Christian Friedrich Hebbel
(Dichter)

*Wesselsburg, 18.3.1813, + Wien, 13.12.1863
Hebbel war der Sohn eines Tagelöhners und kam erst im Laufe seiner Jugend nach dem Tod seines Vaters über Diensttätigkeiten im Hause des Kirchenvogtes Johann Jakob Mohr zu einer höheren Bildung. 1829 - 1832 erschienen von ihm erste Gedichte in kleineren Zeitschriften. Über die Bekanntschaft mit der Schriftstellerin Amalie Schoppe wurde ihm 1836 - 1839 in Heidelberg und München das Studium von Jura, Geschichte, Literatur und Philosophie ermöglicht.
Ab 1839 wurde er über seine Beziehung zu der Putzmacherin Elise Lensing finanziell unterstützt. 1845 heiratete er in Wien die Schauspielerin Christine Enghaus. Hebbel war ab 1841 v. a. als Dramaturg tätig, der von der literarischen Richtung des Realismus geprägt war. Bekannt ist v. a. sein bürgerliches Trauerspiel Maria Magdalene, das sich gegen Schillers Kabale und Liebe wendet. Neben den Dramen schuf Hebbel auch lyrische Arbeiten und verfasste mehrere Novellen.

Werke: Judith (1841); Gedichte (1842); Mein Wort über das Drama (1843); Genoveva (1843); Maria Magdalene (1845); Der Diamant (1847); Neue Gedichte (1848); Herodes und Mariamne (1850); Schnock. Ein niederländisches Gemälde (1850); Julia (1851); Ein Trauerspiel in Sicilien (1851); Agnes Bernauer (1852); Erzählungen und Novellen (1855); Michel Angelo (1855); Gyges und sein Ring (1856); Gedichte (1857); Mutter und Kind (1859); Die Nibelungen (2 Bände, 1862); Demetrius (1864). Aus dem Nachlass veröffentlicht wurden seine Tagebücher (2 Bände, 1885-1887).