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Bertha Wehnert-Beckmann gehörte zu den ersten Berufsfotografinnen in Deutschland. In den 1850er Jahren firmierte sie mit ihrem Atelier für »Photographien, Daguerreotypien und Stereoscopien« im Leipziger Adressbuch. Bereits ab 1842 erschienen immer wieder Annoncen in der Dresdner Tagespresse unter ihrem Namen, in der sie als erste Daguerreotypistin Reproduktionen von Porträts, Gemälden und Druckgraphiken anbot. Dies war ungewöhnlich, da bislang Daguerreotypisten nur Porträtaufnahmen anboten. 1845 heiratete sie in Leipzig den Daguerreotypisten Eduard Wehnert (1811–1847). Nach dessen frühem Tod führte sie das gemeinsame Atelier zunächst allein weiter, bis sie 1849 nach Amerika aufbrach, um dort ein Studio am Broadway zu eröffnen, das sie ihrem Bruder übergab. 1851 zurück in Leipzig, eröffnete sie ein Atelier in der Burgstraße Nr. 8, welches noch den Namen ihres verstorbenen Mannes trug. Auf der ersten großen Ausstellung von Fotografien in Deutschland, der Allgemeinen Deutschen Industrieausstellung 1854 in München, war Bertha Wehnert-Beckmann neben A. F. Oppenheim als eine der beiden Daguerreotypisten aus Sachsen vertreten. Allerdings stellte sie dort auch bereits Papierfotografien aus. In ihren Arbeiten gelang es Wehnert-Beckmann, menschliche Nähe herzustellen und technische Qualität mit einem künstlerischen Anspruch zu verbinden.