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Der Mechaniker Georg Michael Pfaff baute seit 1849 in Kaiserslautern Blechblasinstrumente und hatte auch schon einige Kundennähmaschinen repariert. 1862 konstruierte Pfaff nach Muster der amerikanischen Firma Howe seine erste Nähmaschine, die in ihrer schweren Ausstattung für Handwerksbetriebe gedacht war und den Unterfaden mittels eines Längsschiffchens, abgeschaut vom Schiffchen am Webstuhl, transportierte. Pfaff stellte nun jedes Jahr einige hundert Nähmaschinen neben dem Blechinstrumentenbau her, bis er diesen 1872 aufgab und Nähmaschinen nunmehr fabrikmäßig fertigte. Die ausgestellte Nähmaschine ist die von 1862. Diese konnte die Nähmaschinenfabrik zurückerwerben und zeigte sie dann auf Messen – aus dieser Zeit ist auch die Beschriftung –, bis sie 1906 dem Deutschen Museum in München gestiftet wurde. Waren Nähmaschinen zunächst teuer und nur für Handwerkerbetriebe gedacht, so fielen um 1880 die Preise und ermöglichten vielen Frauen – zusammen mit der Möglichkeit, die Maschine auf Raten zu kaufen – eine bescheidene Existenz als Flickschneiderin. Um 1900 war die Nähmaschine dann ein übliches Haushaltsgerät. Pfaff-Nähmaschinen galten immer als grundsolide, und so ist die Firma Pfaff heute einer der letzten deutschen Hersteller, der aber nur noch Industrienähmaschinen fertigt. Haushaltsnähmaschinen unter dem Markennamen Pfaff kommen aus der Tschechischen Republik, die Markenrechte hält der schwedische Hersteller Husqvarna Viking.