Einsatz von Weidetieren im Reinhardswald

Heute ist die Hute aktueller denn je, weil Überlegun-gen angestellt werden, die Hutewälder durch Frei-schlag wiederherzustellen, und sie auch tatsächlich durch Beweidung wieder zu nutzen.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss vorher wissen-schaftlich erforscht werden, inwieweit sich diese Maßnahmen auf Flora und Fauna auswirken können.
Die wichtigsten Huteflächen befanden sich dort, wo heute Teile des Naturschutzgebietes Sababurg liegen, z.B. Urwald Sababurg, Täler der Holzape und Lempe, die Eichenhuteflächen und -alleen im Forstgutsbezirk Reinhardswald und Teile der Domäne Beberbeck. Hier befinden sich die breitkronigen, meist tiefbeasteten und freistehenden Eichen mit teilweise großem Stamm-umfang.
Die Anzahl der Bäume ist relativ konstant geblieben, lediglich das Alter und der Gesundheitszustand haben sich geändert.
Stark verändert hingegen haben sich der Tierbestand, die Art der Flächennutzung, Moos-, Kraut- und Strauchschicht, sowie das Umfeld.
Nur noch wenige Tierarten haben Einfluss auf die Strauch- und Krautschicht, nämlich nur noch Rotwild, Schwarzwild und Rehwild, da die frühere Nutzung durch viele Weidetiere nicht mehr besteht. Somit ist die Artenvielfalt und die Strukturvielfalt in der Strauch- und Krautschicht sehr stark zurückgegangen.
Durch den Einsatz von Weidetieren, wie Exmoor-Pony, Tarpan, polnischer Konik und Heckrinder, könnte sich die Vegetation und Artenvielfalt positiv verändern.
Dies belegen vergleichbare Untersuchungen für das Na-turschutzgebiet Hühnerfeld im Kaufunger Wald.
Eine Nutzung als Hutefläche kann dem Erholungs- und Fremdenverkehr, dem Naturschutz und der Kulturdenk-malpflege, der Jagd und der Landwirtschaft dienen. Zudem wäre sie eine Sicherung des wertvollen Kultur-erbes, vielleicht für die nächsten Jahrhunderte.


Im Hinblick auf die derzeitige BSE-Krise hoffen wir, dass die Bevölkerung und die zuständigen Behörden sich bereitwilliger als früher auf diese Art der Tierhaltung einlassen wird.

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