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Storkow

Ort: Storkow.
Name: Burg, Schloss.
Landkreis: Oder-Spree. Ehem. Beeskow.
Bundesland: Brandenburg.
Bestand: Ringmauer, Palas, Brauhaus, moderne Einbauten.
Besitzergeschichte: 1209 wies Markgraf Konrad von Landsberg dem thüringischen Zisterzienserkloster Pforte den Holtsee im Bereich der Burg und des Burgwards Sturkuowe zu. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts teilten sich die Herren von Strehle die Herrschaft Beeskow-Storkow. 1382 bis 1490 besaßen die Herren von Bieberstein auf Sorau die Herrschaften Beeskow und Storkow. 1490 wurden die Herrschaften an die sächsischen Herzöge, 1518 an das Bistum Lebus verpfändet. 1555 starb der letzte katholische Bischof von Lebus auf Burg Storkow, danach fiel sie an Markgraf Johann von Küstrin und ging 1575 in den erblichen Besitz Kurbrandenburgs über. Zu DDR-Zeiten wurde das Burggebäude vom Rat der Stadt genutzt.
Baugeschichte: Der älteste Teil der Anlage sind die nördliche und westliche Umfassungsmauer mit verschiedenen Stützpfeilern und dem sogenannten Brauhaus in der Nordwestecke. Die Grabensysteme der mittelalterlichen Wasserburg sind noch abzulesen. Das Brauhaus aus Backstein stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Hauptgebäude über der westlichen Burgmauer wurde 1518 durch die Bischöfe von Lebus zu einem großen Wohnhaus umgebaut. An der östlichen Giebelwand des Hauptgebäudes befand sich ein spätmittelalterlicher Sandsteinerker und über der westlichen Achse ein quadratischer Turmstumpf. Im 17. Jahrhundert wurde auf der Hofseite ein Vorbau errichtet, der mit einem mit diamantierten Quadern geschmückten Sprenggiebel bekrönt wurde. Über dem Haupttor des Burghauses ist noch das Wappen Storkows mit einem Storch und drei Sternen zu erkennen. Noch 1978 war das Hauptgebäude ein stattlicher, zweigeschossiger zehnachsiger Putzbau. Er wurde durch Brand im Dezember 1980 zerstört. 1934 wurde der den Burghof südlich begrenzende Fachwerkbau errichtet, der als Jugendherberge diente. Es setzt den Verfall der Ringmauer in diesem Bereich voraus. Seit 2000 wurde dieses Gebäude unter Verwendung von Betonkonstruktionen zur Bibliothek ausgebaut.
Das Haupthaus wurde von 2003 bis 2009 aufwendig nachgegründet. Die in diesem Zusammenhang durchgeführten archäologischen Untersuchungen konnten wegen der Ausschnitthaftigkeit der Befunde kein Gesamtbild bringen. Das Burghhaus ist durch die Eingriffe von seinem Umfeld abgeschnitten.
Literatur: DEHIO, Georg, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, bearb. von Gerhard Vinken u. a., München/Berlin 2000, S. 1030-1031;
BREITLING, Stefan, Adelssitze zwischen Oder und Elbe 1400 - 1600. (Veröffentlichung der Deutschen Burgenvereinigung Reihe A: Forschungen, Band 10). Braubach 2005, S. 111;
ENGEL, Martin, Bauphasen bis zurück zum Holz. Die Burg Storkow, Lkr. Oder-Spree. In: Archäologie in Berlin und Brandenburg 2006. Stuttgart 2007, S. 89-92;
ZAHN, Kurt, Die Strele, die ersten Herren von Storkow und Beeskow: um 1200 bis um 1400. Storkow (Mark) 2002.
Autor: Stefan Breitling.