Die Barrikade. Blatt 3 aus der Mappe Tod und Auferstehung
Otto Dix (1891–1969), Dresden 1922
Radierung; 27,6 x 34,6 cm
Berlin, Deutsches Historisches Museum

 

Aus der Perspektive von 1922 gestaltete Otto Dix die revolutionären Ereignisse von 1918 und ihr Scheitern. 1922 stand fest, dass die Revolution nicht ihr eigentliches, von vielen ihrer Teilnehmer vertretenes Ziel erreicht hatte: Den Aufbau eines Arbeiter- und Bauernstaates nach sozialistischem Vorbild. Stattdessen war eine parlamentarische Demokratie entstanden, überschattet von blutigen Straßenkämpfen, Aufständen und politischen Morden. Insofern kann Die Barrikade auch als eine Zustandsbeschreibung der frühen Weimarer Jahre gelesen werden. Dix war Mitbegründer der „Dresdner Sezession – Gruppe 19“, einer Künstlergruppe, die „Wahrheit – Brüderlichkeit – Kunst“ zu ihren „Hauptgrundsätzen“ erhoben hatte, wie es im Gründungsstatut hieß.