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Sallgast

Ort: Sallgast.
Name: Wasserschloss.
Landkreis: Elbe-Elster.
Bundesland: Brandenburg.
Bestand: Quadratische Anlage mit runden Ecktürmen, zwei Gebäudeflügel.
Datierung: 15. und 16. Jahrhundert.
Besitzergeschichte: 1208 wird ein „Werner de Salgast“ genannt. 1384 sind dort die Schoffe ansässig. Hans von Polenz kaufte das Gut 1416 von Heinz von Waldow und wurde von König Wenzel mit Sallgast belehnt. Um 1447 saß dort Hanns von Sebin, wenig später erwarb das Kloster Dobrilugk die „curia Salgast“. Von 1546 bis 1646 waren die von Kottwitz im Besitz des Ortes. 1661 wurde Joachim Bernhard von Rohr von Herzog Christian von Sachsen-Merseburg die Befreiung von der Jurisdiktion des Amtes Dobrilugk zugesichert. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts saßen die von Stammer auf Sallgast, bevor 1839 der sächsische Minister Graf von Einsiedel das Schloss kaufte. Weitere Besitzerwechsel folgten.
Baugeschichte: Die rechteckige Anlage besitzt an allen vier Ecken runde Türme mit Schweifhauben, die der Anlage ein festungsartiges Aussehen verleihen. Über eine Zugbrücke erreicht man von Südosten einen kleinen Hof. Die südwestliche und nordwestliche Hofseite werden durch zweigeschossige Wohnbauten eingenommen. An der Mauer auf der Nordostseite gab es einen Wehrgang. Über der Eingangsseite befinden sich Ziergiebel mit spätgotischen Blenden, neben dem Nordturm ein Pfeilergiebel aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Eine gusseiserne Kaminplatte von 1663 trägt das Wappen der von Rohr. 1911 wurden das Schloss und der Park durch Bodo Ebhardt restauriert und umgestaltet. Auf der Nordseite wurden Ziergiebel nach dem Vorbild der Südseite ergänzt. In den Erdgeschossen ist die aufwändige Wand- und Deckendekoration im altdeutschen Stil erhalten. 1975 wurde das Obergeschoss des Schlosses neu aufgeteilt. Heute befindet sich im Schloss eine Gastronomie.
Literatur: BADSTÜBNER-GRÖGER, Sibylle/HERZOG, Christine, Sallgast. (Schlösser und Gärten der Mark). Berlin 1995;
BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 106;
DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 957-958;
DOLLEN, Busso von der/SCHOCK-WERNER, Barbara (Hrsg.), Burgenromantik und Burgenrestaurierung um 1900. Der Architekt und Burgenforscher Bodo Ebhardt in seiner Zeit. (= Veröffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung, Reihe B, Band 7). Braubach 1999;
Die KUNSTDENKMÄLER der Provinz Brandenburg, hrsg. vom Brandenburgischen Provinzialverband. Berlin 1907-1941. - 5, Teil 1, Kreis Luckau, Schriftleitung Heinrich Jerchel, bearb. von Wilhelm Jung. Berlin 1917, S. 455-467;
KETTLITZ, Eberhard, Aktuelle archäologische Ansatzpunkte zur Baugeschichte des Schlosses Sallgast, Landkreis Elbe-Elster. In: Arbeitsberichte zur Bodendenkmalpflege in Brandenburg 16 (2006), S. 307-313.
Autor: Stefan Breitling.