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Der Unternehmer gehörte zu den Schlüsselfiguren der Industrialisierung Bayerns. Er lernte im elterlichen Tuch- und Seifenhandel in Nürnberg und Wien, arbeitete in Bank- und Handelshäusern in Prag und Genf und hörte 1838/39 philosophische Vorlesungen an der Münchner Universität. 1843/44 erwarb er eine Verlagsbuchhandlung und den traditionsreichen Nürnberger Kurier, in dem er die liberalen Ideen seiner Zeit verbreitete. Cramers Berufsperspektive änderte sich 1847 schlagartig, als er die Maschinenfabrik seines verstorbenen Schwiegervaters Johann Friedrich Klett übernehmen musste. Mit Eisenbahnwaggons, Dampfmaschinen sowie Eisenkonstruktionen für den Hoch- und Brückenbau stieg seine Maschinenbau-AG Nürnberg, wie die Fabrik seit 1873 hieß, zu einem der größten Unternehmen Bayerns auf. 1871 gründete er die Süddeutsche Bodenkreditbank mit, um die Bodenspekulationen und die Wohnungsnot in den wachsenden Städten einzudämmen. Die von ihm 1880 mitinitiierte Münchner Rückversicherungsanstalt bot eine deutsche Alternative zu den englischen Rückversicherern, die bis dato den Markt beherrschten.