Aus "Der Tagesspiegel", 28. Juni 1963, S. 10 / Nr. 5409



"Die Verzögerung der Kundgebung hatte allerdings wichtigere Ursachen. Der Präsident nahm zuvor eine Tasse Kaffee als Erfrischung. Dabei bereitete er sich intensiv auf die Rede vor. Er tat es gemeinsam mit dem Chefdolmetscher Weber vom Auswärtigen Amt, dessen Übersetzung allgemeinen Beifall gefunden hat. Der Präsident hatte für die Rede vor dem Rathaus keinen vorbereiteten Text, sondern nur mit rotem Kugelschreiber gefertigte, stichwortartige Notzitzen, die er nun noch korrigierte. Der Pressechef hält es für sehr wahrscheinlich, dass Kennedy die Korrekturen unter dem Einfluss der Triumphfahrt bis zum Rathaus einfügte. Der Volltext der Rede konnte erst auf dem Rudolph-Wilde-Platz aufgenommen und dann verbreitet werden."


 

 

Anm.: Für die Rede vor dem Rathaus Schöneberg gab es durchaus eine vorbereitete Rede. Kennedy ließ sie jedoch bis zum 26. Juni immer wieder umschreiben bzw. fügte selbst bis kurz vor seinem Auftritt vor dem Rathaus Änderungen ein.