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Das Landbuch ist eine der bekanntesten Quellen der brandenburgischen Landesgeschichte. Kaiser Karl IV. hatte von 1373 bis 1378 die Markgrafschaft an sich gezogen. In dieser Zeit versuchte er, sich mit einer Erfassung aller Einnahmen einen Überblick über die Herrschaft zu verschaffen und die Finanzen zu regeln. Weniger bekannt ist im Allgemeinen, dass es für die verschiedenen Landesteile unterschiedliche Verzeichnisse aus den Jahren 1370 bis 1377 gibt. Für die Neumark existiert bereits ein Verzeichnis aus dem Jahr 1337 aus der Zeit der Markgrafschaft Ludwigs des Älteren. So werden die Burgen sowohl im eigentlichen Landbuch, das 1375/76 entstanden ist – hier getrennt nach Landschaften – als auch in der "Dispositio castrorum" (Anordnung über die Burgen) von 1377 aufgeführt.
Das Landbuch ist eine außerordentliche Quelle für Besiedlungs- und Wirtschaftsgeschichte des Spätmittelalters in Brandenburg, dessen Potentiale bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind.
Landbuch des Churfürstenthums und der Mark Brandenburg, welches Kayser Carl IV. König von Böhmen und Markgraf von Brandenburg, im Jahre 1375 anfertigen lassen; wie auch das Register des Landschosses einiger Creise der Churmark vom Jahre 1451, aus den in dem Brandenburgischen Landes-Archiv befindlichen Originalien. Hrsg. von Ewald Friedrich von Herzberg. Berlin 1781;
Kaiser Karls IV. Landbuch der Mark Brandenburg. Hrsg. von Ernst Fidicin. Berlin 1856;
Das Neumärkische Landbuch Markgraf Ludwigs des Älteren vom Jahre 1337. Nach einer neu aufgefundenen Handschrift des 14. Jahrhunderts. Hrsg. von Ludwig Gollmert. Frankfurt a. d. Oder 1862;
Das Landbuch der Mark Brandenburg (Brandenburgische Landbücher, Band 2). Hrsg. von Johannes Schultze. Berlin 1940.
Escher, Felix, Brandenburgische Burgen und ihr Zubehör - Gedanken zum Burgenverzeichnis im Landbuch von 1375. In: "Die Dinge beobachten...". Archäologische und historische Forschungen zur frühen Geschichte Mittel- und Nordeuropas. Festschrift für Günter Mangelsdorf zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Felix Biermann. Rahden/Westf. 2008, S. 225-230;
Gahlbeck, Christian, Das sogenannte Neumärkische Landbuch Markgraf Ludwigs des Älteren von 1337. Studien zur territorialen Gliederung und zur Überlieferung. In: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands Bd. 50, 2004, S. 1-48;
Müller-Mertens, Eckhard, Hufenbauern und Herrschaftsverhältnisse in brandenburgischen Dörfern nach dem Landbuch Karls IV. von 1375. Berlin 1951;
Heinrich, Gerd, Kaiser Karl IV. und die Mark Brandenburg. Beiträge zu einer territorialen Querschnittanalyse (1371-1378). In: Blätter für deutsche Landesgeschichte 114, 1978, S. 407-432;
Pätzold, Stefan, Salzwedel und die Altmark im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375/76. In: Geschichte und Gegenwart der westlichen Altmark. Protokoll des Wissenschaftlichen Kolloquiums am 23./24. Oktober 1999 in Salzwedel. Bearb. von Cornelia Kessler. Halle a. d. Saale 2000, S. 35-47;
Schlenker, Gerlinde, Karl IV. und das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375. In: Die Altmark. Eine Region in Geschichte und Gegenwart. Protokoll des Wissenschaftlichen Kolloquiums am 11./12. 10. 1997 in Havelberg. Hrsg. vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt. Halle a. d. Saale 1998, S. 40-49.