterbeschäftigung"? Bereits am Ende des ersten
Anwerbejahres verzeichnete VW fast 5 000 neue Arbeitnehmer aus Italien,
von denen rund ein Drittel schon bald wieder die Stadt verließ. Für das
zweite Anwerbungsjahr 1963 ergab sich die wiederum hohe Zahl von 2 911
Zugängen, parallel dazu eine ähnlich hohe Zahl von 2 816 Abgängen; damit
betrug die jährliche Fluktuationsziffe (11)
93,4 Prozent.
Trotz anhaltenden akuten Arbeitskräftemangels hielten diese oft nur wenige
Wochen oder Monate dauernden Massenwanderungen bei VW über Jahre hinweg
an: Nicht nur während der ersten konjunkturellen Krise der Nachkriegszeit,
also 1966 / 67, sondern auch während der erneuten Hochkonjunktur
und intensiven Anwerbephase der Jahre 1969 bis 1971 sowie 1973 ist ein
auffälliger Arbeitskräfteaustausch festzustellen. So schnellten ab 1968
die jährlichen Einstellungsquoten von 3 300 bis auf 5 400 Italiener
wieder sprunghaft in die Höhe, doch verließ circa die Hälfte der Zugewanderten
schon bald wieder Werk und Stadt. Im Jahre 1971 registrierte die Personalabteilung
des Wolfsburger Werkes einen akuten Arbeitskräftebedarf von 5 146
Einstellungen gegenüber 6 461 Entlassungen, also eine Fluktuationsziffer
von erstaunlichen 106,5 Prozent, die ein Jahr später während des kurzfristigen
VW-Absatzeinbruchs immerhin noch 72 Prozent betrug. Zum Absatztief 1974 / 75
wiederholte sich die nun schon bekannte Form des Massenrückzuges aus Wolfsburg.
Vor dem Hintergrund dieser Zahlen bestätigt sich für bestimmte Einstellungsjahre
der Anwerbezeit die Aussage eines italienischen ehemaligen VW-Arbeiters:
"Hundert kamen, und hundert sind zur gleichen Zeit zurückgekehrt." (12)
Im krassen Gegensatz dazu steht die Fluktuation der deutschen Lohnempfänger:
Mit Ausnahme der Krisenjahre 1966, 1972 und 1974 / 75 ist bei
VW - auch im Vergleich zu anderen deutschen Automobilunternehmen - eine
geringe Fluktuation zu verzeichnen. Auf deutscher Seite betrug sie durchschnittlich
rund 5 Prozent, kontrastiert von einer Abwanderungsziffer der Italiener
im Zeitraum 1962 bis 1975 von durchschnittlich 57,2 Prozent. (13)
All diese Zahlen verdeutlichen, daß für die gesamte Anwerbephase weder
Stabilisierungsprozesse innerhalb der Italiener- und Tunesiergruppe im
Werk noch Niederlassungstendenzen in der Stadt zu verzeichnen sind. Die
spätestens seit Mitte
der sechziger Jahre verbreiteten öffentlichen Diskussionen über die anstehenden
Integrationsmaßnahmen für die bereits niedergelassenen "Gastarbeiter"
der Bundesrepublik verschleiern, daß tatsächlich, wenigstens in Wolfsburg,
von Stabilisierungs- beziehungsweise Eingliederungsprozessen noch keine
Rede sein konnte.
Ob nun der Wolfsburger "Gastarbeiterboom" als Sonderfall zu interpretieren
ist, kann erst eindeutig beantwortet werden, wenn weitere Fallstudien
über Unternehmen mit hoher Ausländerbeschäftigung vorliegen. Bislang ermöglichen
lediglich die Gesamtstatistiken über die Ausländerbeschäftigung in der
Bundesrepublik einen Vergeich mit der Entwicklung bei VW. Die durchschnittlichen
Fluktuationsquoten, die im Jahre 1971 bei 14,9 Prozent und 1972 bei 16,1
Prozent lagen, lassen allerdings einen frappierenden Unterschied deutlich
zu Tage treten. (14)
Zum Verständnis der hohen und stetigen Rückwanderungsschübe ist Wolfsburgs
Abhängigkeit von einem einzigen Industrieunternehmen von Bedeutung: Neben
dem Volkswagenwerk als der "Lebensader" der Stadt gab es hinsichtlich
des Arbeits- und Wohnangebots, auch für die Frauen und Familien der "Gastarbeiter",
wenige Ausweichmöglichkeiten.
Die weiteren Gründe für diese Massenrotationen sind einerseits bei der
Beschäftigungspolitik des Unternehmens zu suchen, andererseits in Beziehung
zum Wanderungsverhalten und -verständnis der Arbeitsmigranten im Wolfsburger
Kontext zu setzen.
Wanderungsverhalten und Beschäftigungspolitik bei VW
Selbst wenn man sich vor Augen führt, daß die italienischen Arbeitsmigranten
ihren Arbeitsaufenthalt nicht für lange Dauer geplant hatten, fällt einem
die hohe Rückkehrtendenz nicht nur in konjunkturellen Krisenperioden,
sondern gerade zu Zeiten florierenden Absatzes auf. (15)
Fast 20 Prozent der Angeworbenen verließen bereits innerhalb der ersten
drei Monate das Werk und wurden damit - in Anbetracht der abgeschlossenen
Einjahresverträge - meist arbeitsvertragsbrüchig. Das Phänomen der "Stippvisite"
hielt trotz des akuten Arbeitskräftemangels während des "Käferbooms" an.
Kürzer als ein Jahr blieben 51 Prozent der Zugewanderten. Als vorrangige
Gründe wurden häufig Heimweh, familiäre Probleme und zu harte beziehungsweise
ungewohnte Arbeit genannt. Es handelte sich eindeutig um migrationsunerfahrene
Italiener; in der ersten Anwerbezeit waren viele um die vierzig Jahre
alt und älter und verheiratet. Ihre Familien hatten sie in der Heimat
zurückgelassen. Ihre Ausbildung umfaßte meist nicht einmal die in Italien
festgesetzten fünf Grundschuljahre. Die überwiegend in der Landwirtschaft
erlangten Arbeitserfahrungen taten ein übriges, um eine Eingliederung
in den industriellen Arbeitsprozeß bei VW äußerst schwierig zu gestalten.
Dagegen entsprachen die angeworbenen Tunesier mehr dem Bild der "integrationsfähigen"
Arbeitsmigranten: sehr jung, ledig und meist aus städtischem Milieu -
Bedingungen, die vor dem Hintergrund der geographischen Distanz zum Heimatort
Kurzaufenthalte "alla italiana" leichter ausschlossen.
Schon ein halbes Jahr nach dem Eintreffen der ersten Italiener erkannte
die Personalleitung das Problem der hohen "Gastarbeiterfluktuation" und
forderte die Sozialabteilung auf, sich mehr mit den einzelnen Ausscheidungsgründen
zu befassen - denn "es ist doch so, daß der Verlust eines angelernten
Mannes sehr viel teurer ist, als man allgemein annimmt". Dennoch überschritt
VW für die gesamte Anwerbungszeit den von der deutschen Industrie angenommenen
Wert einer 20prozentigen Rückwanderung vor Vertragsablauf bei weitem.
(16)
Mit geballter Kraft konzentrierte
sich die VW-Leitung in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat in jenen Jahren
auf die Anwerbung immer wieder neuer Arbeiter aus Italien wie später auch
aus Tunesien. Maßnahmen, die zu längeren Aufenthalten hätten führen können,
wurden bis Ende der sechziger Jahre nicht ergriffen: Wohnmöglichkeiten,
um Frauen und Familien nachkommen zu lassen, fehlten, und Arbeitsplätze
bei VW blieben den italienischen beziehungsweise ausländischen Frauen
bis Ende der siebziger Jahre verwehrt.
Mit wenigen Ausnahmen lebten alle Angeworbenen im sogenannten Italiener-Dorf
"Berliner Brücke", das durch seine ausschließlich männlichen Bewohner
einzigartig war. Zeitweilig faßte es bis zu 6 000 Italiener und erhielt
durch seine Baracken, seine Umzäunung und den bewachten Eingang einen
kasernenähnlichen Charakter. Die damit verbundene Isolation der italienischen
Arbeiter liegt auf der Hand. Verbindungen zur Wolfsburger Gesellschaft
reduzierten sich meist auf Arbeitsbeziehungen.
Bei vielen Wolfsburgern galten die Italiener als Störfaktor. Durch ihre
große Anzahl brachten sie das Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen
aus dem Lot, und ihre Ausstrahlung wurde als allzu sinnlich empfunden
- eine Thematik, die auch in der illustrierten Presse ihren Niederschlag
fand. "Brauchen wir denn wirklich diese Italiener?", lautete die griffige
Schlagzeile der Zeitschrift "Quick" im Juni 1962, und der "Stern" zog
im November desselben Jahres nach mit der Frage: "Nix Amore in Castellupo?"
Doch machten beide Blätter weniger die Italiener als vielmehr "die Geringschätzung,
mit der viele Deutsche ihnen begegnen", verantwortlich für die Schwierigkeiten
des Zusammenlebens mit den "Menschen, ohne die das deutsche Wirtschaftswunder
nicht möglich wäre".
Erstaunlicherweise kam es nur ein einziges Mal, im ersten Anwerbejahr,
zu kurzfristigen Unruhen im Italiener-Dorf und zu Arbeitsniederlegungen
im Werk, die die Werkleitung mit Hilfe eines großen Polizeiaufgebots jedoch
schnell niederschlug. Es gab einige Zugeständnisse, beispielsweise wurde
ein zweiter Arzt für die 3 800 Italiener der VW-Unterkünfte eingestellt,
im übrigen betonte das Pressebüro jedoch, "man dürfe die Ereignisse nicht
überbewerten". Inoffiziell, aus Sorge vor weiteren Protesten und Tumulten,
wurden siebzig als "Rädelsführer" identifizierte Italiener fristlos entlassen,
mehrere hundert weitere Landsleute folgten, weil sie die Arbeit nach den
Unruhen im Werk nicht wieder aufnehmen wollten beziehungsweise ihnen die
Kündigung nahegelegt wurde. Sogar die italienische Botschaft unterstützte
diese Entlassungen, weil sie es für ratsam und sehr angebracht hielt,
"daß die Gruppe die gefährliche Spitze von 4 000 nicht mehr erreicht,
sondern auf höchstens 3 000 Arbeiter beschränkt bleibt. [...] Es ist klar,
daß die italienischen Stellen mit der Festlegung dieser Höchstgrenze ausschließlich
bezweckt haben, eine allzu große Anhäufung von Arbeitern in einem Ort
wie Wolfsburg, wo sie nichts mit ihrer Freizeit anzufangen wissen, zu
vermeiden." (17)
Nur wenige Monate später diktierte nicht mehr die Vorsicht, sondern der
akute Arbeitskräftemangel infolge der günstigen Absatzentwicklung die
Zahl der italienischen Arbeitskräfte im Werk und in den Unterkünften,
so daß die als verträglich ein geschätzte Höchstgrenze von 3 000 Italienern
schnell wieder überschritten wurde. Daß die Rückkehrtendenz der italienischen
VW-Arbeiter extrem hoch war, liefert eine Erklärung für die fehlenden
Protestaktionen der Italiener über ihre Lebenssituation in der "Berliner
Brücke".
Es ließen sich zahlreiche Berichte zur lllustration der Zustände in der
"Berliner Brücke" anführen, zitiert sei hier nur aus einem einzigen italienischen
Brief, der für das Jahr 1970 eine erschreckende Bilanz zieht: "Wenn die
Neuankömmlinge weiterhin provisorisch in sehr dreckigen Zimmern oder sogar
auf dem Boden schlafen müssen, wenn ihnen kein Topf oder keine Pfanne
zum Kochen zur Verfügung steht, solange den Italienern nicht die Möglichkeit
gegeben wird, ihre Familien nachzuholen und solange nichts zur Freizeitgestaltung
unternommen wird - denn sie können nicht nur von Arbeit leben - bis dahin
wird weiterhin die große Fluktuation als Herrscherin regieren." (18)
Erst Ende 1970, also nach neun Jahren Ausländerbeschäftigung, finanzierte
die VW-Wohnungsbaugesellschaft
die ersten Hochhäuser für die männlichen, ausländischen Arbeitnehmer und
einige erste Wohnungen für ausländische Familien, die mit der Zeit die
provisorischen Unterkünfte des Italiener-Lagers ersetzen sollten. Erneut
war auch diesmal die Planung von "Junggesellenunterkünften" vorrangig.
Das provisorische Beschäftigungskonzept während der Anwerbungszeit
Bereits 1966 lebten in der Bundesrepublik durchschnittlich 50 Prozent
der verheirateten Arbeitsmigranten zusammen mit ihren Ehefrauen, in Wolfsburg
galt dies nur für einen verschwindend geringen Teil. Noch im Jahre 1974
hatten nur circa 15 Prozent der verheirateten Wolfsburger Ausländer ihre
Familien nachgeholt. Der Grund dafür lag nach Einschätzung des im selben
Jahr gegründeten Ausländerreferats "in der Tatsache, daß es in Wolfsburg
keine Hinterhöfe und keine abbruchreifen Häuser gibt und in dem mangelnden
Angebot an Arbeitsplätzen für Frauen". (19)
Die in deutschen Großstädten schrittweise erlangte Verfestigung der Wohnsituation
für Migranten "vom Bett im Firmenwohnheim über das Abrißhaus im Sanierungsviertel
zur Dauerwohnung im Einwandererkiez" (20)
war in der jungen VW-Stadt also nicht möglich.
Die ständigen Neuanwerbungen in Italien, die Kosten des Anlernens und
das ununterbrochene Neubesetzen von Arbeitsplätzen, an die die Italiener
nach wenigen Tagen, Wochen oder Monaten nicht mehr zurückkehrten, schlugen
offenbar für die betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnung nicht
derart negativ zu Buche, daß daraus Konsequenzen gezogen wurden.
Wählte man das kleinere Übel, weil man davon ausging, keine bessere Lösung
zu finden? Dafür sprechen die ungünstigen Voraussetzungen der Arbeitsmigration
vieler Italiener: die verbreitete Industrie- sowie Wanderungsunerfahrenheit,
ihr Semi-Analphabetismus und das häufig fortgeschrittene Alter mit entsprechend
festen Familienbindungen in der Heimat. - Oder setzte das Management dieses
"Konzept" schon damals bewußt ein, um in Zeiten der Krisen diesen Teil
der Arbeitnehmerschaft schnell wieder loszuwerden?
Für die erste Absatzkrise von 1966 / 67 wurde der Zustand des
permanten Provisoriums innerhalb der italienischen Belegschaft von der
Personalleitung sofort genutzt. Ohne Massenentlassungen - das bedeutete
mehr als 49 Entlassungen pro Monat - beim Arbeitsamt ankündigen zu müssen,
konnte das Werk die sogenannte natürliche Fluktuation in Verbindung mit
einem Einstellungsstopp und der Nichtverlängerung der Arbeitsverträge
nutzen. Wegfallende Überstundenarbeit, die einsetzende Kurzarbeit
und allgemein die Verunsicherung über die Arbeitsplatzlage waren weitere
ausschlaggebende Gründe für die hohe Abwanderungstendenz. Die Produktion
konnte reduziert werden, ohne daß der Betriebsfrieden wirklich aufs Spiel
gesetzt wurde; dies war eine eminent wichtige Voraussetzung für den Produktionsablauf
bei VW angesichts der außergewöhnlich hohen Zahl der Beschäftigten im
Wolfsburger Werk, die zeitweise über 60 000 erreichte.
Trotz der beschlossenen Kurzarbeit gab man nach den Worten der Personalleitung
der Belegschaft (gemeint ist ausschließlich die deutsche) eine "gewisse
Sicherheit" - dies allerdings zu Lasten der einst angeworbenen, nun rückwandernden
"Gastarbeiter".
Auffällig ist, daß weder der Betriebsrat noch die IG Metall versuchten,
die Rückwanderung einzudämmen. Ohne die eben beschriebenen Entlassungsmethoden
und die dahinterstehenden Probleme zu analysieren, erklärte die IG Metall
Wolfsburg im März 1968, daß ausschließlich durch ihr Engagement und besonders
die Initiative des einzigen italienischen Betriebsratsmitgliedes die Bedrohung
verhindert werden konnte, die Italiener in Massen zu entlassen. Was wirklich
geschehen war, wurde nicht thematisiert, sondern lediglich als Problematik
in den Konjunkturhochzeiten unter dem Stichwort "FIuktuationseindämmung"
gehandelt. Der Hintergrund des vielzitierten "sozialen Konsenses" bei
VW zwischen Management und Belegschaftsvertretung tritt hier deutlich
zu Tage.
Eine eindeutig diskriminierende Erklärung für den Massenrückzug der Gastarbeiter
in den Jahren 1966 und 1967 gab die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände
im Februar 1974: "Die
Unternehmen trennten sich vorwiegend von Minderleistungswilligen. Trotz
teils schwacher Auftragslage werden als Entlassungsgründe von Seiten der
Betriebe hauptsächlich Tatsachen angeführt, die in der Person des Ausländers
begründet liegen (Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit, Fehlzeiten u.ä.)."
(21)
Die bewußte Trennung der Arbeitnehmerschaft in eine ausländische und eine
deutsche Belegschaft und ein Arbeitskräfteabbau durch Reduzierung der
ausländischen Beschäftigten sind auch für die VW-Absatzkrisen im Jahre
1972 sowie 1974 / 75 im Gefolge der Erdölkrise festzustellen.
Neben die nun schon erprobten Personalabbaumethoden wie Nichtverlängerung
der befristeten Arbeitsverträge von "Gastarbeitern" sowie die Ausnutzung
der "natürlichen" Fluktuation trat eine Methode, die als sogenannte Übergangsabfindung
beziehungsweise Aufhebungsvertrag bekannt wurde. Es handelte sich um eine
Abfindungssumme, die bei "freiwilliger Kündigung" des Arbeitnehmers ausgezahlt
wurde und damit nicht als Entlassung anzeigepflichtig war.
Der gemeinsame Plan von Betriebsrat und Personalleitung vom Juni 1972,
die Aufhebungsverträge besonders bei den im Werk beschäftigten Ausländern
und deutschen mitverdienenden Ehefrauen anwenden zu können, ging auf.
(22) Den
beiden damaligen italienischen Betriebsratsmitgliedern wurde eindringlich
nahegelegt, die italienischen Vertrauensleute und ihre Landsleute darüber
zu informieren, daß die Werkleitung sie entlassen werde, wenn sie die
Aufhebungsverträge nicht unterschrieben. Verunsicherung machte sich in
der instabilen ausländischen Belegschaft breit, und viele unterschrieben.
Innerhalb von zwei Monaten, im Juni und Juli 1972, schieden insgesamt
3 002 Werksangehörige aus, davon 1 259 Italiener, 142 Tunesier und 542
deutsche Frauen. Auch für die Krisenjahre 1974 /7 5 verhinderte
die Personalleitung auf
dieselbe Weise die Bekanntgabe von Massenentlassungen, obwohl innerhalb
dieser Jahre mehr als 3 000 Italiener und 1 531 Tunesier das
Werk verlassen mußten.
Es kann damit festgehalten werden, daß das Konzept der Verhinderung einer
soliden italienischen Stammbelegschaft in Krisenzeiten als wichtiger Faktor
zum Krisenmanagement und zur Bewahrung des Betriebsfriedens genutzt wurde.
Für die konjunkturellen Aufschwungperioden ist generell festzustellen,
daß es dem VW-Werk für den gesamten Untersuchungszeitraum immer wieder
gelang, in kürzester Zeit Tausende von italienischen und später tunesischen
Arbeitskräften nach Wolfsburg zu holen. Die schon damals aufgestellte
These, daß die deutsche Industrie, insbesondere die Automobilbranche,
aufgrund der unterschiedlichen Struktur der ausländischen und deutschen
Arbeitnehmerschaft die Gastarbeiter für die un- und angelernten Arbeiten
dringend benötige und damit langfristig integrieren müsse, trifft für
VW offenbar nicht zu.
Vielmehr ist im Wolfsburger Fall die These von der bewußt kalkulierten
"konjunkturellen Pufferwirkung" einer flexiblen Arbeitskräftemasse in
Abbau- wie auch in Aufschwungzeiten nachzuweisen, die einherging mit einer
"soziaien Pufferfunktion" zur Erhaltung des Betriebsfriedens innerhalb
der deutschen Stammbelegschaft auf Kosten der angeworbenen "Gastarbeiter".
Entsprechend dem damals verbreiteten Verständnis von einer vorübergehenden
Arbeitsmigration in die "Gastgesellschaft" waren in der Volkswagenstadt
auffällig wenige "langansässige Emigranten" (weniger als 8 Prozent) zu
zählen. Auch nach zehnjähriger Aufenthaltsdauer prägte weiterhin der Zustand
eines permanenten Provisoriums ihre Einwanderungserfahrung. Bis zu 25
Prozent hatten vor ihrer zeitlich begrenzten Zuwanderung nach Wolfsburg
Arbeitserfahrungen in anderen deutschen Betrieben gesammelt. Dieser Arbeitsmigrationstyp
könnte als zeitweiliger "Pendler-Emigrant" bezeichnet werden, weil er
je nach Beschäftigungslage zwischen Arbeiten im Heimatland und in Deutschland
wechselte. Für die Mehrheit blieb die Erfahrung einer einmaligen, kurzen
"Gastarbeiterzeit" in der legendären "Käferstadt" mit anschließender definitiver
Rückkehr in die Heimat die Regel. (23)
Damit ähnelte ihre Situation derjenigen der Wanderarbeiter und Saisonarbeiter
(24), wie
sie uns seit dem Deutschen Kaiserreich bekannt ist.
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