Michael Mathias Prechtl und seine Heimatstadt Nürnberg



 
 


Michael Mathias Prechtls Leben weist viele Berührungspunkt zur Geschichte seiner Heimatstadt Nürnberg auf. Prechtl wurde 1926 in lediglich 60 km Entfernung von Nürn berg in Amberg in der Oberpfalz geboren. Im Nationalsozialismus aufgewachsen, musste er 1943 siebzehnjährig als Flakhelfer einer Flugabwehrbatterie in Nürnberg mit ansehen, wie die Stadt in Schutt und Asche gebombt wurde.




Kleine Welt (Nürnberger Bilderbuch, S. 5)

 
 

Nach seiner Heimkehr aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft zog es Prechtl wieder nach Nürnberg - allerdings nur mehr oder weniger freiwillig. Mit nur geringem Kapital ausgestattet und dem Willen Kunst zu studieren, wählte er 1950 das preisgünstigere Nürnberg als Studienort.

Besonders das Stadtkind Albrecht Dürer war Prechtl nun ein Vorbild, was den Künstler 1963 zu seinem Engagement als stellvertretender Vorsitzender in der Nürnberger Dürer Gesellschaft brachte. Prechtl beschäftigte sich in seinem Schaffen allerdings nicht nur über Dürer mit der Nürnberger Stadtgeschichte. V. a. in dem 1969 - 1970 von ihm illustrierten Nürnberger Bilderbuch findet sich in seinen Bildern eine zeittypisch kritische Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte.

 
 


Nürnberger Brunnen Gockelreiterla (1970)


Prechtl lebt und wirkt bis heute in Nürnberg. Neben zahlreichen Ehrungen der Stadt (u. a. 1959 Kulturförderungspreis, 1974 Kulturpreis) hat der Künstler bleibende Spuren im Stadtbild hinterlassen. So illustrierte Prechtl 1961 etwa das Wandbild Gesundbrunnen im Klinikum Nürnberg und 1970 den Keramikbrunnen Gockelreiterla für das städische Spielzeugmuseum. 1987 erteilte schließlich der Nürnberger Stadtrat Prechtl einen Vertrauensauftrag zur Ausmalung des Historischen Rathaussaals.
Nachdem er jedoch 1989 seine ersten Entwürfe öffentlich im Rathaus präsentiert hatte und dabei sein Werk massiv angegriffen wurde, zog sich der Künstler von diesem Auftrag zurück.

Dirk Mellies

 
 

Stadtchronik Nürnbergs - illustriert u. a. mit Prechtls Bildern aus dem Nürnberger Bilderbuch