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Die Offene Handelsgesellschaft Gebrüder Stumm war 1806 in Saarbrücken von drei Brüdern gegründet worden, die sich die Führung von Eisenwerken an der Saar und im Hunsrück teilten. 1828 übernahm Friedrich Philipp allein das Unternehmen. Zusammen mit seinem Sohn Carl Friedrich Stumm, der eine hüttenmännische Ausbildung in Freiberg und Berlin absolviert hatte, war er 1825 in das Werk eingetreten. Umsichtig und bedacht betrieb Carl Friedrich Stumm seit 1830 die Einführung des Puddelverfahrens auf der Neunkirchener Hütte und die Einführung der Dampfmaschine. Seine führende Position in der Saarindustrie festigte er durch die enge, mit seiner Heirat besiegelte Zusammenarbeit mit den Böckings und sicherte sich damit zugleich hervorragende Kontakte zum preußischen Königshaus. Seit 1844 kaufte Stumm an der Lahn ausgedehnte Erzfelder. Schon zu dieser Zeit scheint er gesundheitliche Probleme gehabt zu haben. Kurz vor seinem frühen Tod Anfang Februar 1848 holte er den Bruder seiner Frau, den Kaufmann Carl August Bernhard Böcking, als Teilhaber in seine Firma. 1847 wurde ein modernes neues Walzwerk errichtet, dessen Kosten in den wirtschaftlichen Krisenjahren jedoch nicht ausgeglichen werden konnten. Sein Selbstmord war angekündigt. Zu der Verzweiflung über die Absatzkrise traten gesundheitliche und familiäre Probleme. Allerdings gehörten die Stumms 1848 noch immer zu den reichsten Familien des Saarreviers, die Liquidität des Unternehmens war nicht gefährdet. Die Witwe heiratete nach dem Tod Carl Friedrichs den Hauslehrer ihrer Kinder.