
* Waltershausen,
25.7.1761, + Berlin, 12.5. 1843
geb. Marschalk von Ostheim
Charlotte von Kalb wird 1783 nach dem Tod ihres Bruders mit dem in
französischen Diensten stehenden Offizier Heinrich von Kalb verheiratet,
nachdem ihre Schwester schon ein Jahr vorher mit dem älteren Bruder
von v. Kalb vermählt worden ist. Da die Ehen v. a. aufgrund des Vermögens
der beiden Kalb-Schwestern geschlossen worden waren, verlief die Ehe
von Charlotte v. Kalb eher unglücklich.
1784 lernte sie Schiller kennen, den sie in die höhere Gesellschaft
einführte. Ihre schwärmerische Verehrung wurde jedoch von ihm nicht
mit Gleichem beantwortet. Freundschaften schloss sie 1793 und 1794
mit Hölderlin, der als Hauslehrer für einen ihrer Söhne in ihrem Haushalt
lebte, ebenso wie mit Jean Paul, der sie in seinem Titan in
der Figur der Linda abbildete.
Ihr umfangreiches Vermögen wurde durch einen Prozess ihres Gatten
bis 1804 nahezu vollständig aufgebraucht. Heinrich von Kalb erschoss
sich 1806 und ließ Charlotte von Kalb alleine in Berlin, wo sie nun
in ärmlichen Verhältnissen lebte. 1820 erblindete sie aufgrund eines
Augenleidens und bekam von der Prinzessin Marianne von Preußen eine
Wohnung im königlichen Schlosse von Berlin zugeteilt, wo sie auch
ihren Roman Cornelia und ihre Memoiren Charlotte diktierte.
Werke:
Cornelia (1851 herausgegeben); Charlotte (1851 hrsg.).