5.1. Rheinwasser-Untersuchungsstation
 

In einem Artikel der MAZ [1] wurde der Rhein als „die größte Kloake Europas“ bezeichnet. Um die zunehmende Verschmutzung des Rheinwassers zu über­wachen wurde am 13. August  1976 die erste Rheinwasser-Untersuchungs­station an der Theodor-Heuss-Brücke in Betrieb genommen, die ca. 2,4 Mio. Mark gekostet hat.

 

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Die Rheinwasser-Untersuchungsstation an der Theodor-Heuss-Brücke

 

Sie ist eine von mittlerweile sechs Stationen am Rhein. In ihr werden pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Temperatur, Trübung und Sauerstoffgehalt kontinu­ierlich gemessen, spezielle Biotests zur Feststellung von Chemikalien von Scha­densfällen der Industrie durchgeführt und Wasserproben eingefroren, um Be­weismittel gegen Verschmutzer zu haben. Aufgaben der Untersuchungsstation sind unter anderem bei akuter Gefahr durch Wasserverunreinigungen Alarm auszulösen und die Messwerte der EG-Fischgewässerüberwachung zu melden. Einige Werte sind an einer Schautafel neben einem kleinen Schauaquarium abzulesen.

Um festzustellen, ob Gifte und Chemikalien im Rhein sind, werden auch „Testfische“ benutzt. Die FAZ [3] berichtete von „Fischen auf der Rolltreppe“. De Versuchsfische wurden in einem mit Rheinwasser gespeisten Becken gehalten, wo sie gegen eine andauernde Strömung kämpfen mussten. Wenn sie den Kampf aufgaben, wurden sie in ein Erholungsbecken geschleust. Dadurch wussten die Beobachter, dass das Rheinwasser zu verschmutzt war. Die gleiche Methode wird heute immer noch verwendet.



[1] MAZ, 15.01.1976: Test-Fische trinken Gift im Rhein zuerst.

[2] LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT, Rheinwasser-Untersuchungsstation.

[3] FAZ, 14.08.1976: Computer, Tests und Fische auf der Rolltreppe.