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Die dänischen
Schlachtengemälde aus den Kriegen um Schleswig und
Holstein hatten ironischerweise deutsche Vorbilder. Sonne
studierte 1829 bis 1831 in Berlin und München. In Berlin
suchte er die Schlachtenmaler Franz Krüger und Karl
Wilhelm Kolbe auf; in München waren Peter von Hess und
Peter Cornelius unter seinen Lehrern an der
Kunstakademie. Dänische Kunsthistoriker sind der
Auffassung, Sonne sei besonders in der Wahl seiner Themen
klar von Peter von Hess und Wilhelm von Kobell
beeinflußt, deren Kriegsmalerei sich zu einer
Kombination aus zeitgenössischer Landschafts-, Genre-
und Schlachtenmalerei entwickelte: die Landschaft wird in
den Kriegsszenen stark hervorgehoben und zeigt
topographische Genauigkeit. Dazu kam der Einfluß der
Landschaftsmalerei der deutschen Romantik. |
Kat.-Nr. 273:
Jørgen Sonne, Der Morgen
nach der Schlacht bei Idstedt am 25. Juli 1850,
1876, Öl auf Leinwand, 79,5 x 135 cm (Kopenhagen,
Statens Museum for Kunst) |
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Jede Kompanie
der für den Krieg von 1864 zu Regimentern erweiterten
dänischen Infanterie-Bataillone besaß zwei kleine
Fahnen, Danebrogs genannt. Danebrog bedeutet
wörtlich Dänentuch und war das nationale
Identifikationssymbol der Dänen. Seit 1854 war der
Danebrog offizielle Staatsflagge. Seine
historischen Ursprünge reichen bis ins frühe
Mittelalter zurück. Der Legende nach fiel während der
Schlacht von Reval 1219, deren Ausgang für die Dänen
eine Zeitlang ungewiß war, nach einem Gebet ein weißes
Kreuz auf rotem Grund vom Himmel und begründete den Sieg
der Dänen über die Esten. |
Kat.-Nr. 267:
Danebrog der 2. Kompanie vom 9.
Infanterie-Regiment, Dänemark, 1864, erbeutet von der
10. Kompanie des Brandenburgischen Füsilier-Regiments am
18. April 1864 bei Düppel, Baumwolle,
60 x 71,5 cm (Berlin, Deutsches Historisches Museum) |