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Mit der
Gründung von Schwedens erster Zündholzfabrik im Jahre
1844 in Jönköping etablierte sich eine Industrie, die
schon bald über die Landesgrenzen hinaus große
Anerkennung erlangen sollte. Zunächst konzentrierte sich
die Produktion auf die Herstellung von
Phosphorzündhölzern. Um jedoch die damit verbundenen
Gefahren zu vermeiden, wurden im Laufe der Zeit
phosphorfreie Zündhölzer entwickelt, die an einer
amorphen phosphor-beschichteten Reibefläche anzuzünden
waren. So entstanden die schwedischen
Sicherheitszündhölzer, die nach einer nochmaligen
Verbesserung 1855/56 zunehmend Erfolg im In- und Ausland
hatten. Der Export wurde schon 1850 aufgenommen,
zunächst über eine Londoner und 1867 dann auch über
eine Hamburger Firma, und so wurden die Zündhölzer mit
der Zeit als Schwedenhölzer,
Allumettes Suedoises und Swedish
Matches immer populärer. 1855 waren schwedische
Zündhölzer auf der Weltausstellung in Paris zu sehen,
wo sie große Beachtung fanden. |
Kat.-Nr. 617:
Vier Zündholzschachteln
(München, Deutsches Museum) Patenterade Assurans Tändstickor,
Mäntsäla, 5,8 x 3,6, 1,8 cm, Allumettes
Suèdoises, 5,8 x 3,8 x 1,7 cm, Glødefri
Sikkerhedstændstikker,
1902, 5,8 x 3,8 x 2 cm, Feinste Salonzünder
ohne Schwefel, 6 x 3,8 x 1,9 cm
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Als in den
1840er und 1850er Jahren bei den meisten europäischen
Telegraphenanstalten das Morsesystem eingeführt wurde,
war dies anfangs von einem gewissen Widerstand begleitet,
weil der Morsecode statt Buchstaben eigene Zeichen
verwendete, deren Gebrauch eine spezielle Ausbildung
erforderte. Man versuchte daher vielerorts, die bereits
bekannten Drucktelegraphen so zu verbessern, daß sie
Buchstaben genauso schnell ausdrucken konnten wie
Morsezeichen. Der Hersteller von wissenschaftlichen
Instrumenten Christian Holberg Gran Olsen
(Kikkert-Olsen) experimentierte in seiner
Werkstatt in Christiania einige Jahre mit Verbesserungen
an dem Typendrucktelegraphen des Amerikaners Hughes von
1860. Für seine Erfindungen erhielt er große
internationale Anerkennung (u. a. die Goldmedaille auf
der Weltausstellung von 1878 in Paris), konnte sein
Produkt aber an keine Telegraphengesellschaft verkaufen,
nicht einmal in seiner Heimat. |
Kat.-Nr. 605:
Morseapparat, ca. 1890,
Siemens & Halske, Berlin, 20 x 26 x 28 cm (Oslo,
Siemens Norge AS) |
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Nachdem
Berzelius mit der Aufstellung seiner genauen
Atomgewichtstabellen Daltons Gesetz der multiplen
Proportionen bei der Bildung chemischer Verbindungen
bestätigt hatte, war es die logische Konsequenz, den
Aufbau chemischer Verbindungen in Formeln auszudrücken.
Für die Elemente benutzte er erstmals die
Anfangsbuchstaben der lateinischen Elementbezeichnungen.
Die Anzahl der Atome in einer Verbindung wurde durch
hochgestellte Zahlen ausgedrückt. Da er befürchtete,
daß seine Formeln zu lang und vielleicht auch zu
unübersichtlich werden könnten, führte er
Vereinfachungen in der Schreibweise ein: Als Zeichen für
eine Verdoppelung der Atome wurden diese durchgestrichen,
Sauerstoff wurde mit Punkten und Schwefel mit Kommata
dargestellt. Sein Prinzip, Elemente mit den
Anfangsbuchstaben der lateinischen Elementnamen und die
Verhältnisse der Atome mit Indizes zu bezeichnen, wird
noch heute angewandt. |
Kat.-Nr. 616:
Chemikalienflaschen mit Berzelius-Nomenklatur,
ca. 1830, Glas, H: 15,4, D: 6,6 cm (München, Deutsches
Museum) |