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Der Weg zahlreicher bürgerlicher Frauen zur Kochkunst und zur praktischen Haushaltsführung führte für viele über die Lektüre ihrer Bücher. »Man nehme« – so leitete sie 1844 jedes der selbsterprobten Rezepte im Praktischen Kochbuch ein. Es war ein Baustein ihres speziellen Erziehungs- und Bildungsprogramms für Mädchen und Frauen, von der Puppenköchin über die junge, unverheiratete Frau bis hin zur Hausfrau, die für Haushalt und Personal verantwortlich war. In den 1860er Jahren galt Davidis als die Autorität für Hauswirtschaft, schrieb in Familienzeitschriften und gab durch kleine Werbetexte ihr »Gütesiegel« für neue Nahrungsmittel wie »Liebig’s Fleischextract«. Dabei glich die aus Wetten-Wengern gebürtige Pfarrerstochter keineswegs dem von ihr propagierten Ideal der hingebungsvollen Hausfrau, sondern arbeitete viele Jahre als Erzieherin und Leiterin einer Mädchenarbeitsschule in Sprockhövel.