1327 |
Markgraf Ludwig der Ältere beglaubigt eine Schenkung des Berliner Bürgers Jordan Heckelwer (Heckelberg) für den Jakobs-Altar in der Nikolaikirche zu Berlin.
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1344 |
Markgraf Ludwig der Ältere verleiht Tylo von Hameln und Gyso von Schadewachten die von Hennig von Hameln, Bürger in Berlin, hinterlassenen Besitzungen.
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1481 |
Markgraf Johann weist den Rat von Berlin und Cölln an, die früher an Ulrich Zeuschel aus der Urbede (Steuer) gezahlten 29 Schock Groschen künftig an die Liebfrauengilde zu Berlin zu zahlen.
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1572 |
Leonhard Thurneysser zum Thurn, Alchemist, Astrologe, reisender Naturforscher und Quacksalber, unterschreibt in Berlin die Vorrede zu seinem Buch mit dem Titel "Pison".
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1607 |
Paul Gerhardt wird in Gräfenhainichen geboren. Der evangelische Pfarrer und Liederdichter war von 1657 bis zu seiner Amtsenthebung und dem Amtsverzicht 1666/1667 zweiter Diakon an der Berliner Nikolaikirche.
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1650 |
Der Festungsbaumeister und Ingenieur Johann Gregor Memhardt trifft in Berlin ein, um hier seine Tätigkeit als "kurfürstlicher Hofarchitekt und Bauingenieur" aufzunehmen.
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1658 |
In einem Edikt von Kurfürst Friedrich Wilhelm werden die "Advocaten und Partheyen" aufgefordert, den "Cammer-Gerichts-Räthen gebührenden Respect" zu erweisen "und in der Audientz-Stube nicht auf- und nieder zu gehen".
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1684 |
Die Berlinische Gassenordnung wird erneut bekanntgegeben.
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1710 |
König Friedrich I. bestätigt in einer Anweisung an den Berliner Magistrat den Oberrichter, Hof- und Legationsrat Charles Ancillon, als "Director der Policey in hiesigen Residentzien bei der Frantzösischen Nation".
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1741 |
Der Regierende Fürst von Anhalt-Dessau (Leopold Fürst von Anhalt-Dessau, der Alte Dessauer) trifft in Berlin ein.
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1742 |
Fahrzeuge mit Artillerie-Gerätschaft, einige tausend "Schippen", Spaten und andere zur Festungsarbeit gehörende Instrumente gehen auf dem Wasserweg nach Schlesien ab.
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1742 |
In einem "Communicatorium nebst Instruction des Kriegs-Rath Kircheisen" wird der Magistrat von Berlin angewiesen, in Polizeisachen nichts ohne Zustimmung des neuernannten Polizeidirektors Karl David Kircheisen zu veranlassen.
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1781 |
Auf seinem Gute Gusow bei Seelow, das einst dem alten Derfflinger gehört hatte, stirbt der preußische Diplomat und Etatsminister Graf Otto Christoph von Podewils.
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1788 |
Im Nationaltheater kommt William Shakespeares "Othello" in der Bearbeitung von Hagemeister und Schröder zur Aufführung. Die Titelrolle spielte Johann Friedrich Ferdinand Fleck.
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1811 |
Karl Friedrich Schinkel wird Mitglied der Bauakademie in Berlin.
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1818 |
Per Kabinettsorder genehmigt König Friedrich Wilhelm III. die Berufung des Heidelberger Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zum ordentlichen Professor der Philosophie.
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1824 |
Gustav Robert Kirchhoff wird in Königsberg geboren. Zusammen mit Helmholtz begründete der Physiker Kirchhoff die "Berliner Schule" der Physik, die für Jahrzehnte Weltgeltung besaß.
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1879 |
Per Gesetz wird eine Anleihe zur Verbesserung Märkischer Wasserstraßen bewilligt. Zunächst wurden 600 000 Mark für die Regulierung der Unterspree bereitgestellt.
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1886 |
Die Berliner Singakademie führt "Ein deutsches Requiem" von JohannesBrahms auf.
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1888 |
Ein die Trauerzeremonien bespöttelnder russischer Edelmann wird während der Überführung Wilhelm I. vom Palais zum Dom in der Grenadierstraße verhaftet, um der Lynchjustiz durch die aufgebrachte Menge zu entgehen.
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1888 |
Während das Antlitz des toten Wilhelm I. fotografiert wird, skizzieren Maler und Zeichner der Königlichen Akademie sowie Zeichner vieler europäischer Zeitungen den Aufgebahrten.
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1888 |
Mit Genehmigung des Hofmarschallamtes werden photographische Aufnahmen von Wilhelm I. im offenen Sarg und vom Trauerkatafalk von der Firma Reichard & Lindner gemacht.
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1889 |
Die Willibald-Alexis-Straße (Kreuzberg) erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren Namen.
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1891 |
Das öffentliche Anschlagwesen wird vom Magistrat auf weitere 10 Jahre an die Firma Nauk & Hartmann für eine jährliche Pacht von 255 000 Mark vergeben.
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1891 |
Michael Polanyi wird in Budapest geboren. Der Physiker war am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin langjährig tätig.
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1891 |
Im Abgeordnetenhaus hält Herr Miquel "reiche Ernte". Das Gewerbesteuergesetz, das er eingebracht hatte, und "das man zuerst als totgeborenes Kind verschrien hatte", passierte ohne erhebliche Debatten die dritte Lesung.
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1897 |
Auf Betreiben ehemaliger Mitglieder entsteht der 1895 aufgelöste Verein "Freie Volskbühne" erneut. Zum ersten Vorsitzenden wurde Dr. Conrad Schmidt gewählt.
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1906 |
Paul Diergart lädt Berliner Freunde der Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften zu einem geselligen Abend in das Restaurant "Heidelberger" ein. Es wurde beschlossen, sich häufiger zur Pflege fachlicher Studien zu treffen.
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1909 |
Im Krollschen Theatersaal wird der schwedische Asienforscher Sven Hedin durch die Gesellschaft für Erdkunde mit der Humboldtmedaille geehrt.
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1914 |
Das Kaiser-Friedrich-Denkmal auf dem Luisenplatz ist mit roter Farbe und an verschiedenen Stellen mit den Worten "Rote Woche" beschrieben. Die Polizei wertete das Ereignis als ein Kapitalverbrechen.
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1920 |
Sämtliche Ministerien und öffentlichen Gebäude werden durch Truppenteile der Brigade Ehrhardt und Löwenfeld besetzt.
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1920 |
Reichspräsident Ebert und die meisten Mitglieder des Kabinetts begeben sich nach Dresden und von dort nach Stuttgart.
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1920 |
In der Nacht vom 12. zum 13. März marschieren die in Döbritz untergebrachten Truppenteile der Brigade Ehrhardt und Löwenfeld in Berlin ein. Die Reichswehr leistete keinen Widerstand. Damit begann der Kapp-Lüttwitz-Putsch.
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1920 |
Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Faserstoffchemie wird in Berlin-Dahlem eröffnet.
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1920 |
Am Staatlichen Schauspielhaus, dem ehemaligen Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt, bringt Leopold Jessner die Inzenierung von Wedekinds "Marquis von Keith" heraus.
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1920 |
Der Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Ernst Boll stirbt an den Folgen einer Grippe.
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1920 |
Der General der Infanterie, General Walter Freiherr von Lüttwitz, wird "Militärischer Oberbefehlshaber und Reichswehrminister".
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1920 |
Der Generallandschaftsdirektor Dr. Wolfgang Kapp übernimmt als "Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident" die gesamte Staatsgewalt.
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1930 |
Eine "Polizeiverordnung zum Schutze von Naturdenkmälern in Berlin" (speziell einer Schwarzpappel in Tempelhof, einer Linde in Staaken, einer Roßkastanie in Kaulsdorf und einer Weide in Marienfelde) tritt in Kraft.
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1933 |
In Lichtenberg erhalten bei den Kommunalwahlen SPD und KPD zusammen 20 Mandate, d.h. die Hälfte aller zu vergebenden Sitze und fast 3 000 Stimmen mehr als die NSDAP.
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1933 |
Bei den bis zum Jahre 1946 letztmaligen Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung erhalten die NSDAP 38,2 Prozent, die SPD 22 Prozent, die KPD 19,5 Prozent und das Zentrum 4,7 Prozent der gültigen Stimmen.
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1933 |
Bei der Stadt- und Bezirksverordnetenwahlen von Berlin gewinnt die NSDAP acht Sitze hinzu. Damit verfügten sie über 86 Sitze, im Vergleich zu 49 (SPD), 44 (KPD), 11 (Zentrum), 27 (Kampfbund).
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1933 |
Anläßlich des Volkstrauertages findet erstmalig seit 1918 wieder ein parademäßiger Wachaufzug der Reichswehr unter den alten Reichsfarben Schwarz-Weiß-Rot am Ehrenmal Unter den Linden statt.
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1934 |
Am Horst-Wessel-Platz (heute Rosa-Luxemburg-Platz) beginnen Arbeiten für eine "monumentale Gedenkstätte" für den nationalsozialistischen "Märtyrer" Horst Wessel.
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1949 |
Nach fast elfmonatiger Dauer beendet die Sowjetunion die Berliner Blockade, die zu einer beispiellosen Luftbrückenaktion zum Transport von Lebens- und Verbrauchsmitteln nach West-Berlin geführt hatte.
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1951 |
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, eröffnet auf dem Stuttgarter Platz in Charlottenburg den ersten Interzonenbusbahnhof.
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1954 |
Anknüpfend an die 1888 gegründete URANIA nimmt im Studentenhaus (Hardenbergstraße, Charlottenburg) die neu erstandene "Deutsche Kulturgemeinschaft URANIA Berlin" ihre Arbeit auf. Prof. Paul Altenberg hielt die Grußansprache.
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1962 |
In West-Berlin wird erneut eine jüdische Volkshochschule eröffnet. Ihre Veranstaltungen führte sie zunächst im Gemeindehaus in der Fasanenstraße durch.
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1963 |
An der Grenze zum Ortsteil Hermsdorf entdecken DDR-Grenzsoldaten einen etwa 50 m langen Tunnel, durch den zwei Tage zuvor 13 DDR-Bürger geflüchtet waren.
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1967 |
Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin erreicht die SPD trotz merklicher Stimmenverluste gegenüber 1963 mit 56,9 Prozent der abgegebenen Stimmen wieder die absolute Mehrheit.
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1970 |
Auf einem Grundstück in Biesdorf wird der vermutlich erste Schmetterling des Jahres, ein Nachtpfauenauge, entdeckt.
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1974 |
Über Berlin-Reinickendorf werden zu diesem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt Kiebitze beobachtet.
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1983 |
Bei einem schweren, durch Straßenglätte verursachten Unfall auf der Putlitzbrücke in Berlin-Moabit wird eine 23jährige Frau tödlich verletzt.
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1990 |
Der "Runde Tisch", ein Diskussionsgremium, welches in der Zeit der Modrow-Regierung alle Parteien und Kräftegruppierungen vereinte, verabschiedet auf seiner letzten Sitzung in Ost-Berlin einen Entwurf zu einer neuen Verfassung.
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