A-C | D-G | H-K | L-M | O-R | S-Z
Der Kaufmannssohn und gelernte Kaufmann legte zusammen mit seinem Bruder Gerhard, seinem Schwager Heinrich Huyssen und dem Hüttenfachmann Jacobi, mit dem er ebenfalls verschwägert war, den Grundstein zu einem der größten Hüttenwerke des Ruhrgebiets, der 1873 als Aktiengesellschaft konsolidierten Gutehoffnungshütte. Dieses Unternehmen, das seit dem frühen 19. Jahrhundert als Gewerkschaft Jacobi, Haniel und Huyssen aufgebaut worden war und zu dem eine der ersten Werften des Ruhrgebiets, sehr früher Maschinenbau, erste Koksöfen sowie Stahlwalzwerke für Eisenbahnschienen gehörten, bildete jedoch nur einen Teil seiner vielfältigen Aktivitäten. Haniel war ein wichtiger Bergbaupionier im Ruhrgebiet, ließ als einer der ersten Steinkohle aus großer Tiefe fördern, baute im großen Stil ein Speditionsgeschäft mit Dampfschleppschiffen auf, forcierte den Ausbau des Ruhrorter Hafens und blieb im Grunde immer der agile rheinische Kaufmann, mit einer nüchternen Kosten-Nutzen- Abschätzung, einer unermüdlichen Reisetätigkeit, um neue Investitionsmöglichkeiten zu sondieren, sowie einer gewaltigen Korrespondenz, um Netzwerke – insbesondere in der Schutzzollfrage für Eisen und Stahl aufzubauen. 1845 wurde Haniel zum Kommerzienrat ernannt, zu dieser Zeit war er Abgeordneter des rheinischen Landtags in Koblenz. 1856 erhielt er den Titel eines Geheimrats. Haniel stimmte als Wahlmann mit der Fortschrittspartei, was die Verleihung des Roten Adlerordens zunächst vereitelte. Am 14. Juli 1806 heiratete Franz Haniel Friederike Christine Huyssen, die Tochter einer alteingesessenen erfolgreichen Essener Patrizierfamilie. Sie war Miteigentümerin am Bergwerksbesitz, führte seit 1819 das große Haniel’sche Anwesen in Ruhrort. Sie erlebte sicherlich auch die Geschäfte mit, da das Kontor, von dem aus die vielfältigen Unternehmungen geführt wurden, direkt gegenüber den Wohnräumen der Familie untergebracht war. Haniel überließ während seiner Reisen seiner Frau wohl nicht nur die Führung des Hauses. Friederike Haniel gebar elf Kinder, zehn Söhne und Thusnelda, die in die Familie Cockerill einheiratete.