DHM

HEINRICH DORMEIER

Bildersprache zwischen Tradition und Originalität.
Das Sujet der Monatsbilder im Mittelalter

Anmerkung

Ein Festmahl im Januar, ein Turnier in der Fastenzeit, das Maienbad im Freien, Heu- und Getreideernte sowie die Falkenjagd im Sommer, Bauerntanz und Weinlese im September, die Schlittenfahrt einer vornehmen Dame und der Auszug der Ratsherren im Dezember vor der Kulisse des alten Augsburger Rathauses - all das und vieles mehr kann man auf den vier großformatigen Gemälden der Augsburger Monatsbilder beobachten. Doch so lebhaft und bunt diese Szenen auch sind, einer ureigenen Bildidee des Malers oder Auftraggebers entspringen sie nicht.

Unmittelbare Vorlage für die meisten Motive waren die Scheibenrisse, die der Augsburger Maler Jörg Breu d. Ä. um 1525 im Auftrag der Augsburger Patrizierfamilie Höchstetter angefertigt hat. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die Szenen der Scheibenrisse in die vier Gemälde übernommen worden. Jeweils drei Monate sind auf einem Gemälde zusammengefaßt und mit den jeweiligen Monatsnamen bezeichnet worden. Die Folge beginnt mit den Monaten Januar, Februar und März. Thema der Bilder waren also nicht die Jahreszeiten, sondern die Arbeiten und Vergnügungen der Bauern, Bürger und Adligen in den einzelnen Monaten. Die Scheibenrisse und die Gemälde griffen ein ikonographisches Thema auf, das bereits eine lange Geschichte hatte.

Die Wurzeln dieses Bildprogramms reichen wenigstens bis in die Karolingerzeit, im Grunde bis in die Antike zurück. In Kalendergedichten und Miniaturen des 9. Jahrhunderts schält sich der Kanon der Monatsarbeiten heraus. Erstmals abgebildet sind sie in einer Handschrift mit astronomisch-chronologischen Texten, die 818 im Salzburger Raum zweimal kopiert wurde. Diese Monatsdarstellungen bezeichnen den Übergang von der antiken Kalenderillustration zur typisch mittelalterlichen Ausgestaltung des Themas. Die meisten Monate werden durch eine aktive Person versinnbildlicht, die eine für den jeweiligen Monat charakteristische Tätigkeit verrichtet. So wärmt ein Mann im Januar die Hände am Feuer; im Juni pflügt der Bauer mit dem Hakenpflug, der von zwei Ochsen gezogen wird, im Juli mäht er mit der Sense das Heu, im August wird das Korn geerntet, im September gesät und in den Wintermonaten geschlachtet. Die übrigen Monate sind durch frontal dem Betrachter zugewandte, eher passive Figuren repräsentiert. Die Form der Darstellung und die manchmal rätselhaften Attribute gehen offenbar auf antike Allegorien der Monate zurück.

Die lockere Verbindung der Monatspersonifikationen des frühen Mittelalters mit der Antike und der kosmologische Zusammenhang sind noch besser in einem Kalenderbild zu erkennen, das im ausgehenden 10. Jahrhundert im Kloster Fulda entstanden ist: Im Mittelpunkt, in einem Rad, das den unaufhörlichen Fluß der Zeit symbolisiert, thront Gott "Annus", also das Jahr, das sich auch auf Gott als den Herrn über Raum und Zeit beziehen läßt. In seiner Rechten hält der alte Mann den Jahreskreis, in seiner Linken eine Ranke. Diese verbindet den Kreis mit den vier Jahreszeiten und den Personifikationen der zwölf Monate. Der "blütenreiche" Frühling und der "fruchtbringende" Sommer halten das Brustbild des Tages (dies), der "fruchtbare" Herbst und der "furchtbare" Winter das der Nacht in ihren Händen. Jeder der zwölf Monate links und rechts am Rand ist durch eine Person oder eine Tätigkeit gekennzeichnet. Januar wird durch Janus versinnbildlicht, den doppelköpfigen antiken Gott des Anfangs, der in Vergangenheit und Zukunft blickt. Sein Tempel auf dem Forum Romanum war im Frieden geschlossen, in Kriegszeiten geöffnet - daher das Schwert in seiner Rechten. Im Februar und März sind Arbeiten im Weinberg dargestellt, die Frühlingsmonate April und Mai sind durch Blumen und frisches Grün kenntlich. Dann folgen ähnlich wie auf dem Salzburger Bild die Erntemonate, im September die Weinlese, im Oktober die Aussaat. Im November denkt man an das Brennholz für den Winter, im Dezember wird ein Schwein geschlachtet, wobei der Bauer wie Mithras mit dem Stier gesehen ist.

Trotz solcher Reminiszenzen an sehr viel ältere Vorlagen ist der Übergang vom antiken Repräsentationsbild zur mittelalterlichen Arbeitsdarstellung vorgezeichnet. Heidnische Elemente wurden in den späteren Kalendern ersetzt - so mußte in vielen Fällen im Januar der Gott Janus dem Mann am wärmenden Feuer weichen. Da die karolingische Komposition der Monate vermutlich ihren Ursprung im nordfranzösischen Raum hatte, schieden einige andere Motive aus klimatischen Gründen aus. Die Olivenernte wurde beispielsweise nicht mehr berücksichtigt, dafür aber das Heumachen in den Kanon aufgenommen, das in den antiken Kalendern unbekannt war. Während die antiken Monatsallegorien auf die Früchte der Saison, auf die Witterungsverhältnisse und Festivitäten anspielten, konzentrierten sich die frühen Monatsbilder fast ausschließlich auf die Arbeit, und zwar auf die Mühen der Bauern - ein Hinweis auf die Bedeutung der Landwirtschaft in der agrarisch geprägten Welt des frühen und hohen Mittelalters.

Bis ins 13. Jahrhundert hinein entsprachen die Monatsdarstellungen im Prinzip den Vorgaben der Karolingerzeit. Charakteristisch für diese erste große Phase dieses mittelalterlichen Bildprogramms ist die Einbindung der profanen Motive in einen religiösen Kontext. Sinnfällig wird das an den zahlreichen Kirchenportalen, Fresken, Fußbodenmosaiken und Glasfenstern, auf denen die Monatsdarstellungen in dieser Zeit sozusagen ans Licht der Öffentlichkeit traten. Vornehmlich an den Portalen und im Innern der großen romanischen Kirchen in Frankreich und Italien ist der Zyklus anzutreffen. Allein in Frankreich sind 80 Beispiele aus dem 12. und 13. Jahrhundert bekannt, viele davon in Burgund, dem Kerngebiet der kirchlichen Bauskulptur. Typisch sind die Komposition und die Ausführung der Monatsbilder in der Vorhalle der Wallfahrtskirche von Vezelay, einem Ausgangspunkt für die große Wallfahrt zum Jakobsgrab in Santiago de Compostela. Das große Pfingstbild mit Christus in der Glorie und den Aposteln ist umgeben von Bildfeldern, auf denen die verschiedenen Völker dargestellt sind, denen die Apostel das Evangelium verkünden sollen. In einem äußeren Halbkreis reihen sich auf 29 Medaillons die Monatsarbeiten und Tierkreiszeichen im Wechsel aneinander. Der Reigen beginnt im Januar mit einem Mann, der sein Brot aufschneidet. Ungewöhnlich sind auch der Krieger im Mai, der Bauer, der im September sein Korn umfüllt, während das Beschneiden der Rebstöcke im März, die Heumahd im Juni und die Kornernte im Juli, das Dreschen im August und die Weinlese im Oktober zu den üblichen Motiven gehören.

Ganz ähnlich sind die Monatsarbeiten am Hauptportal der Kathedrale des Hl. Lazarus in Autun angeordnet. Wieder umrahmen sie das Tympanon, das Christus als Weltenrichter zeigt, der links die Erwählten willkommen heißt und rechts die Verdammten der Hölle preisgibt. Und erneut wechseln sich Monatsbilder und Tierkreiszeichen ab. So folgen auf den November, personifiziert durch einen Bauern, der die Eicheln für die Schweinemast von den Bäumen schlägt, das Sternzeichen des Schützen und der Monat Dezember, in dem Holz beschafft wird.

Die Monatsbilder waren, wie man sieht, keine profanen Ziermotive, sondern hatten eine religiöse Funktion: Sie waren in der Regel auf die zentrale Darstellung im Tympanon ausgerichtet, auf Christus als Herrn des Kosmos und Herrn der Zeit. Die Arbeit, so die Mahnung, war eine Folge des Sündenfalls und des Ungehorsams Adams und Evas, zugleich aber auch ein notwendiges und hilfreiches Mittel, das Heil der Seele zu erlangen.

Dies war auch die Botschaft der italienischen Monatsbilder, die ebenfalls an Portalen, meist in antiker Tradition als umlaufender Fries, aber auch auf Mosaikfußböden der Kirchen in umfangreiche Bildprogramme eingefügt wurden. Einzigartig ist der steinerne Bilderteppich in der Kathedrale von Otranto in Apulien, der 1163-1165 während der Normannenherrschaft entstand . Die Vielfalt der Kulturen spiegelt sich in den verschiedenen Themenbereichen, die auf diesem Fußbodenmosaik vereint sind: alttestamentarische Episoden wie der Bau der Arche Noah, Tiere, Monstren und Fabelwesen, Alexander der Große und König Artus und eine Medaillonreihe mit Monatsarbeiten und eingefügten Tierkreiszeichen. Neben bekannten stehen einige ungewöhnliche Szenen: im Februar eine Frau mit einem Kochtopf samt einem Ferkel am Spieß und im März der Dornauszieher, der auf ein antikes Vorbild zurückgehen könnte. Ansonsten ist der März in Italien auch mit der rätselhaften Figur des Hornbläsers abgebildet - so etwa auf einem Mosaik in S. Michele in Pavia.

Die Landarbeiten wurden nicht nur in der Portalplastik und auf Mosaiken, sondern auch in anderen, recht außergewöhnlichen Formen präsentiert. Sie finden sich sogar auf dem Griff eines liturgischen Messers in Vercelli, eines Unikats, das im 12. oder 13. Jahrhundert in Norditalien oder vielleicht auch in England oder Frankreich angefertigt wurde.

Die spektakulärste Folge von Monatsdarstellungen ist jedoch im Baptisterium von Parma zu bewundern. Dort schuf der Bildhauer Benedetto Antelami um 1200 die ungewöhnlichen Hochreliefs der Monate, die ursprünglich in der ersten umlaufenden Galerie aufgestellt waren. Typisch italienisch ist die Darstellung der Feigenernte, außergewöhnlich das Dreschen mit zwei Pferden im Juli. Ähnliche Abweichungen vom Standardprogramm waren durch klimatische Verhältnisse und lokale Besonderheiten bedingt. Grundsätzlich andere Kompositionen blieben die große Ausnahme.

Eher im Verborgenen setzte sich die Tradition der Monatsbilder in den Psaltern und anderen liturgischen Handschriften fort. Der Kalender, der den Gebetsübungen vorgeschaltet war, bot den Überblick über die Heiligen und Festtage im Kirchenjahr. Die Monate wurden weiterhin, sieht man einmal von den bemerkenswerten szenischen Darstellungen in einigen französischen und englischen Kalendern ab, recht knapp durch eine spezifische Beschäftigung versinnbildlicht. Kombiniert wurden sie wie in der Portalplastik mit den aus der Antike übernommenen Sternbildern.

Die deutschen Kalender wie etwa der Psalter des Landgrafen Hermann I. von Thüringen bzw. seiner Frau Sophie von Wittelsbach bevorzugten dabei das herkömmliche, eher "bodenständige" Programm. Die Monatsmedaillons zeigen fast ausschließlich Landarbeiten, das Beschneiden der Bäume (Februar) und Rebstöcke (März), das Umgraben (April), das Pfropfen (?) von Obstbäumen (Mai), das Pflügen mit dem Radpflug (Juni), die Kornernte (August), das Keltern des Weins (September), das Betäuben eines Schweins im Dezember; weniger geläufig sind das Stapeln des Heus im Heuschober (Juli), das Dreschen des Getreides (Oktober) und das Worfeln des Korns im November. Heitere Frühjahrs- und Sommerbilder wie Falkenbeize, bekränzte Blütenträger oder Jagdszenen sucht man (zu dieser Zeit) vergeblich. Kombiniert wurden die genannten relativ kleinen Monatsdarstellungen in dieser Handschriftengruppe mit den Bildern der zwölf Apostel, die auf den Kalenderseiten die Hauptrolle spielen. Denn "die zwölf Apostel sind die zwölf Himmelszeichen, die zwölf Monate des Jahres..., denn Christus ist der Himmel, ist das Jahr der Ewigkeit", wie es der Mönch Cäsarius von Heisterbach (um 1290-1340) später ausdrückte. Der religiöse Bezug trat optisch noch stärker im sogenannten Arenbergpsalter (wohl Hildesheim, um 1230/40), einem anderen Exemplar dieser stilistisch zusammengehörigen Handschriftengruppe, hervor. Die Apostel (!) des Monats und ihr Martyrium sind in einem breiten Bildstreifen oberhalb der Kalendertage dargestellt, während die Monatsarbeiten nach dem Muster des Landgrafenpsalters kleiner unten hinzugesetzt sind.

Die Kalendarien der Psalter des 13. Jahrhunderts waren freilich nicht so gleichförmig, wie man vielleicht annehmen könnte. In einigen Fällen sind die Seiten mit den Heiligen- und Festtagen des Kirchenjahres zwar mit Apostelbildnissen und Tierkreiszeichen, aber nicht mit Monatsbildern geschmückt. Diese seit langem vertrauten Szenen waren also keineswegs schon selbstverständlicher oder "obligatorischer" Bestandteil der Kalendarien geworden. In den Handschriften, in denen sie vorkommen, bieten sie formal und inhaltlich manche Uberraschungen. Das "Layout" der Kalenderseiten ist durchaus abwechslungsreich, und in der Bildauswahl und -zusammenstellung gibt es bemerkenswerte Abweichungen.

Als Beleg mögen die Kalenderillustrationen eines Psalters aus dem Augsburger Raum vom Anfang des 13. Jahrhunderts dienen. Ohne Umrahmung sind die kleinen Szenen in den Kalender eingebunden; die (Sommer-) Aussaat findet bereits im März statt und nicht im Oktober (Wintersaat); im September ist eine Weinpresse detailliert wiedergegeben ; zusätzlich sind einige medizinisch-hygienische Themen hinzugefügt: im Oktober der Aderlaß, das vermeintliche Allheilmittel im Mittelalter gegen alle möglichen Krankheiten, und im November die "Mostprobe" oder das Reichen eines medizinischen Trankes.

Am Ende des 13. Jahrhunderts waren die Monatsbilder in der Steinplastik, auf Mosaiken, Fresken, Glasfenstern und vor allem in den Kalendarien der Handschriften weit verbreitet. Normalerweise wurden die Monate recht knapp durch eine Person wiedergegeben, die eine monatsspezifische Tätigkeit ausführte oder ein entsprechendes Attribut in den Händen hielt. Kombiniert wurden sie in der Regel mit den Tierkreisbildern. Die realistische, erdgebundene Monatsszene wurde also mit einem "gelehrten", auf den Himmel bezogenen Symbol verknüpft, das zugleich den Zusammenhang zwischen den Konstellationen der Gestirne und günstigen wie ungünstige Terminen für landwirtschaftliche Tätigkeiten andeutete. Die Einzelmotive einiger (Sommer-)Monate (Juni-Oktober, Dezember) waren mehr oder weniger festgelegt, während sie für andere Monate je nach den klimatischen oder regionalen Besonderheiten oder auch gemäß den Wünschen der Auftraggeber variieren konnten. Auffällig hartnäckig hielten sich in Italien beispielsweise für den März die erwähnten Figuren des Hornbläsers oder auch des Dornausziehers. Abgesehen von solchen Abweichungen erscheinen fast sämtliche Zyklen in einem religiösen Kontext, sei es an oder in Kirchen, sei es in den Gebetbüchern von Priestern und Laien.

Im 14. und 15. Jahrhundert wandelten sich grundlegend der Kreis der Auftraggeber, deren Bedürfnisse und deren Geschmack, die Wahrnehmung von Umwelt und Natur sowie die materiellen Bedingungen der künstlerischen Produktion. Das läßt sich geradezu exemplarisch am Beispiel der immer beliebter werdenden Monatsbilder beobachten. Nunmehr begegnet der Zyklus nicht mehr nur im kirchlichen, sondern auch im weltlichen Bereich. In neuem Zusammenhang erscheinen Monatsdarstellungen etwa am Großen Brunnen in Perugia, dessen Skulpturen Giovanni und Nicola Pisano 1275/76 ausführten. Die untere Brunneneinfassung umschließt 24 Bildfelder, die mit je zwei Reliefs geschmückt sind, darunter die zwölf Monate, die mit den Tierkreiszeichen abwechseln. Außerdem waren die Sieben Freien Künste, alttestamentarische und mythologische Szenen in das ikonographische Gesamtprogramm der Fontana Maggiore einbezogen.

Noch komplizierter war das Konzept für die Ausmalung des Palazzo della Ragione in Padua, der bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts als Justizpalast genutzt und danach umgestaltet wurde. Im 14. und 15. Jahrhundert sind auf den Wänden des großen Saals des ersten Obergeschosses die astrologisch-philosophischen Vorstellungen des Mediziners Petrus von Abano ins Bild gesetzt worden. Dargestellt sind die Einflüsse der Planeten auf die Aktivitäten des Menschen, im einzelnen die Monatsbilder und anderen jahreszeittypische Tätigkeiten, Tierkreiszeichen, der zugehörige Planet, aber auch die Vier Elemente, die Sieben Freien Künste sowie religiöse Szenen. Unter den Personifikationen der Monate, die sich an die Reliefs von San Marco in Venedig anlehnen, trifft man erneut auf die italienische Besonderheit des Hornbläsers im März; der Januar wird durch eine rührende häusliche Szene charakterisiert: Ein alter Mann sitzt am wärmenden Feuer und beugt sich liebevoll zu einem Kind hinunter, das ihm ein typisches Gebäck, nämlich einen Kringel (ciambella) reicht; eine ältere Frau im Hintergrund bringt Brennholz herbei .

Ein frühes Beispiel dafür, wie das Thema im weltlichen Bereich aufgegriffen wurde, hat sich auch in Zürich erhalten. Um 1300 entstand dort im 14 Meter langen und knapp 5 Meter breiten Saal des zweiten Obergeschosses des sogenannten Hauses "Zum langen Keller" (Rindermarkt 26) ein riesiges Wandfresko. In der Hauptszene sind der deutsche König und die Kurfürsten dargestellt, flankiert von jeweils einer Rittergruppe. Ein Wappenfries zeigt 36 Schilde, von denen 13 regionalen Freiherrengeschlechtern, die übrigen den europäischen und orientalischen Königreichen zuzuordnen sind. In der Mitte befindet sich das Wappen von Santiago de Compostela, das auf eine Pilgerfahrt des Hausbesitzers oder gar auf die Nutzung des Hauses als Pilgerherberge verweisen könnte. Die medaillonartigen Monatsbilder beginnen neben der Darstellung eines Wurstsieders. Ikonographisch bemerkenswert sind die April-Szene mit der Frau auf der Gartenbank und der Kachelofen im Dezember.

Die neue weltliche Umgebung wirkte sich, wie man sieht, nicht zwangsläufig auf die Darstellung der einzelnen Monate aus. Neue Anstöße in der Wahl und Wiedergabe der Motive kamen vielmehr von den Kalendarien der Stundenbücher. Diese kleinformatigen persönlichen Gebetbücher, deren Name von den kirchlichen Gebetszeiten abgeleitet war, enthielten im wesentlichen folgende Texte: Auszüge aus den vier Evangelien (Sequenzen), das Marienoffizium als Kernstück, die Tagzeiten des Kreuzes und des Hl. Geistes, Bußpsalmen, Allerheiligenlitanei, Totenoffizium sowie kurze Gebete zu ausgewählten Heiligen. Vorgeschaltet war ein Kalender, der verschiedene Abbildungen und Angaben enthalten konnte: Monatsverse als Motto mit Verhaltensregeln an bestimmten Tagen, die jeweilige Anzahl und die Länge der Tage und Nächte, die für die einzelnen Tage gültige Goldene Zahl (I-XIX), die die Stellung des Kalenderjahres im 19jährigen Mondzyklus angibt, und die Sonntagsbuchstaben (A-G), beide erforderlich zur Berechnung des Osterfestes und zur Bestimmung der Sonntage bzw. der Wochentage für andere Feiertage, sowie schließlich die Tageszählung nach dem römischen Kalender, also nach Nonen, Iden und Kalenden. In der rechten Spalte waren dann die Hochfeste und Tagesheiligen sowie manchmal auch die Länge der Tage und der Nächte eingetragen. An den meisten Rändern waren Monatsbilder und Tierkreiszeichen untergebracht. Die aufwendigen Illustrationen der meisten Handschriften trugen maßgeblich dazu bei, daß diese Laienbreviere zu Bestsellern des späten Mittelalters wurden. Ihre Blütezeit fiel etwa in den Zeitraum von 1350 bis 1480. Allein in der Bibliothèque Nationale in Paris sind 313 Stundenbücher aus dem 13. bis 16. Jahrhundert registriert. Das wohl schönste Stundenbuch des Mittelalters sind die Très Riches Heures, die der bibliophile Herzog Jean de Berry (1340-1416) wenige Jahre vor seinem Tod bei den Brüdern Limburg in Auftrag gab. Die zahlreichen Miniaturen sind wegen ihrer künstlerischen Qualität berühmt.

Die (allzu) häufig reproduzierten Monatsbilder sind aber auch wegen ihrer formalen und inhaltlichen Gestaltung von besonderem Wert. Sie bezeichnen nämlich die neue Bedeutung und den Wandel dieses ikonographischen Themas. Die Kalenderbilder sind in den Très Riches Heures erstmals nicht mehr nur Beigabe, sondern eigenständige kleine Meisterwerke. Jedem Monat ist eine Doppelseite reserviert. Die jeweils linke Seite ist mit einer ganzseitigen Miniatur ausgefüllt, überwölbt von einem Bogenfeld mit astronomischen Angaben. Nicht einzelne Personen, sondern ganze Gruppen und Genreszenen illustrieren die einzelnen Monate. Die Hauptszenen und die Interieurs sind wirklichkeitsnah wiedergegeben, die Landschaft und die Silhouetten einiger Herzogsschlösser dominieren den Mittel- und Hintergrund. So wärmen sich im Februar ein Bauernpaar und eine vornehme Dame recht ungeniert am Kaminfeuer; neben dem Gehöft erkennt man die Schafshürde, die Bienenkörbe und das Taubenhaus in einer tiefverschneiten Landschaft, die das ganze Bild prägt. Neben den ländlichen Szenen rückt nun das höfische Milieu in den Monatsszenen stärker in den Vordergrund. Den Auftakt bildet das Januar-Bild mit dem Neujahrsmahl, auf dem sich der Herzog selbst hat abbilden lassen. Gleiches gilt für die adlige Verlobungsszene im April, die Landpartie im Mai, den Ausritt zur Falkenjagd im August und für das ungewöhnliche Motiv der Eberjagd im Dezember. Die Kulisse für die Arbeiten der Bauern wie für den Zeitvertreib des Adels bilden, wie gesagt, die Schlösser des Herzogs, keine Phantasieansichten, sondern wirkliche Veduten. Die Heumahd im Juni und die Aussaat im Oktober finden sozusagen vor den Toren von Paris statt, mit Blick auf das Pariser Stadtschloß bzw. auf den Louvre.

In diesem Stundenbuch und auf den Kalenderbildern ähnlicher Prachthandschriften sind bereits manche Charakteristika der Augsburger Monatsbilder des 16. Jahrhunderts angelegt: die wachsende Eigenständigkeit der Bildgattung, die sich aus dem religiösen Kontext zu lösen beginnt; der Trend zu realitätsgetreu ausgemalten erzählenden Genreszenen, die stärkere Berücksichtigung des landschaftlichen Hintergrundes; der freiere Umgang mit den Vorgaben und die Ergänzung des Kanons durch neue Bildthemen und, wie im Fürstenporträt beim Neujahrsfest, durch individuelle Beimischungen, die mehr als zuvor von den Wünschen und dem Geschmack der reichen Auftraggeber bestimmt wurden. Eigenwillige Lösungen bietet etwa das Stundenbuch der Adelaide von Savoyen, der Herzogin von Burgund, um die Mitte des 15. Jahrhunderts, darunter das Fest des Bohnenkönigs im Januar am Vorabend des Dreikönigstages, das Austeilen des Aschenkreuzes am Aschermittwoch, die Wallfahrt von Pilgern nach Santiago de Compostela im April und deren Rückkehr im September sowie verschiedene Gesellschaftsspiele von Kindern und Erwachsenen.

Die Ablösung der spröden Personifikationen durch die breite Schilderung der wirklichen Arbeit gibt den Blick frei auf die gesellschaftliche Realität: Frauen kommen ins Spiel - auf der höfischen Ebene wie bei den ländlichen Szenen! Die Kalenderbilder in diesen Prunkhandschriften, die zu religiösen Statussymbolen vornehmer Laien geworden waren, hatten nicht mehr viel gemein mit den erbaulichen Portalskulpturen und den kleinen Bildzugaben und Orientierungshilfen in den Psaltern der früheren Jahrhunderte, sondern waren zum Selbstzweck geworden. Eine Augenweide für die frommen und weniger frommen Benutzer oder Betrachter, lenkten sie weniger auf die Gebete und Fürbitten im Innern der Handschriften hin, sondern eher von der privaten Andacht ab.

So bemerkenswert die Kalenderbilder im Gesamtausdruck und in Details im 14. und 15. Jahrhundert auch waren, so hielten sie sich doch insgesamt an die relativ fest vorgezeichneten Bahnen: In den Wintermonaten standen das Schweineschlachten, die Versorgung mit dem nötigen Brennholz und ein Festmahl im häuslichen Bereich ganz obenan, die Frühjahrsmonate April und Mai, also die beste Jahreszeit, waren in der Regel dem höfischen Leben vorbehalten. Im Sommer und Herbst standen die Erntearbeiten im Vordergrund. Sozusagen als Eckpfeiler innerhalb des Standardprogramms könnte man die Arbeiten bezeichnen, die gleichzeitig zur Illustration der Jahreszeiten herangezogen wurden und deshalb besonderes Gewicht hatten: etwa das Beschneiden der Reben im Frühling, die Getreideernte im Sommer, die Weinlese im Herbst und das Wärmen am Feuer im Winter.

Innerhalb dieser Grundstruktur gab es, wie gesagt, recht viel Spielraum. Die neuen Bildideen der Monatsszenen im Stundenbuch des Jean de Berry dienten vielen späteren Buchmalern als Vorbild. Noch etwa ein Jahrhundert später richtete sich ein flämischer Buchmaler im sogenannten Broviarium Grimani nach dieser Vorlage, die er wirklichkeitsnäher umgestaltete. Die flämische Buchmalerei, die in den Jahrzehnten vor und nach 1500 eine führende Stellung in der Illustration von Handschriften einnahm, hat dem Programm der Monatsbilder aber auch ganz neue Impulse gegeben. Während im Stundenbuch des Herzogs von Berry die höfischelegante Atmosphäre vorherrschte, nahmen viele flämische Kalender Szenen aus dem städtisch-bürgerlichen Leben in ihr Repertoire auf. Simon Bening, einer der bedeutendsten flämischen Buchmaler, hat gleich eine ganze Reihe von Kalendern illustriert, in denen das pulsierende Stadtleben neben der Arbeitswelt der Bauern und dem Müßiggang des Adels immer mehr Raum einnimmt. So zeigt etwa sein Kalender von ca. 1540 im Januar einen Bauernhof im Winter und Jungen bei der Schneeballschlacht, im April einen Spaziergang der Herrschaft im Schloßgarten sowie den Austrieb der Schafe auf die Weide; im Oktober erleben wir den Weinhandel und das Verladen der Fässer mit Hilfe des riesigen Tretkrans mitten auf dem Weinmarkt von Brügge; im Dezember schauen wir einer abendlichen Hochzeitsgesellschaft und der Heimführung der Braut zu. Insbesondere die Januar- und Mai-Szenen in diesen flämischen Kalendern signalisieren den Wandel von höfischen zu städtischen Bildthemen. Minuziös und realistisch sind die Einzelszenen wiedergegeben. Mehr noch als zuvor werden die Kalenderbilder zu wahren Fundgruben der mittelalterlichen Realienkunde. Sie geben uns Auskunft nicht nur über Agrartechnik, Anbauformen, Termine und Abfolge der Feldarbeiten, Kleidung, Hausrat und Arbeitsgerät der Bauern, sondern nun auch über das Interieur von Adelsgemächern und Bürgerstuben, über das Straßenbild, die Bräuche und das Treiben in der Stadt.

Die neuen Vorlieben und Freiheiten der flämischen Buchmaler sind auch in den Scheibenrissen Breus und in den großen Augsburger Monatsbildern wirksam geworden. Demgegenüber war der Einfluß, der von der wachsenden Verbreitung dieser Monatsszenen im beginnenden Zeitalter des Buchdrucks um 1500 auf die späteren Entwürfe Breus ausging, relativ gering. Die Einblattholzschnitte oder gedruckten Kalender führen sozusagen die althergebrachte Form der Monatsbilder fort. Vor lauter Begeisterung über die ausgefallenen Monatsillustrationen in den französischen Livres d'heures oder in den flämischen Kalendern vergißt man nur zu leicht, daß parallel dazu die einfachere Ausführung der Szenenfolge erhalten blieb. Selbst in manchen französischen Prachtkalendern hat man sich weiterhin an die überkommenen Muster gehalten. Auch ganz in der Nähe der oben erwähnten burgundischen Kathedralen von Vezelay und Autun trifft man noch im 15. Jahrhundert auf die fast unveränderte Szenenfolge: In der kleinen Landkirche von Bagnot sind neben den bedrohlichen und anschaulichen Bilder vom Jüngsten Gericht, dem Höllenfeuer mit grausigen Teufelsbildern die bekannten Monatsbilder in einfacher Form auf der Innenseite des Triumphbogens festgehalten. Die Darstellung des doppelköpfigen Janus ist offenbar in den Februar gerutscht. Ungewöhnlich sind ferner das Sammeln der Korngarben im August und die Weinprobe im Oktober.

Traditionell einfach sind die Monatsbeschäftigungen auch in einer französischen Übersetzung des Handbuchs über den Landbau des Bologneser Juristen Pietro de Crescenzi um 1470 wiedergegeben. Die Bilderfolge, die ausnahmsweise einmal nicht Bestandteil eines Gebetbuchs oder eines Kalenders ist, betont anders als die gleichzeitigen Prunkhandschriften nachdrücklich die ländlichen Arbeiten. Selbst im Januar muß ein Mann mit der Spitzhacke aufs Feld, um den Boden aufzulockern.

Auch in Süddeutschland lebten solche eher spröden Monatsdarstellungen weiter. Sie sind etwa in den angesprochenen Kalenderholzschnitten maßgebend geblieben, die seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zunehmend in den Verkehr gebracht wurden. Die preisgünstigen Einblattdrucke verehrte man gern als Neujahrsgeschenk. Ein Exemplar dieser Immerwährenden Kalender aus der Zeit um 1475 geht auf den Wiener Astronomen, Mathematiker und Theologen Johann von Gmunde (um 1380-1442) zurück. Oberhalb des Festkalenders sind die klassischen Monatsbilder in gewohnter Weise angeordnet. Der Zyklus beginnt mit dem doppelköpfigen Janus beim Festmahl und weicht kaum vom standardisierten Kanon ab. Am Ende des Februars ist der Name des Autors vermerkt.

Seit ungefähr 1480 wurden daneben separate Kalender und Almanache gedruckt. Auf wenigen Seiten faßte man dort den Kalender mit den Festtagen, die Eigenheiten der Planeten, die vier Temperamente, die Natur der Sternzeichen und ihre Verbindung mit einzelnen Körperstellen, Aderlaß und Ernährungsvorschriften für jeden Monat in populärer Form zusammen. Eins der ersten Exemplare dieser volkstümlichen Kalender mit astrologisch-medizinischen Anmerkungen druckte Johann Blaubirer in Augsburg 1483. Die gereimten Vierzeiler dieses häufig nachgedruckten Rundbilderkalenders lauten beispielsweise:

"Genner byn ich genant
Trincken und essen ist mir wol bekant.
In disem monat ist nit gut
Von den Menschen lassen blut"

Oder unter dem Dezember-Bild, auf dem ein Ochse vor dem Schlachten betäubt wird, ist zu lesen:

"Mit wirsten und mit braten
Will ich meyn hauß wol beraten.
Also hat das iar ein end
Got uns in seyn ewigs reich send."

Die Monatsbilder dieser Frühdrucke, die schon aus Platzgründen einfach gehalten und konventionell waren, haben das Programm der Scheibenrisse Breus nur indirekt beeinflußt. Selbst aufwendige Varianten solcher Kalender wie der selbständige Prachtkalender des Nürnberger Briefmalers Albrech Glockendon von 1526 dürften Jörg Breu nur allgemein angeregt haben. Offenbar als reines Schaustück gedacht, sind die kleinformatigen Seiten mit Monatsbildern geschmückt, die an eine Holzschnittfolge des Nürnbergers Hans Sebald Beham anknüpfen. Vermutlich liegt der Nürnberger Druckgraphik wie den Sequenzen Glockendons ein gemeinsamer Prototyp aus dem Umkreis der Gent-Brügger Schule, möglicherweise aus der Bening-Werkstatt, zugrunde. Darauf deuten einige Motive wie zum Beispiel das Melken und Buttern im April, die Kahnfahrt im Mai oder das Flachsbrechen im November. In etwas anderer Ausführung hat Glockendon d. J. die Szenen an den Bordürenrändern des Kalenders in einem Stundenbuch wiedergegeben, das er 1535 für Herzog Wilhelm I. von Bayern schuf.

Aus demselben Formen- und Motivvorrat schöpfen die Miniaturen im Stammbuch der Familie Fugger. Vielleicht hat Jörg Breu d. J. gegen Mitte des 16. Jahrhunderts dieses Ehrenbuch illustriert. Die bislang unveröffentlichte Monatsserie steht also vermutlich örtlich und zeitlich den Scheibenrissen und den vier großformatigen Monatsbildern am nächsten. Zusammen mit den oben genannten Folgen sowie den Scheibenrissen repräsentiert sie die Monatsbilder, wie sie damals in Nürnberg und Augsburg geläufig waren.

Das Januar-Bild (Wassermann) vereint zwei Szenen, die normalerweise nur alternativ, aber nicht gemeinsam dargestellt sind. Im Inneren des Hauses trägt eine Magd einem vornehmen Paar ein reiches Mahl auf, während sich im Hintergrund eine weitere Person am Kachelofen wärmt. Draußen vor der Tür sitzt ein alter Mann am offenen Feuer und sucht sich so gegen die Kälte zu schützen. Im Februar (Fische) setzen zwei Winzer Rebpfähle. Ein dritter schleppt weitere Stangen herbei. Ein Weg schlängelt sich zu einem Gehöft im Hintergrund. Obwohl der Buchmaler die Miniaturen auf den recht schmalen Randleisten des Ehrenbuches unterbringen mußte, hat er einige Mühe auf die Landschaft im Hintergrund verwandt. Im März (Widder) gehen zwei Bauern vor der Kulisse eines befestigten Dorfes wieder gleichzeitig zwei verschiedenen Beschäftigungen nach. Einer köpft mit einem Handbeil die Weiden, der andere mit dem Sälaken besorgt die Aussaat des Sommergetreides. Die April-Szene (Stier) ist ebenfalls zweigeteilt. Links kniet eine Magd und melkt eine Kuh, die vor einem Wassertrog steht. Rechts stößt eine ältere Frau den Süßrahm mit dem Stößel im Butterfaß. Neben beiden stehen irdene Rahmkrüge. Ein altes Wagenrad dient - ganz ähnlich wie in einem flämischen Stundenbuch um 1500- als Trockenständer für Kleidung und Geschirr. Im Mai (Zwillinge) vergnügt sich ein Paar auf einer Kahnfahrt. Neben dem Fährmann sitzt noch ein Narr im Boot, der dem Paar mit der Linken einen Pokal reicht und mit der Rechten einen Mühlstein (?) hinter seinem Rücken verbirgt. Verbunden ist dieses Motiv mit einer Badeszene: Ein zweites Paar genießt die Badefreuden, wobei der Mann sich am Bootsrand festzuhalten versucht. Im Juni (Krebs) sitzen Bauer und Bäuerin bei der Schafschur.

Die Heumahd im Juli (Löwe) geht wie gewohnt arbeitsteilig vor sich: Die Männer mähen das Gras mit der Sense, zwei Frauen harken es mit den Rechen zusammen. Der August (Jungfrau) ist wie üblich der Kornernte vorbehalten. Ein Mann und eine Frau schneiden mit der Sichel das Getreide; andere Männer und Frauen lagern plaudernd und trinkend beim Vespermahl. Im September (Waage) pflügt ein Bauer den Acker mit einem Räderpflug, der von zwei Pferden gezogen wird, während der andere bereits die Wintersaat in die Furchen streut. Die Weinernte im Oktober (Skorpion) weicht wieder etwas von den Vorlagen ab: Ein Helfer kommt gerade aus dem Weinberg und bringt in seinem Tragekorb die frischen Trauben. In einem Kelterbottich scheint ein anderer mehr vom frischen Most zu probieren als seine Arbeit zu tun. Ein dritter hat des Guten schon zuviel genossen und muß sich übergeben. Rechts füllt ein weiterer Mitarbeiter den gekelterten Wein in die Fässer um. Im November (Schütze) wird Flachs verarbeitet - wieder ganz ähnlich wie auf den Monatsbildern Behams und Glockendons. Eine ältere Frau trennt an der Flachsbreche mit dem Brechhebel die trockenen Flachsstengel von den Holzteilen, während die jüngere Frau rechts mit dem Schwingscheit die Bündel zerklopft - auf den Vorlagen haben sich alt und jung die Arbeit umgekehrt aufgeteilt. Möglicherweise inspizieren der Gutsherr und ein Bauer die Arbeit der Frauen. Die Säcke im Hintergrund sind mit Flachsbündeln gefüllt. Der Dezember (Steinbock) ist wie üblich der Monat des Schweineschlachtens. Mit der stumpfen Seite des Beils soll das herankommende Schwein gerade betäubt werden. Die Frau links mit dem langstieligen Eisentiegel wartet darauf, das Blut nach dem Abstechen aufzufangen.

Die Monatsbilder im Ehrenbuch der Fugger orientierten sich also an den gängigen, flämisch beeinflußten Nürnberger und Augsburger Vorlagen, die sie im Januar oder bei der Kahnfahrt im Mai recht originell abwandeln. Der wesentliche Unterschied gegenüber vergleichbaren früheren Bildfolgen liegt aber nicht in der Ausführung der einzelnen Monatsbilder, sondern in ihrer Funktion und in ihrer Stellung in der Handschrift. Die Bilder sind nämlich nicht mehr einem Kalender zugeordnet, sondern werden als reine Ziermotive verwandt. Sie spiegeln damit einen Grundzug der Entwicklung dieses ikonographischen Themas im 15. und 16. Jahrhundert wider, den Weg zu einer selbständigen Bildgattung. Ansätze dazu sind schon in den blau-weißen Terrakotta-Rundscheiben zu fassen, die Luca della Robbia um 1450 für die Decke des Studierzimmers Piero de' Medicis in Florenz schuf. Wer nun an diesem Machtzentrum der europäischen Hochfinanz mit einer höfisch-patrizischen Grundtendenz der Monatsdarstellungen rechnet, wird überrascht. Der Zyklus im ehemaligen Palazzo Medici zeigt ausschließlich Landarbeiten, läßt sogar einerseits spezifisch italienische Szenen wie die Weinkelter vermissen und fügt andererseits für Italien untypische wie das Pflügen im August hinzu.

Gegen Mitte des 16. Jahrhunderts werden die Monatsbilder nicht nur in Malerei und Graphik, sondern verstärkt auch im Kunstgewerbe als eigenständiges Motiv beliebt. Sie erscheinen etwa - wie in Augsburg 1557 - auf Spielsteinen, vorzugsweise aber auf Tellern und Schüsseln. Ein frühes und absonderliches Beispiel bieten Holzteller aus der Zeit um 1540, die sich in Alkmaar und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg erhalten haben. Angeblich wurden die Teller, nachdem man von ihnen gegessen hatte, umgedreht, und jeder Gast konnte sich dann über die Monatsbilder und die sinnigen oder auch derben Sprüche amüsieren oder ärgern. Auf dem Juni-Teller (Brachmonat) heißt es etwa: "Von Schäflein kriegen wir Nahrung und Kleidung; dafür müssen wir Gott den Allmächtigen ehren". Im Juli (Heumonat): "Das Heu ist gut, wenn es rechtzeitig gemäht wird; die Frauen sind gut, wenn sie rechtzeitig befriedigt werden". Zum September ist vermerkt: "Wein keltern ist große Mühe, aber Wein trinken ist gute Medizin". Der Oktober-Spruch lautet: "Die Hoffnung, daß ich noch mähen werde, läßt mich das Korn in die Erde säen."

Ein außergewöhnlicher Monatszyklus ist auf der astronomischen Uhr im Dom zu Münster zu sehen, die 1540-1542 entstanden ist. Unter dem großen Uhrwerk befindet sich das Kalendarium, das den Lauf von Sonne und Mond sowie der Planeten und die Bewegung des Fixsternhimmels abbildet. In der Mitte sind um die Figur des Apostels Paulus, des Dompatrons, medaillonförmige Monatsbilder gruppiert, die Ludger tom Ring 1542 ausführte. Unter den zwölf mehrfigurigen Szenen, die teils in städtischem Milieu spielen, stehen lateinische Monatssprüche, die zusammen mit den Bildern einen norddeutschen Traditionsstrang repräsentieren. Sie lauten (in deutscher Übersetzung):

"Januar liebt denWein und trinkt schmausend am häuslichen Herde.
Frierend schließt Februar dann alle Flüsse mit eisiger Decke. 
Darauf beschneidet der März unsere Reben und furchet die Felder.
Blütenschmuck bringt hervor der April, denn er öffnet das Erdreich.
Quelle und grünend Gebüsch sind im Maien der Zunder der Liebe.
Juni bringt unter die Schere die Scharen der springenden Schafe. 
Nährendes Heu unserem Viehstand gewährend, mäht Juli die wiesen. 
Und das geschnittene Korn von den Feldern bringt dann der August heim.
Fleißig gepflügten Furchen vertraut der September die Saat an.
Dann liest Oktober befriedigt zusammen die goldreifen Trauben.
Jedermanns Freude ist groß, wenn November ihm schlachtet sein Schweinchen. Holz für den häuslichen Herd siehst du spalten im Wald den Dezember". 
 
 

Zum Vergleich mit den großen Augsburger Monatsbildern bieten sich allerdings eher die Monatsszenen an, die Hans Wertinger gegen 1530 malte. Die Tätigkeiten der Bauern hat er in ihrer ganzen Vielfalt und in bunten Szenen dargestellt: etwa das Dreschen in der herrschaftlichen Scheune, das Pflügen im September und insbesondere das Schweineschlachten im Dezember, das recht originell in einzelnen Schritten vom Einfangen des Schweins bis zum Wurstverkauf geschildert wird. Landschaft und Hintergründe sind ebenfalls recht detailliert wiedergegeben. Doch die Akzente liegen - anders als bei den Monatsbildern aus Augsburg - eindeutig auf den traditionellen Landarbeiten. Zudem sind Wertingers Gemälde, die vermutlich für eine Wandvertäfelung vorgesehen waren, nur etwa 30 x 40 cm groß. Die Monatsarbeiten Wertingers sind also allenfalls in bezug auf die szenische Darbietung und die Landschaftsdarstellung mit den Augsburger Monatsbildern vergleichbar. Die Vergleichsstücke zeigen freilich einmal mehr, wie beliebt das Bildprogramm vor und nach 1500 in Süddeutschland gewesen ist.

Außerdem haben die Monatsbilder aus dem Fuggerschen Ehrenbuch wie auch die Holzteller in Nürnberg oder die Bilder Wertingers noch etwas mit den Scheibenrissen Breus gemeinsam: die Unabhängigkeit von einem religiösen, astrologischen oder anderen Kontext. Jörg Breu war also relativ ungebunden, konnte recht frei mit seinen Vorlagen verfahren und die Wünsche seiner Auftraggeber wie seine eigenen Ideen umsetzen. Nach dem Blick auf die französische, flämische und deutsche Tradition wird erst so recht deutlich, wie erstaunlich originell er doch seine Aufgabe gelöst hat.

Selbstverständlich hat sich auch Breu der tradierten Bildelemente bedient. Aber eigentlich entsprechen nur die Erntemonate Juni (Heumahd) und Oktober (Weinlese) und vielleicht noch der Februar dem ursprünglichen Kanon der ländlichen Monatsarbeiten. Wichtige Feldarbeiten wie die Aussaat, das Pflügen, das Flachsbrechen oder das Dreschen sind ausgespart, obwohl auf den Rundscheiben - wie vor allem auf den Gemälden - genügend Platz zur Verfügung gestanden hätte. Die meisten Szenen sind in der Welt der städtischen Oberschicht und des Adels angesiedelt. Im einzelnen werden dabei die althergebrachten ikonographischen Versatzstücke entweder in den Hintergrund gedrängt, auf neue Weise zusammengestellt oder ganz zugunsten einer neuen Lösung aufgegeben. Beispiele für die erstgenannte Methode sind etwa die Darstellungen des Januar, März, April, Mai und Juli. Im Januar finden sich zwar wie gewohnt hohe Herrschaften zum Festmahl zusammen, und die Frau, die sich am Kachelofen wärmt, gehört ebenfalls zum Standardprogramm, aber das Tric-Trac-Spiel der beiden Männer im Vordergrund und der Ausblick auf den weitläufigen städtischen Platz mit dem Brunnen, der Schlittenfahrt und dem Defilee der (Turnier?) Reiter gibt der Szenerie ein anderes Gepräge. Im März werden wie sonst auch Bäume gefällt und Äste beschnitten, doch nicht so recht ins gewohnte Bild passen der dominante Patrizier im Vordergrund, der Fischverkauf (im Sternbild der Fische!), der Versehgang eines Priesters und die städtische Kulisse zu der ausgesprochen ländlichen Hauptszene. Etwas anders liegt der Fall im April: Nicht der schloßartige Landsitz, nicht die Kahnpartie oder die spielerisch-amourösen Kontakte der jungen Leute sind, verglichen mit der ikonographischen Tradition, besonders auffällig, sondern schon eher die beiden Gruppen im Vordergrund: die Jäger mit dem erlegten Wild und der Flötenspieler mit seiner Dame. Das ausgelassene, heitere Treiben des April setzt sich im Mai fort: Das Maienbad spielt sich im Hintergrund ab, während im Vordergrund das Liebeswerben eines jungen Mannes und die sitzenden Kartenspieler etwas aus dem Rahmen fallen. Ähnlich ist die Kornernte im Juli - normalerweise die Hauptszene - gegenüber der Wachteljagd und der Reiherbeize ins zweite Glied verbannt, die Jäger in ihrer schmucken Aufmachung verdecken fast die einfach gekleideten Schnitterinnen.

Bei den restlichen Monaten ist die Grenze zu einer neuen ikonographischen Lösung schon überschritten: Das Fest der Bauern im August ist zwar ebensowenig neu wie das Anfertigen der Weinfässer durch die Böttcher, aber selten sind diese Vorgänge auf diese Weise zusammengestellt und mitten in der Stadt angesiedelt. Daß die Vorbereitung der Fässer - wie später auf den Monatsbildern - so plakativ herausgestellt wird, könnte eine Reminiszenz an italienische Verhältnisse oder Vorlagen sein. Unzweifelhaft neue Bildideen sind für die letzten drei Monate des Jahres verwirklicht worden: Im Oktober verkaufen Bauern einem Patrizier und dessen Frau in deren Haus Federvieh und andere ländliche Produkte. Das Herankarren und Stapeln von Holz für die Wintermonate ist lediglich in einer Nebenszene angedeutet. Das Markttreiben, der Umtrunk, das Feilschen und Spielen vor der Kulisse des Augsburger Rathauses und des Perlachturmes ist eine vollends selbständige Version für den Monat November. Das Gleiche gilt für den Auszug der Ratsherren im Dezember; nur das Schlachten des Schweins im Hintergrund erinnert noch an die traditionelle Monatsszene.

Diese Bildauswahl, insbesondere das städtisch-bürgerliche Ambiente, ist sicher kaum ohne das Vorbild der flämischen Buchmalerei zu erklären, aber einer identifizierbaren flämischen oder deutschen Vorlage oder einem bestimmten Traditionsstrang ist sie anscheinend nicht verpflichtet. Vielleicht hat man Breus Bildfolge auch deswegen so häufig kopiert, weil sie so neuartig war.

Originell sind ohne Frage auch die Augsburger Monatsbilder, obwohl sie im wesentlichen nach den Motiven der Scheibenrisse gemalt worden sind. Neu waren die Verteilung der Monate auf vier großformatige Gemälde, der Eindruck prallen Lebens, hervorgerufen durch die vielen dichten Menschengruppen, die zusätzlichen oder noch stärker betonten Augsburger Bezüge wie etwa die Wappen des Januar-Bildes und der Perlachplatz im Dezember, und schließlich ein völlig neues zentrales Motiv: das Turnier im Februar und März. Die Einzelszenen spielen vor einer breit ausgemalten Landschaft, werden aber noch nicht von ihr beherrscht, wie man es später bei den eher stimmungsvollen Jahreszeiten-Bildern Pieter Brueghels beobachten kann.

Die Anregungen für die großzügige Ausführung und Präsentation der Bildersequenz dürfte aus Flandern und Italien stammen, wo Themen wie die Monatsbilder schon im 15. Jahrhundert auf kostbaren Teppichen und Wandfresken dargestellt wurden. Ein beeindruckendes Beispiel sind etwa die Fresken im Salone dei mesi im Palazzo Schifanoia in Ferrara. Ganz anders ist das Thema auf Wandteppichen im Museo Sforzesco in Mailand umgesetzt. Die wertvollen und teuren Teppiche wurden 1503 vom Markgrafen Gian Giacomo Trivulzio in Vigevano in Auftrag gegeben und 1507 anläßlich der Feierlichkeiten zu Ehren König Ludwigs XIII. von Frankreich ausgestellt. Die früheste dieser großformatigen Monatsdarstellungen, die als repräsentativer Wandschmuck in Privaträumen angefertigt wurden, ist zweifellos der Freskenzyklus im Adlerturm des Kastells Buonconsiglio in Trient. Um 1400 hat der Bischof von Trient, Georg von Liechtenstein, die Wände des Turmzimmers mit Monatsszenen ausmalen lassen. In den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts wurden sie im Auftrag des Kardinals Bernhard von Cles restauriert und teilweise übermalt. Manches haben sie mit der späteren Augsburger Lösung gemein: die Fülle der Einzelszenen, die auf den ungefähr 3 m hohen und 2 m breiten Monatsbildern untergebracht sind, die Anordnung der Monate und ihre Bezeichnung auf kleinen Schildern oder auch den breiten Raum, den die sich verändernde Landschaft einnimmt, die zugleich die Monate miteinander verbindet. Im Januar ist erstmals in der Geschichte der Malerei eine verschneite Winterlandschaft unter einem wolkenverhangenen Himmel zu sehen, die von der Burg des Auftraggebers, Schloß Stenico, beherrscht wird. Als Leitmotiv dienen wie üblich die Landarbeiten im Rhythmus des Jahres. Aber der beste Platz ist auf den meisten Bildfeldern der Welt des Adels reserviert. Wie auf einem Bilderstreifen ziehen sich im Vordergrund höfische Vergnügungen und Zeitvertreib durch die Monatsszenen: von der Schneeballschlacht im Januar über die Landpartien im April und Mai, die Falkenjagd im September bis hin zur Bärenjagd im November. Die Verflechtung der beiden Lebenskreise erinnert an die oben erwähnten Kalenderbilder im Stundenbuch des Duc de Berry, das etwa zehn Jahre später entstanden ist. Ähnlich wie hier Landvolk und Adel, wirken auch später auf den Augsburger Bildern Bauern und Bürger zusammen. Geradezu an einen direkten Einfluß läßt die Februar-Szene denken. Nur in Trient und Augsburg beherrscht das Turnier so dominant eine ganze Monatsszene. Anregungen könnten also sowohl von Einzelszenen wie von der Gesamtkonzeption der Fresken im Adlerturm ausgegangen sein. Formal unterscheidet sich freilich die Augsburger von der Trentiner wie von anderen italienischen und flämischen großen Darstellungen wieder dadurch, daß die einzelnen Monate nicht streng durch Säulen oder andere Gliederungselemente voneinander getrennt sind, sondern ungeachtet der aufgemalten Monatsnamen eher ein einheitliches Ganzes nach Art der Jahreszeiten-Bilder anstreben.

Wie die Parallelen auch zu deuten sind - sicher ist jedenfalls, daß man in Augsburg die Fresken gut gekannt hat. Die Leiter und Teilhaber der Augsburger Handelsfirmen machten häufig auf dem Weg nach Venedig in Trient Station. Anton Fugger besuchte die Stadt unter anderem 1533 und stand in den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts in engen Geschäftsbeziehungen mit dem Kardinal Bernhard von Cles, dem Bischof von Trient. So ließ er für den Kardinal zwei goldene Ketten in Augsburg anfertigen, vermittelte den Kauf und Transport einer Folge von Antwerpener Wandteppichen, die Kardinal Bernhard von Cles 1531 in Köln für ein Turmgemach des Castello di Buonconsiglio in Trient in Auftrag gab und für die Hans Baumgartner in Augsburg 1531 an Joris Lickow in Antwerpen eine Geldsumme überwies. Im Juli 1533 erhielt Anton Fugger von dem Kirchenfürsten 200 Gulden für einen Bronzebrunnen im Castello di Buonconsiglio, den Pankraz Labenwolf in Nürnberg gegossen hatte. Möglicherweise war der Maler Jörg Breu d. J. an der Renovierung eines Raumes im Falkenturm der genannten Trentiner Burg beteiligt, der zu jener Zeit mit Jagdszenen ausgemalt wurde.

Insgesamt gesehen bleiben die Augsburger Monatsbilder einem mehr oder weniger festen, über Jahrhunderte hinweg überlieferten Bildprogramm verhaftet. Sie künden daher nicht von den großen Ereignissen ihrer Entstehungszeit: von den Kaiserbesuchen und den großen Reichstagen in Augsburg, von den Bauernkriegen und den innerkirchlichen Auseinandersetzungen der Reformationszeit oder von der Wirtschaftskraft der Fugger und Welser. So weit geht der freie Umgang mit dem Thema nicht, das nach wie vor von der Fiktion einer heilen, harmonischen, sozial ausgewogenen Welt bestimmt ist. Aber innerhalb des vorgegebenen Rahmens sind die Scheibenrisse und Monatsbilder erstaunlich originell. Sie nehmen die traditionellen Motive der Monatsbilder auf, ergänzen und ersetzen sie hier und da durch städtische und spezifisch Augsburger Themen und präsentieren die neue Version in der ungewöhnlichen Form großformatiger Wandgemälde.

Zur Startseite