Johann Wolfgang von Goethe
(Dichter, Regierungsbeamter in Weimar)

* Frankfurt am Main, 28.8.1749, + Weimar, 22.3.1832
Nach dem Jura-Studium an der Universität Leipzig 1765 - 1768 und 1770/ 1771 in Straßburg arbeitete er eine Zeit lang als Advokat, dann als Praktikant am Reichskammergericht. 1775 wurde er an den Weimarer Musenhof geladen, wo er zum hohen und einflussreichen Staatsbeamten emporstieg. Die bekannte Italienreise fand 1786 - 1788 statt.
Am Weimarer Hof lernte er u. a. Schiller, C. W. Wieland und Herder kennen. Er bildete den literarischen Mittelpunkt nahezu der meisten zeitgenössischen Dichter und Schriftsteller. Dazu war er auch mit den Politikern der Zeit bekannt (Treffen mit Napoleon 1808). Sein Schaffen spiegelt im Kleinen die Entwicklung der Literatur um 1800 wider. Sein Frühwerk fällt in die Phase des Sturm und Drang, einige seiner Arbeiten sind romantisch geprägt, sein Hauptwerk schuf jedoch überhaupt erst den Stil der Weimarer Klassik.
Zu erwähnen sind auch Goethes Frauenbekanntschaften, worunter v. a. Friederike Brion, Charlotte von Stein, Christiane Vulpius und Ulrike von Levetzow als seine Musen in die Geschichte eingegangen sind. In seinen letzten Lebensjahren wurde Goethe von seinem Sekretär J. P. Eckermann unterstützt.

Werke (Auswahl): Die Leiden des jungen Werthers (1772, Neufassung 1787); Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (1773); Egmont (1778); Iphigenie auf Taurus (1779); Torquato Tasso; Italiänische Reise (2 Bände, 1816-1817; 3 Bände 1829); Reineke Fuchs (1794); Wilhelm Meisters Lehrjahre (1796); Faust I (1808); Zur Farbenlehre (2 Bände, 1808-1810); Die Wahlverwandtschaften (2 Teile, 1809); Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (3 Teile, 1811-1814; Teil 4 1833); Die Campagne 1792. Belagerung von Mainz (1822); Trilogie der Leidenschaft (1827); Wilhelm Meisters Wanderjahre (1836); Faust II (1836). Dazu schuf Goethe auch mehrere Hymnen (Prometheus, Ganymed), die v. a. in die Frühphase seines Schaffens fielen.