AUSSTELLUNGSRUNDGANG

1. Teil der Ausstellung - 1. Untergeschoss

 

Glaube

Alle Nationen zogen 1914
im Namen Gottes in den Kampf.
Jede Seite glaubte zutiefst,
einen gerechten Krieg zu führen,
während man den Feind zum
Inbegriff des Bösen erklärte.
Von der Kanzel herab oder in Werken
der Kriegstheologie predigten viele
Geistliche einen religiösen Nationalismus.
Der Krieg nährte eine
regelrechte Kreuzzugsmentalität.
Papst Benedikt XV. hingegen warb
konsequent für den Frieden.
Mehrfach versuchte er, zwischen den
Gegnern zu vermitteln.
Die hohen Verluste an Menschenleben,
die der industrialisierte Massenkrieg forderte,
steigerte das menschliche Bedürfnis nach Sinngebung.
Militärseelsorger aller Konfessionen
übten ihr Amt oft in der Etappe,
aber auch in unmittelbarer Frontnähe aus.
Unter schwierigsten Bedingungen
hielten sie Gottesdienste ab, betreuten Sterbende, Verwundete und Gefangene und segneten Truppen,
die an die Front abzogen.
Die tief empfundene Sinnlosigkeit nährte
den religiösen Zweifel.
Aberglaube in bizarren
Formen war eine Reaktion darauf.
Häufig trugen Soldaten Amulette und
Glücksbringer bei sich, auf deren Schutzmacht
sie ebenso hofften wie auf die Wirkung von
„Schutzsalben“ oder „Schießzaubern.“


 

 


 

Belief

All the nations that went to
war in 1914 did so in the name of God.
Each side profoundly believed
that it was waging a just war and declared
the enemy to be the embodiment of evil.
In church and in works on the theology
of war, many priests preached
a doctrine of religious nationalism.
The war fostered a veritable
crusading mentality.
In contrast, Pope Benedict XV
consistently campaigned for peace.
On several occasions, he attempted
to mediate between the opposing sides.
The high losses caused by industrialized
mass warfare increased people’s
need to know the meaning of it all.
Military chaplains of all denominations
performed their duties both behind the lines
and in immediate proximity to the battlefield.
Working under the most challenging conditions,
they held religious services,
ministered to the dying, he wounded,
and prisoners of war, and blessed troops
that were leaving to go to the front.
A deep sense of the war’s pointlessness
fostered religious doubts.
Superstition in bizarre forms
was a response to this.
Soldiers often carried amulets
and good-luck charms for protection
and used “protective ointments”
and “shooting charms”.

 

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