Das Gemäde ist unvollendet. Es wurde von J. C. Dahl aus Friedrichs Nachlaß erworben und 1903/04 von Dahls Sohn Siegwald von der Osloer Nationalgalerie angekauft. Es ist eines der letzten Gemälde, an denen Friedrich gearbeitet hat. Der unfertige Zustand zeigt sich besonders darin, daß an manchen Stellen die Farbe so dünn aufgetragen ist, daß man die darunterliegende Vorzeichnung sehen kann. Friedrichs lasierende Malweise ist sehr gut erkennbar, wir haben sozusagen eine Momentaufnahme während des Entstehungsprozesses vor uns. Bei diesem Gemälde hat der Künstler mit einer strengen Flächenaufteilung und klaren Linienwirkungen gearbeitet, dennoch hat die Landschaft eine gewisse Offenheit und Freiheit. Sie zeigt auch keine Figuren oder ins Auge fallende symbolische Elemente. Gleichwohl hat Helmut Börsch-Supan das Gemälde allegorisch gedeutet: Er sieht eine religiöse Botschaft des Bildes mit Gewicht auf dem Gegensatz zwischen Erden- und jenseitigen Leben; das dunkle Fichtenwäldchen im Mittelgrund sei die Grenze zwischen beiden, also der Tod.
Kat.-Nr. 452: Caspar David Friedrich, (Gebirgs-)Landschaft im Riesengebirge, ca. 1835, Öl auf Leinwand, 73 x 103 cm (Oslo, Nasjonalgalleriet)
Obgleich von bescheidenen Ausmaßen, ist diese Gebirgslandschaft des Norwegers Dahl eine seiner monumentalsten. Das Motiv stammt von den tiefer gelegenen Gebirgsgebieten nahe Dahls Geburtsstadt Bergen. Im Hintergrund kann man übrigens die Stadt schimmern sehen. Im Gegensatz zu dem, was bei Caspar David Friedrich die Regel ist, hat Dahl Volumen und Stofflichkeit der Natur besonders hervorgehoben. Wo die harten Felskuppen mit ausgehöhlten Talzonen abwechseln, hat die Darstellung fast skulpturale Wirkung. Weiter wird eine dramatische Wirkung mit Hilfe von akzentuierten Kontrasten von Hell und Dunkel erzielt, entstanden durch die rasch wechselnden Wetterverhältnisse. Wie Wellen von Westen kommen die Wolken von der Küste heran, setzen sich zwischen den Felskuppen fort und lösen sich in einem unruhigen Spiel von Licht und Schatten wieder auf.
Kat.-Nr. 453: Johan Christian Dahl, Vom Lyshorn, 1836, Öl auf Leinwand, 41 x 50,5 cm (Oslo, Nasjonalgalleriet)
  Der Norweger Eckersberg studierte in Düsseldorf bis 1848. Seine Lehrer waren Johann Wilhelm Schirmer und sein Landsmann Hans Gude, der ihn besonders beeinflußte. Die Brautfahrt auf dem Hardangerfjord ist eine Abwandlung des bekannten Themas der beiden ›Düsseldorfer‹ Norweger Hans Gude und Adolph Tidemand, das diese zwischen 1847 bis 1853 insgesamt siebenmal variiert haben. Dieses als national empfundene Motiv erfreute sich großer Beliebtheit und wurde auch als Lithographie vertrieben.
Kat.-Nr. 468: Johan Fredrik Eckersberg, Brautfahrt auf dem Hardangerfjord, 1865, Öl auf Leinwand, 112 x 163 cm (Stockholm, Nationalmuseum)