Gebet eines Pferdes
Gib mir zu fressen, gib mir zu trinken, und sorg
für mich,
wenn des Tages Arbeit getan ist, gib mir Obdach,
ein sauberes Lager und eine breite Box,
sprich mit mir, oft ersetzt mir deine Stimme die Zügel,
sei gut zu mir und ich werde dir freudiger dienen und dich lieben.
Reiß nicht an den Zügeln, laß die
Peitsche, wenn es aufwärts geht,
schlage oder stoße mich nicht, wenn ich dich nicht verstehe,
sondern gib mir Zeit, dich zu verstehen.
Halte es nicht für Ungehorsam, wenn ich deine
Gebote nicht befolge,
vielleicht sind Sattelzeug und Hufe nicht in Ordnung.
Prüfe meine Zähne, wenn ich nicht fresse,
vielleicht habe ich einen kranken Zahn, du weißt, wie das
schmerzt.
Halftere mich nicht zu kurz und kupiere meinen Schweif nicht,
er ist meine einzige Waffe gegen Fliegen und Moskitos!
Und am Ende geliebter Herr, wenn ich dir zu nichts
mehr nütze bin,
lasse mich nicht hungern oder frieren und verkaufe mich nicht.
Gib mir nicht einen neuen Herrn,
der mich langsam zu Tode quält und mich verhungern läßt,
sondern sei gütig, mein Herr und Gebieter,
und bereite mir einen schnellen und barmherzigen Tod,
und dein Gott wird es dir lohnen, hier und im Jenseits.
Laß mich dies von dir erbitten,
und faß es nicht als unehrerbietig auf,
wenn ich es im Namen dessen tue,
der in einem Stall geboren wurde ......... Amen.
(Autor unbekannt)
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