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Friesack

Ort: Friesack.
Name: Friesack.
Landkreis: Havelland.
Bundesland: Brandenburg.
Bestand: Bodendenkmal.
Datierung: 12. Jahrhundert.
Erwähnungen: 1216: Burgward;
1316 „in castro Frisaak“;
1327: Burg und Stadt.
Besitzergeschichte: Die Burg war in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Besitz der adligen Familie von Friesack, wohl einer Seitenlinie der Magdeburgischen Ministerialenfamilie v. Jerichow. 1399 eroberte Jobst von Mähren die Burg aus den Händen von Hasso und Lippold von Bredow. Seit 1409 gehörte die Burg dem Dietrich von Quitzow. Die Quitzows versuchten seit 1404, ihre Machtposition durch den Erwerb von Burgen zu stärken. Der dadurch einhergehenden Schwächung der Markgrafschaft begegnete der Nürnberger Burggraf Friedrich VI. von Hohenzollern – der spätere Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg – mit der Eroberung der Quitzowschen Burgen. Am 6. Februar 1414 wurde die Burg Friesack unter Einsatz der „Faulen Grete“ erobert. Im Besitz der Herren von Bredow wurde die Burg umgebaut und 1774 durch ein Herrenhaus ersetzt.
Baugeschichte: Die Burg entstand um 1147 und war von Wassergräben und Wällen umgeben. Näheres ist zur mittelalterlichen Burg nicht bekannt. Sie wurde 1558 zum Schloss umgebaut und brannte 1619 ab. 1774 wurde ein Herrenhaus mit Park und Wirtschaftshof errichtet, das 1956 abgerissen wurde.
Es wird vermutet, dass sich auf gleichem Gebiet bereits eine slawische Befestigung befand.
Untersuchungen: Undokumentierte Grabungen 1935.
Literatur: DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 334;
HANDBUCH DER HISTORISCHEN STÄTTEN Deutschlands, Bd.10: Brandenburg. Hrsg. von Gerd Heinrich. Berlin 1995, S. 191f.;
JENTGENS, Gerhard, Burg und Stadt Friesack. In: Postdam, Brandenburg und das Havelland. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 37. Stuttgart 2000, S. 245-247.
Autor: Christof Krauskopf.