Wehrbeitrag - A Contribution of Troops  
     
 
Ausschlaggebend für die Entscheidung über einen westdeutschen Wehrbeitrag war die Haltung der Besatzungsmächte.

1950, nach Beginn des Koreakrieges, gaben Großbritannien und die USA ihre Bedenken auf. In Frankreich überwog die Angst vor einem starken Deutschland. Um wenigstens eine deutsche Nationalarmee zu verhindern, schlug der französische Ministerpräsident René Pleven am 24. Oktober 1950 eine Europa-Armee vor. Trotzdem scheiterte die 1952 vereinbarte "Europäische Verteidigungsgemeinschaft" (EVG) 1954 am Widerspruch des französischen Parlamentes.
Die kurz darauf geschaffene Ersatzlösung im Rahmen der Pariser Verträge kam den ursprünglichen Plänen der USA sehr viel näher: Am 9. Mai 1955 wurde die Bundesrepublik Mitglied der NATO.

 
 
  "Seid Wachsam!" - "Be Vigilant!"  
     
 
Auch Bundeskanzler Adenauer sah Europa nicht akut militärisch bedroht. Der Beitritt zu einem westlichen Militärbündnis sollte seine Position in den Verhandlungen um die Souveränität der Bundesrepublik stärken. Er wußte, daß seine Haltung unpopulär war. Deshalb setzten die CDU und ihr Koalitionspartner FDP in ihrer Wahlkampfwerbung darauf, die Furcht vor einem kommunistischen Überfall zu schüren. Gleichzeitig gab Adenauer eine Ehrenerklärung für die deutschen Soldaten ab, um ehemalige Wehrmachtssoldaten für die Mitarbeit an der geplanten neuen Armee zu gewinnen.

 
 
  Staatsmacht im Widerstreit  
     
 

"Nie wieder Krieg! Nie wieder Diktatur!" In der Abgrenzung zur Vergangenheit wurzelt das Selbstverständnis der Bundesrepublik. Doch wie diese Maximen sicherstellen? Eine erste Zerreißprobe erlebte die Republik, als sich abzeichnete, daß sie eine Armee erhalten sollte. Angesichts von Koreakrieg und Aufrüstung der DDR entstand 1950 die Idee einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) mit westdeutscher Beteiligung. Nun also doch wieder deutsche Soldaten? In der Bundesrepublik herrschte ÒOhne-mich‹-Stimmung. .Protestbewegungen formierten sich. Bundeskanzler Adenauer arbeitete dennoch unbeirrt auf einen westdeutschen Wehrbeitrag hin - als wichtigem Schritt zum souveränen Staat.

 

Die EVG scheiterte 1954 am Widerstand des französischen Parlaments. Die Bundesrepublik wurde 1955 in die NATO aufgenommen. 1956 rückten die ersten Soldaten in die Bundeswehr ein. Wie die Demokratie im Innern vor totalitären Ideologien zu schützen sei, war zunächst weniger umstritten. 1952 verbot das Bundesverfassungsgericht die rechtsextreme SRP, 1956 die KPD. Die Furcht vor kommunistischer Unterwanderung belastete das politische Klima. Zur erneuten Zerreißprobe für die Demokratie wurden jedoch erst die Auseinandersetzungen um die Notstandsgesetze in den 60er Jahren.

 
 
  A Government in Conflict  
     
 

"War - Never Again! Dictatorship - Never Again!" - the Federal Republic's understanding of itself was based on the relationship with the past. But how was one to ensure that such slogans were backed by reality? The Federal Republic underwent a crucial test as it became clear that it would once again have an army. In 1950, as a result of the Korean War and the rearmament of the German Democratic Republic, there was talk of a European Defense Community with German participation. Were Germans really to be soldiers once again? In the Federal Republic a mood of "count me out" prevailed and protest movements emerged. Even so, Chancellor Konrad Adenauer worked unwaveringly toward his goal of a West German contribution of troops as an important step toward the creation of a sovereign state.

 

The idea of a European Defense Community foundered in 1954 on the resistance of the French parliament. West Germany became a member of NATO in 1955, and in 1956 the first soldiers reported for duty in the Bundeswehr, the new German army. At first there was no disagreement on how democracy was to be protected internally from the threat of totalitarian ideologies. The Federal Constitutional Court banned the extreme right-wing Socialist Reich Party in 1952 and then the Communist Party in 1956. The fear of communist infiltration poisoned the political climate, but the real test for democracy came in the 1960s, with the debates on the emergency laws.

 
 
  "So oder so ... Du hast die Wahl"  
     
 
Für die Bundestagswahl 1953 ging die GVP ein Wahlbündnis mit dem Bund der Deutschen (BdD) ein. Die Partei war 1953 ebenfalls aus Protest gegen die "Wiederbewaffnung" gegründet worden. Deshalb sind die Vorsitzenden des BdD auf den Wahlplakaten mitaufgeführt: Joseph Wirth (früher Zentrumspartei), 1921/22 Reichskanzler der Weimarer Republik, und Wilhelm Elfes (früher CDU), 1945-51 Oberbürgermeister von Mönchengladbach. Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

"So oder so ... Du hast die Wahl"
"The Choice Is Yours"

Bundestagswahlplakat der GVP
Bonn 1953
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
 
 
  "Keine Experimente / Keine Atomrüstung"  
     
 
Am 31. März 1958 gründete Hans Werner Richter, Schriftsteller und Initiator der Gruppe 47, das "Komitee gegen Atomrüstung" als Protestforum für das "geistige Deutschland". Das Plakat spielt auf den Wahlslogan "Keine Experimente" an, mit dem Konrad Adenauer bei den Bundestagswahlen 1957 gesiegt hatte. Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

"Keine Experimente / Keine Atomrüstung"
"No Experiments / No Nuclear Armaments"

Plakat des Komitees gegen Atomrüstung
1958
Bonn, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
 
 
  "Knobelbecher"  
     
 
Der "Knobelbecher" ist im Zweiten Weltkrieg zu einem Symbol für deutsche Soldaten geworden.
Die ersten Bundeswehrsoldaten erhielten deshalb bewußt Schnürstiefel, die sich auch optisch deutlich vom "Knobelbecher" unterschieden. Die neuen Stiefel erwiesen sich jedoch nach wenigen Monaten als unbequem und unbrauchbar für die dauerhafte Nutzung.
Um 1957/58 wurde dann doch wieder der "Knobelbecher" eingeführt, allerdings mit kleinen Veränderungen: Er erhielt eine Gummiprofilsohle, und am Schaft war eine Schnalle zur Anpassung der Weite angebracht, deren praktischer Nutzen wohl eine eher untergeordnete Bedeutung hatte.
Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.
"Knobelbecher"
"Jackboots"

Kampfstiefel der Bundeswehr
1957/Anfang 80er Jahre
Euskirchen, Walter Kunstwadl

Bei einer Fernsehpräsentation der neuen alten Stiefel bezeichnete ein Presseoffizier des Bundesverteidigungsministeriums dieses Detail als "demokratische Schnalle".
 
 
  "Er ist bewaffnet"  
     
 
Konrad Adenauer versuchte - ohne Erfolg - für den 1952 unterzeichneten Generalvertrag die Bezeichnung "Deutschlandvertrag" durchzusetzen. Der Vertrag sollte das Besatzungsstatut in Westdeutschland aufheben. Da er nur gemeinsam mit dem gleichzeitig unterzeichneten Vertrag über die "Europäische Verteidigungsgemeinschaft" (EVG) in Kraft treten konnte, scheiterte mit der EVG auch der Generalvertrag. Beide Verträge wurden 1954 durch die sehr viel weiter reichenden Pariser Verträge ersetzt, die die Bundesrepublik zu einem souveränen Staat machten und ihren NATO-Beitritt regelten. Klicken Sie hier um das Bild zu vergrößern.

"Er ist bewaffnet"
"He's Armed and Dangerous"

Plakat des Deutschland-Union-Dienstes (Pressedienst der CDU)
Bonn 1953
Bonn, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
 
 
  Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)  
     
 
Nach dem Krieg war der Zusammenschluß von branchenübergreifenden Arbeitgeberverbänden durch die Alliierten ausdrücklich verboten; Arbeitnehmerverbände hingegen befürwortete man grundsätzlich. Begründet wurde das Verbot damit, daß die alten Verbände während der NS-Zeit kartellartige Funktionen ausgeübt und damit die deutsche Wirtschaftskraft erheblich gestärkt hätten.
Nach 1945 wurden, zunächst auf örtlicher und zonaler Ebene, fachliche Industrieverbände neu gegründet. Am 24. Februar 1948 schlossen sich mehrere Verbände der eisen- und metallverarbeitenden Industrie zur bizonalen Arbeitsgemeinschaft Eisen und Metall zusammen; den Vorsitz führte Hermann Reusch.
Eines der Ziele der Arbeitsgemeinschaft war es, eine spätere Gesamtvertretung der deutschen Industrie vorzubereiten. Im Mai 1949 faßte die Arbeitsgemeinschaft den Plan, eine Dachorganisation der bestehenden Ausschüsse unter dem Namen Ausschuß für Wirtschaftsfragen der Industriellen Verbände einzurichten, was im Oktober 1949 geschah. Die Alliierten begünstigten diesen Schritt, da sich die Gründung des DBG als Einheitsgewerkschaft abzeichnete, der auf industrieller Seite ein adäquater Verhandlungspartner gegenübergestellt werden sollte.

1950 gab sich der Ausschuß den Namen Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und knüpfte damit an seinen Vorläufer aus der Weimarer Zeit,
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  Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)  
     
 
den Reichsverband der Deutschen Industrie, an. Präsident wurde Fritz Berg. Vizepräsidenten waren Alexander Menne (Chemische Industrie) und Otto A. H. Vogel (Textilindustrie). Außerdem gehörten Gustav Möllenberg (Maschinenbauindustrie), Alexander von Engelberg (Steine und Erden), Friedrich Linsenhoff (Bauindustrie), Hermann Reusch (Schwerindustrie) und Otto A. Friedrich (Kautschukindustrie) dem Präsidium an.
Das Gründungspräsidium bestand - mit zwei Ausnahmen - aus Männern, die in der Zeit des Nationalsozialismus entweder direkt in den Wirtschaftsorganisationen des „Dritten Reiches" tätig gewesen waren oder in dieser Zeit an der Spitze wichtiger Verbände und Firmen gestanden hatten.
Der möglichst rasche Wiederaufbau der westdeutschen Wirtschaft hatte Vorrang vor einer konsequenten Entnazifizierung.
Der BDI vertritt die Interessen der westdeutschen Unternehmerschaft. Er ist die politisch einflußreichste und wirksamste Organisation der westdeutschen Arbeitgeber. Der BDI hat sowohl auf Bundes- als auch auf europäischer Ebene Einfluß auf die staatliche Wirtschaftspolitik. Vor allem in der Ära Konrad Adenauer stand der BDI in sehr engem Kontakt zur Regierung und beeinflußte deren Entscheidungen maßgeblich. Doch auch unter den folgenden Regierungen blieb der BDI ein wichtiger Machtfaktor in der westdeutschen Politik.


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  Die deutschen Gewerkschaften und der Deutsche Gewerkschaftbund (DGB)  
     
 
Schon vor Kriegsende begannen die Gewerkschafter in Aachen mit dem Wiederaufbau. Obwohl die Alliierten grundsätzlich den Aufbau von Gewerkschaften als wesentliches demokratisches Element befürworteten, bremsten sie den Prozeß, da sie eine Unterwanderung durch Kommunisten befürchteten. Dennoch konnte die erste Gewerkschaftskonferenz im März 1946 in Hannover stattfinden. Die im August des selben Jahres in Bielefeld durchgeführte Konferenz beschloß die Zusammenfassung aller Gewerkschaften in einer übergeordneten Organisation. Im April 1947 wurde in Bielefeld der „Deutsche Gewerkschaftbund (DGB) in der britischen Besatzungszone" gegründet; Vorsitzender wurde Hans Böckler. In den beiden anderen westlichen Besatzungszonen beschränkte man sich auf die Gründung zentraler Organisationen auf Länderebene.
Obwohl mehrere Interzonenkonferenzen zwischen Delegationen der westdeutschen Verbände und dem in der SBZ gegründeten Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) stattfanden, war es nicht möglich, zu einer organisatorischen Übereinkunft zu gelangen.
Am 13. Oktober 1949 schlossen sich die Gewerkschaftsbünde in den amerikanischen, britischen und französischen Zonen und Ländern in München DGB zusammen.

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  Die deutschen Gewerkschaften und der Deutsche Gewerkschaftbund (DGB)  
     
 
Zum Vorsitzenden des zu parteipolitischer Neutralität verpflichteten DGB wurde Hans Böckler gewählt; seine Stellvertreter waren Matthias Föcher, Willi Richter und Georg Reuter.
Nach 1945 setzten sich Unternehmer und Gewerkschaften gegen die Demontagen in den Westzonen ein. Es entstand so die Basis für eine soziale Partnerschaft, die zum Teil gemeinsame Ziele verfolgte: Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen, Steigerung der Produktion und Erhöhung des Lebensstandards. Die Gewerkschaften akzeptierten relativ kampflos, daß es unter dem Zeichen des raschen Wiederaufbaus der Wirtschaft mehr und mehr die Interessen der Unternehmer waren, die den Gang der wirtschaftlichen
Entwicklung der Bundesrepublik bestimmten: Zur Durchsetzung von Zielen wie z. B. der paritätischen Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Betrieben, sind von den deutschen Gewerkschaften nie Streiks ausgerufen worden. Der Generalstreik wurde allenfalls als deklamatorisches Kampfmittel bemüht.
In den deutschen Gewerkschaften ist heute etwa ein Drittel der Arbeitnehmer organisiert.

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  Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT)  
     
 
Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) wurden in der NS-Zeit in Gauwirtschaftskammern umgewandelt. Ihr Dachverband, der DIHT, Nachfolgeorganisation des 1861 gegründeten Deutschen Handelstages (DHT), verlor seine Selbständigkeit 1935 mit der Überführung in die Reichswirtschaftskammer.
Sofort nach Kriegsende und vielfach noch vor der offiziellen Auflösung der Gauwirtschafts-kammern konstituierten sich die IHKs erneut. Sie waren im Sommer 1945 in Wirtschaftsfragen die zentrale Anlaufstelle für die Besatzungstruppen.
Schon im Juli und August 1945 wurde der Versuch unternommen, eine zentrale Anlaufstelle für die Kammern der britischen Zone zu schaffen, was zunächst scheiterte; Gründe waren vor allem die grundsätzliche Überbelastung der Kammern, verkehrstechnische Probleme und der Widerstand der Briten. Im selben Jahr fanden sich einige Kammern in der britischen Zone zur „Vereinigung der Industrie- und Handelskammern der britischen Besatzungszone" zusammen.


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  Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT)  
     
 
Im Dezember 1947 gründeten die IHKs der britischen und amerikanischen Besatzungszone im Zusammenhang mit der Bildung der Bizone die „Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Vereinigten Wirtschaftsgebietes"; zu ihrem ersten Vorsitzenden wählten sie den Frankfurter Kammerpräsidenten und späteren ersten DIHT-Präsidenten Alfred Petersen.
Im August 1949 ging von den Kammern der französischen Zone die Initiative zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft auf Bundesebene aus, am 26. Oktober 1949 stimmte der bizonale Spitzenverband der Aufnahme der 13 Kammern aus der französischen Zone zu.
Am 27. Oktober 1949 wurde unter Anwesenheit des neu gewählten Bundespräsidenten Theodor Heuss in Ludwigshafen der DIHT als Dachverband für die nunmehr 79 Kammern der BRD wiedergegründet. Der Gründungsvorstand setzte sich aus Alfred Petersen, Hans Schmitz, Kurt Rohde, Reinhart Kloepfer, Christian Kuhlemann, Hans Constantin Paulssen und Wilhelm Vorwerk zusammen.1950 verlegte der DIHT seinen Standort nach Bonn. Seit seiner Wiedergründung bekennt sich der DIHT zur Sozialen Marktwirtschaft.



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  Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT)  
     
 
Der DIHT, dritter Spitzenverband der deutschen Unternehmer neben dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), ist die nationale Vertretung der IHKs. Alle deutschen Unternehmen im Inland (ausgenommen Handwerksbetriebe, freie Berufe und landwirtschaftliche Betriebe) sind per Gesetz Mitglied einer IHK. Der DIHT vertritt also nicht nur eine bestimmte Gruppe von Unternehmern, sondern ist Repräsentant der gesamten gewerblichen Wirtschaft in Deutschland.


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  Der Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)  
     
 
Im Mai 1947 traten erstmals Vertreter von Arbeitgeberverbänden aus den acht Ländern des Vereinigten Wirtschaftsgebietes (britische und amerikanische Besatzungszone) zusammen und bildeten eine „Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeber der Westzone".
Im Juni 1948 wurde in Wiesbaden ein „Zentralsekretariat der Arbeitgeber des Vereinigten Wirtschaftsgebietes" gegründet. Es sollte der gemeinsamen Arbeit der neu gegründeten Verbände eine formale Grundlage geben.
Trotz des von den Allierten verhängten Verbotes gründeten am 28. Januar 1949 Vertreter von Arbeitgeberverbänden der britischen und amerikanischen Besatzungszonen die „Sozialpolitische Arbeitsgemeinschaft
der Arbeitgeber des Vereinigten Wirtschaftsgebietes" und wählten Walter Raymond zu ihrem Vorsitzenden.
Da der Zusammenschluß gegen das Besatzungsrecht verstieß, wurde Raymond umgehend zu einer Besprechung mit den Generalen und Gouverneuren der Militärregierung Lucius Dubignon Clay und Brian Robertson gebeten. Obgleich gesetzeswidrig, befanden Clay und Robertson die Neugründung für „vernünftig", änderten die betreffende Kontrollratsdirektive und ließen die Arbeitsgemeinschaft zu.

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  Der Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)  
     
 
So konnte am 13. April 1949 in Wiesbaden die konstituierende Sitzung der „Sozialpolitischen Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeber des Vereinigten Wirtschaftsgebietes" offiziell stattfinden. Ende 1949 schlossen sich die in der französischen Zone gebildeten Arbeitgeberverbände an. Seit 1950 nennt sich der Zusammenschluß der Arbeitgeberverbände aller Wirtschaftszweige Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).
Erster Präsident war Walter Raymond. Seine Stellvertreter waren Hans Bilstein, Leopold Graf von der Schulenburg, Walter Wieser und Hans Schmitz.
Obwohl der BDI der größte und mächtigste Wirtschaftsverband in der Bundesrepublik ist, werden die Tarifverhandlungen nicht von ihm geführt. Dafür sind die mehr als 1 000 Arbeitgeberverbände zuständig, die in der BDA zusammengeschlossen sind. Hauptaufgabe der BDA ist die Vertretung der Arbeitgeberinteressen gegenüber den Arbeitnehmern im Rahmen der vom Grundgesetz gewährleisteten Tarifautonomie.

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