5.3. Wichtige Begleiter seiner Expeditionen

 

 

 

Paul W. Spatz

 

 

Paul W. Spatz leitete die erste Expedition, an der Carlo von Erlanger teilgenommen hat. Er wurde am 30.11.1865 geboren und verbrachte seine Kindheit in der Nähe von Halle. Das Gymnasium verließ er nach einem tätlichen Angriff auf einen Lehrer. Mit 19 Jahren zog er ohne festes Ziel nach Nordafrika, wo er zoologische Objekte sammelte, mit denen er verschiedene berühmte Museen belieferte.

Wegen seiner Kenntnisse und jagdlichen Erfahrungen wurde er Reisebegleiter bei verschiedenen wissenschaftlichen Unternehmungen, unter anderem auch bei Carlo von Erlanger.

Im 1. Weltkrieg geriet er in französische Gefangenschaft und die Behörden verboten ihm den weiteren Aufenthalt in Nordafrika. Deshalb unternahm er weitere Reisen nach Kreta, Mauretanien, in den Senegal und nach Rio de Oro. 1931 veranstaltete er eine Gesellschaftsfahrt deutscher Ornithologen in Algerien und Tunesien, dieses Mal nicht auf Dromedaren, wie zuvor, sondern mit Reisebussen.

Spatz veröffentlichte eine ornithologische Zeitschrift und Tageszeitungen. Mit Lichtbild- und Rundfunkvorträgen konnte er seine Geldnot etwas verringern. Er starb am 4.Mai 1942 in Berlin. [1]

 

 

Carl Hilgert

 

Carl Hilgert begleitete Carlo von Erlanger auf den Reisen 1896/97 und 1899/1901 nach Afrika. Er war ein sehr guter Präparator und schuf die Voraussetzungen für die wissenschaftliche Auswertung der Erlanger-Sammlung.

Er wurde am 21.06. 1866 in Ingelheim geboren und war von Beruf zunächst Tüncher und Jagdaufseher. Durch seine Nähe zur Natur wurde er mit von Erlanger bekannt, der ihn neben Paul Spatz mit nach Afrika nahm. Seine Kenntnisse als Präparator erwarb sich Hilgert als Autodidakt.

Nach dem Tode Baron Erlangers reiste er mit E.Hartert und W. v. Rothschild nach Algerien. Auch sie verdankten ihm einen Teil ihrer Erfolge. Zusammen mit Otto Kleinschmidt arbeitete Hilgert an der Auswertung der Präparate Erlangers aus Afrika. 1908 gab er im Auftrag von Erlangers Mutter den „Katalog der Kollektion von Erlanger in Nieder-Ingelheim“ heraus. Weitere Veröffentlichungen folgten. Als Hilgert am 17.01. 1940 in Mainz starb, nahm er nach Ansicht seines langjährigen Freundes Otto Kleinschmidt ein reiches Wissen über die Fragen des Vogellebens unveröffentlicht mit ins Grab. [2]

 

   

 

[1] Lit. Verz. Nr. 7

[2] Lit. verz. Nr. 7