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Raben

Ort: Raben.
Name: Burg Rabenstein.
Landkreis: Potsdam-Mittelmark.
Bundesland: Brandenburg.
Bestand: Burg, Bergfried, Nebengebäude, Keller.
Datierung: 13.-19. Jahrhundert.
Erwähnungen: 1251: "Konrad von Ravensteyn".
Besitzergeschichte: Die erste Erwähnung in den Urkunden ist 1251, als ein Konrad von Ravensteyn auf einer Schenkungsurkunde für das Kloster Lehnin auftaucht. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts sind die Herzöge von Sachsen-Wittenberg Besitzer der Burg. Nach dem Aussterben der askanischen Herzöge von Sachsen-Wittenberg 1423 kam das Herzogtum an den wettinischen Markgrafen von Meißen. 1428 war Albrecht von Leipziger Amtmann auf Burg Rabenstein. 1453 kam das "Slos" als Lehen an Kuno und Matthias von Oppen, doch schon vor 1482 ging es zurück an den Landesherren und wurde als Domänengut geführt. Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg kam es als Pfandleihe an Professor Unruh und 1665 durch Erbgang an die Familie Leyser. Ab 1720 wurde sie an weitere Privateigentümer verkauft. Nach dem Wiener Kongress fiel das nördliche Sachsen an Preußen. Das Gut wurde fortan verpachtet, war aber auch wegen der schwierigen Wasserversorgung letztlich unrentabel, daher forstete man die Wiesen auf und eine Försterei zog ein. Heute wird die Burg als Jugendherberge geführt.
Baugeschichte: Die Ringmauerburg liegt auf einer Anhöhe über der ehemaligen Straße von Belzig nach Wittenberg. Von der Anlage des 13. Jahrhunderts ist die Umfassungsmauer aus Feldsteinen und ein ebenfalls aus Feldsteinen errichteter Bergfried auf der Eingangsseite neben dem Tor der Hauptburg sowie die Substruktionen verschiedener Gebäude erhalten. Der Bergfried besitzt eine etwa 15 m über dem Erdboden liegende Einstiegsluke, in dem dahinter liegenden Raum befindet sich ein Kamin. Erdgeschoss und Obergeschoss sind gewölbt. 1395 wurde die Burg nach einer Zerstörung wiederhergestellt. Die Ringmauer erhielt außen stützende Strebepfeiler. Die langgestreckten Wohngebäude schließen an den Bergfried an und begrenzen den Hof auf dessen Nordseite. Die Wand- und Fensternischen werden im Inneren von Korbbögen, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert, überspannt. Am Westende des Hofes lag wohl ein Wirtschaftsgebäude, das später ein barockes Mansarddach erhielt. 1717 wurde im Bergfried eine Kapelle eingebaut. Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammt das Torhaus unter Walmdach. Um 1800 wurde auf der Vorburg eine Backsteinscheune mit Bohlenbinderdach errichtet. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Wohntrakte vor allem zum Hof hin stark verändert und neu verputzt. 1849 fand eine Restaurierung statt, bei der der obere Abschluss des Bergfriedes neu gestaltet wurde. 1990 begann eine umfangreiche Instandsetzung.
Literatur: BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 105-106;
DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 905-906;
DRACHENBERG, Thomas/LANGER, Thomas/OLK, Detlev von, Burgen im Fläming. Ziesar, Eisenhardt in Belzig und Rabenstein. Bewahrung der Bau- und Bodenbefunde, behutsame Sanierung und neue Nutzung, in: Denkmalpflege im Land Brandenburg 1990-2000. Bericht des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums. (= Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg 5. 2). Worms 2001, Bd. 2, S. 764-773;
HENNIG, J. F./BOEHMER, Julius, Der Rabenstein und seine Geschichte. In: Ba. 17, 1908/1909, S. 286-301;
KUNZE, Reiner, Eine Burg erwacht. Burg Rabenstein. In: Die Mark 7, 1992, S. 24-26;
LANGER, Thomas/HELLE, Matthias, Rabenstein. (Schlösser und Gärten der Mark). Berlin 2006.
Autor: Stefan Breitling.