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Er war Hamburger Unternehmer und Südseekönig – für einen Hanseaten keine unbedingt bemerkenswerte Mischung, und doch eine überraschende Persönlichkeit. Die hugenottische Kaufmanns- und Reedereifamilie Godeffroy, zu den alten Ratsfamilien der Seestadt La Rochelle gehörend, war »erst« 1735 nach Hamburg gekommen. Mit einigen Mühen hatten man sich in die lutherische Führungsriege hochgearbeitet, dann jedoch in der Gründerzeit kometartig Führungspositionen eingenommen und auch wieder verloren. In der Welt kannten sich die Godeffroys seit Jahrhunderten aus, in den Wirren des Kapital- und Industriegründermarkts gerieten sie in Schwierigkeiten. Johan César VI. verkörperte den ehrgeizigen Unternehmer und zugleich den Fortschrittsmann, der sein Geld auch in den Dienst von Wissenschaft und Bildung stellte. Er stand in Kontakt zu Alexander von Humboldt und Rudolf Virchow. Das renommierte Britische Museum in London sah in ihm einen Partner: Godeffroy beschäftigte mehr als ein halbes Dutzend Naturforscher rund um die Welt, selbst in Sibirien, in Mittelamerika, vor allem aber in der Südsee. In den Tropen Nordaustraliens sammelte Amalie Dietrich zehn Jahre lang für das Museum Godeffroy.