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»Suppenlina« nannte sie der Volksmund, weil Lina Morgenstern mit der Ausgabe von Mahlzeiten in Großküchen die soziale Not zu lindern suchte. 1866 eröffnete sie mit Hilfe eines Trägervereins die ersten Volksküchen in Berlin. 1870/71 sorgte sie in der Stadt – unterstützt von Königin Augusta – für die Verpflegung der durchreisenden Soldaten und Verwundeten. Die jüdische Fabrikantentochter aus Breslau heiratete 1854 »den Gatten ihrer Wahl« (LIZ 26. 9.1868, S. 214), den Berliner Kaufmann Theodor Morgenstern. Wegen finanzieller Schwierigkeiten der Familie begann sie ihr literarisches Werk, das hauptsächlich Kinderbücher und Ratgeber umfasste. Sie begeisterte sich für Fröbels Ideen, richtete als Vorsitzende eines Frauenvereins mehrere Kindergärten sowie eine Schule für Kindergärtnerinnen ein und verfasste 1861 das erste Handbuch für Kindergärtnerinnen. 1869 gründete sie den Kinderschutzverein in Berlin. Über ihr Engagement fand Lina Morgenstern zur bürgerlichen Frauenbewegung. Ab 1874 gab sie über 30 Jahre lang die Deutsche Hausfrauen- Zeitung heraus.