Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums
für die Senatsverwaltung für Inneres und Sport
Gefördert durch: Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Das ehemalige Reichssportfeld, erbaut für die XI. Olympischen Spiele 1936, ist ein bedeutender und zugleich problematischer Ort. Die Dokumentationsausstellung zum Olympiagelände bietet Raum für Informationen über die wechselvolle Bau- und Nutzungsgeschichte. Erstmals wird auch die unter dem Glockenturm gelegene Langemarckhalle in diesen historischen Zusammenhang gestellt.
Die Dokumentationsausstellung gliedert sich in fünf Teile:
1. Sport, Gesellschaft und Politik
Der erste Teil behandelt die Veränderungen der Bedeutung des Sportes in der deutschen Gesellschaft. Er führt von den Anfängen der deutschen Turnbewegung im 19. Jahrhundert über die Arbeitersportbewegung und die zunehmende Popularität des aus Großbritannien kommenden Sportes bis hin zur nationalsozialistischen Gleichschaltung der Sportkultur.
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»Turnvater« Friedrich Ludwig Jahn, Lithografie von 1889 ©DHM
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2. Die Olympischen Spiele 1936
Der zweite Teil konzentriert sich auf das Ereignis, das die Ausdehnung des Geländes begründete und die bis heute erhaltene Bebauung zur Folge hatte: die Olympischen Spiele von 1936. Ihre massen- und medienwirksame Inszenierung durch die nationalsozialistische Propaganda steht hier im Zentrum.
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Jesse Owens (USA) und sein Hauptkonkurrent Luz Long (Deutschland)
in einer Pause des Weitsprungwettbewerbs, 4. August 1936 ©DHM |
3. Baugeschichte des Geländes
Der dritte Teil führt durch die Etappen der Baugeschichte. Sein Kern ist eine kommentierte 3D-Animation, die im Zeitraffer die einzelnen Etappen visualisiert, in denen das Gelände seit Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute erschlossen, erweitert und verändert wurde.
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Reichssportfeld, 1936 ©DHM/Hans Schaller
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4. Nutzung des Geländes bis heute
Im vierten Teil steht die Nutzung des Geländes bis heute im Mittelpunkt. Das Areal verband vorbildliche Sportanlagen mit dem für Masseninszenierungen gedachten Maifeld und der dem Heldenkult und Totengedenken gewidmeten Langemarckhalle. Heute hat sich das Olympiastadion als ständiger Austragungsort für zwei sportliche Großveranstaltungen etabliert: Das Internationale Stadionfest (ISTAF) und die Endspiele um den Pokal des Deutschen Fußballbundes ziehen alljährlich zehntausende Besucher an.
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Bundesliga-Aufstiegsrunde 1967: Hertha-Fans beim Spiel Hertha BSC gegen Borussia Neunkirchen, 4. Juni 1967 ©DHM/Sammlung Schirner |
5. Geschichte eines Mythos
Der abschließende fünfte Teil schließlich kommentiert Ursprung und Geschichte des Langemarck-Mythos. Dieser entstand im Ersten Weltkrieg als Verklärung des angeblich freudigen Opfertodes jugendlicher Kriegsfreiwilliger in einer militärisch fehlgeschlagenen Offensive.
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Plakat zu einer Langemarck-Gedächtnisfeier im Berliner Zeughaus, November 1938 ©DHM |
»Ich rufe die Jugend der Welt«
Zur Vertiefung wird ein Kompilationsfilm mit teilweise unbekanntem zeitgenössischem Material gezeigt. Durch den Film geleitet der Journalist und langjährige Chefredakteur des ZDF Reinhard Appel. Seine Erlebnisse als Jugendlicher – jene als Zuschauer bei den Olympischen Spielen wie auch als Hitlerjunge, der in den letzten Kriegstagen auf dem Reichssportfeld stationiert war – stehen stellvertretend für die Erfahrungen einer ganzen Generation.
Adresse
Tribünengebäude unter dem Glockenturm/
Am Glockenturm
14053 Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf
Link: www.glockenturm.de
Verkehrsverbindung
S-Bahn (S5, S75): S-Bhf. Pichelsberg
Bus (149, 218): Haltestelle Ragniter Allee Anfahrt: über Heerstraße, Glockenturmstraße oder Passenheimer Straße; von Norden über Reichsstraße, Olympische Straße, am Olympiastadion vorbei über die Jesse-Owens-Allee bis zur Passenheimer Straße
Parkplätze: Straße Am Glockenturm
Öffnungszeiten
1. April bis 31. Oktober, 9.00 bis 18.00 Uhr
Nähere Informationen
+49 (0)30 305 81 23
Stand: April 2006
Plan der Ausstellung
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
Panoramaaufnahmen aus der Ausstellung
Publikation
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im jovis Verlag
ISBN 3-936314-66-7 (deutsche Ausgabe)
ISBN 3-936314-33-0 (englische Ausgabe) |
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Pressefotos
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Pressekontakt
Dr. Rudolf Trabold
Pressereferent
Telefon: ++49 (30) 20 30 4-410
Fax: ++49 (30) 20 30 4-412
e-mail: trabold@dhm.de
Konzeption und Realisierung der Ausstellung:
Deutsches Historisches Museum Unter den Linden 2 10117 Berlin
www.dhm.de
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