Die Geschichte des 20. Jahrhunderts lässt sich
anhand von Fotografien fast lückenlos dokumentieren.
Schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts begaben sich
sowohl Professionelle als auch Hobbyfotografen auf der
Suche nach Motiven durch Stadt und Land und hielten
die Zeit und ihre Zeitgenossen auf Glasplatten oder
Zelluloid fest. Das Deutsche Historische Museum besitzt
weit über eine Million Negative und Abzüge
aus zahlreichen Nachlässen von Fotografen, Bildagenturen
und Privatpersonen die in dieser Ausstellung in einer
Auswahl präsentiert werden.
Unter dem Titel ”Das XX. Jahrhundert. Fotografien
zur deutschen Geschichte 1880 bis 1990 aus der Sammlung
des Deutschen Historischen Museums” soll mit diesen
professionellen und privaten Aufnahmen ein Blick auf
die kleinen und großen Momente der deutschen Geschichte
des letzten Jahrhunderts geworfen werden, die - nicht
zuletzt mit Hilfe der Fotografie - bis heute große
Teile unserer Erinnerung bestimmen. Gezeigt werden unter
anderem Aufnahmen der Fotografenbrüder Otto und
Georg Haeckel, von Hermann Ventzke, des Pressefotografen
Willy Römer oder sozialdokumentarische Bilder von
Walter Ballhause. Zu sehen sind außerdem Fotografien
des Hitlerfotografen Heinrich Hoffmann, des für
die NS-Bildpropaganda tätigen Raumbild-Verlags
Otto Schönstein oder von Gerhard Gronefeld, der
sowohl die Kriegs- als auch die Nachkriegszeit mit eindringlichen
Bildern dokumentiert hat. Auch ausländische Fotojournalisten,
wie der Russe Jewgeni Chaldej oder die Amerikanerin
Lee Miller trugen das Ende und die Schrecken des Zweiten
Weltkrieges mit ihren Bildern in die Welt hinaus.
Für die Fotografie der deutschen Nachkriegszeit
in Ost und West mit ihren unterschiedlichen Entwicklungen
stehen in der Ausstellung unter anderem die Fotografien
von Will McBride, Michael Ruetz, Bernard Larsson, Barbara
Klemm, Jürgen Nagel oder Gerhard Gäbler.
Aber nicht nur die ”großen Fotografen”
haben Spuren der Erinnerung hinterlassen. Genauso eindrücklich,
wenn nicht sogar durch den persönlichen Bezug eindringlicher,
verhält es sich mit privaten Aufnahmen, welche
die Ausstellung in Form von Fotoalben in nahezu jedem
Abschnitt begleiten. Denn sowohl das private als auch
das offizielle Motiv ist ein kleines Spiegelbild der
vergangenen Zeit: mal amüsant oder kurios, mal
gewaltig und brutal, erschütternd oder sentimental.
Aus diesen Bildquellen öffnet sich dem heutigen
Betrachter ein ”deutsches Familienalbum”,
das einen Einblick in die großen und kleinen Ereignisse
der Geschichte und die kollektiven wie persönlichen
Erinnerungen der Deutschen im letzten Jahrhundert ermöglicht.
Fotoband zur Ausstellung
Edition Braus, 280 Seiten, 260 s/w (Douton)
und farbige Abbildungen
Preis im Museumsladen des DHM: 25 €
Link: Katalog
im Museumsladen des DHM
Vortrag
Vortrag „Archive unserer Erinnerung - Fotografien des XX. Jahrhunderts“
Maike Steinkamp, DHM, spricht im Auditorium des Pei-Gebäudes am
Mittwoch, dem 9. Juni, 18 Uhr.
Eintritt frei
MAGAZIN
Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums
Preis: 8,50 €
Link: Magazin
im Museumsladen des DHM
Link: Magazin
(.html)
Link: Bildarchiv
des DHM
Link: Bildarchivdatenbank
des DHM
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