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Ort: | Fürstenberg an der Havel. |
Name: | Burg, Alte Burg, Schule. |
Landkreis: | Oberhavel. |
Bundesland: | Brandenburg. |
Bestand: | Burg, zwei dreigeschossige Flügel. |
Gebäudetyp: | Burghaus. |
Datierung: | Dachwerk über Süd- und Ostflügel 1591-1594 (d), Brückenpfosten 1535 +-10 (d). |
Erwähnungen: | 1278 wird erstmals das dörfliche suburbium und 1333 die Burg urkundlich erwähnt. |
Besitzergeschichte: | Im 14.Jahrhunderts war Fürstenberg im Besitz des Fürstentums Mecklenburg. 1318 erhielt die civitas brandenburgisches Stadtrecht. 1741 bis 1752 wurde das Schloss auf der anderen Seite des Stadtgrabens als Witwensitz für die mecklenburgische Herzogin Dorothea Sophia von Christoph Julius Löwe erbaut. Seit dem 19. Jahrhundert wurde das alte Schloss als Schule genutzt. 1913 durch wurde es durch Heinrich Brandes zum Krankenhaus umgebaut, zu DDR-Zeiten wurde hier eine große Kindertagesstätte untergebracht. Gegenwärtig steht das Gebäude leer. |
Baugeschichte: | Starkes Feldsteinmauerwerk im Keller des heutigen Schlosses gehört wahrscheinlich zu einer rechteckigen mittelalterlichen Burganlage auf einer künstlichen Erhebung über dem Havelübergang. Der als “Altes Haus” bezeichnete heutige Ostflügel der Anlage könnte von 1539 stammen. Er griff östlich über die mittelalterliche Ringmauer hinaus. Das Erdgeschoss des Ostflügels war ursprünglich durch eine durchbindende Diele in zwei ungleiche Teile geteilt. Die Deckenbalken des großen Raumes auf der Südseite wurden von einem längs verlaufenden profilierten Unterzug getragen. Der Südflügel, das “Große Neue Haus” mit weiteren Dielen, Hofstuben und Sälen entstand von 1572 bis 1595. Während der Sockelbereich mit Mischmauerwerk gemauert ist, sind die oberen Geschosse vollständig in Backstein errichtet. Das Dach ist zeitgleich mit demjenigen des Ostflügels von 1595. Türen und Fensterpfosten aus der Renaissance sind erhalten. Die ursprünglich freie Südostecke wurde vermutlich im 18. Jahrhundert durch einen Ergänzungsbau geschlossen, für den zahlreiche Türen in die ehemaligen Außenwände der anschließenden Flügel gebrochen wurden. Zahlreiche Ausbaudetails gehören dem 19. Jahrhundert an. Unter anderem wurde auf älteren Kellern und Fundamenten ein neuer Westflügel errichtet. Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude als Schule genutzt und entsprechend umgestaltet. Nach 1991 wurden die Ställe auf der Nordseite mit Teilen der nördlichen Burgmauer abgerissen. |
Literatur: |
BREITLING, Stefan/HOLLAND, Yngve Jan, Burg Fürstenberg. Bauhistorisches Gutachten und Raumbuch, 2000, Archiv BLDAM; BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 83-84; DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 336; KUNST- UND GESCHICHTSDENKMÄLER des Freistaates Mecklenburg-Strelitz 1. 2. Das Land Stargard 1, bearb. von Georg Krüger. Neubrandenburg 1925, S. 1-24. |
Autor: | Stefan Breitling. |